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Davis Cup

Thiem fixiert den Aufstieg in die Weltgruppe

Der Weltranglisten-Achte besiegte de Minaur vor 6000 Fans in vier Sätzen und stellte in Graz gegen Australien auf 3:1. Die Nationalmannschaft wird 2019 nach sechs Jahren wieder im Konzert der Großen mitmischen.

©GEPA-Pictures (7)
Nach den beeindruckenden Siegen von Dominic Thiem und Dennis Novak am Freitag und der Niederlage des Doppels Oliver Marach / Jürgen Melzer am Samstag, sicherte Dominic Thiem dem "Kronen Zeitung Austria Davis Cup Team" vor ausverkauftem Haus auf der Grazer Messe den Aufstieg in die Weltgruppe. Der 25-Jährige besiegte den um sechs Jahre jüngeren Australier Alex de Minaur (ATP-38) mit 6:4, 6:2, 3:6, 6:4. Zuletzt hatte Österreich im Jahr 2013 im Konzert der großen Tennisnationen mitgespielt.„Sensationelle Stimmung, ausverkauft, das passiert nicht oft. Wir haben jede Sekunde genossen“, sagte Thiem. „Heute war es sehr eng. Ich bin super gestartet, dann habe ich einen leichten Abfall gehabt, den hat de Minaur sofort ausgenutzt, und der vierte Satz war auf Messers Schneide. Ich habe es zum Glück herumgebogen.“ Nach 2:58 Stunden verwertete Thiem vor 6000 sensationellen Fans den ersten Matchball, der gleichzeitig Startschuss zur Party auf dem Center Court war. Kapitän Stefan Koubek, Dennis Novak, Gerald Melzer, Oliver Marach und Jürgen Melzer stürmten ebenso auf den Platz wie die ÖTV-Mannschaft im Hintergrund, die während dieser Woche ausgezeichnete Arbeit geleistet hatte - Teamarzt Uli Lanz, Physio Dominik Jessenk, Masseur Werner Farmer, Bespanner Gerald Laposa und Teambetreuerin Tamara Schandl feierten mit dem Matchwinner den Aufstieg in die Weltgruppe.

Geschenk für Jürgen Melzer
Die Jubeltraube wurde kurz aufgelöst, Rekord-Daviscupspieler Jürgen Melzer bekam von ÖTV-Präsident Werner Klausner und Geschäftsführer Thomas Schweda ein Mosaikbild anlässlich seines 75. Einsatzes im 35. Länderkampf überreicht. Die Foto-Agentur GEPA-Pictures, die Melzers Karriere  in der Nationalmannschaft seit 1999 verfolgt, hatte aus zig Fotos ein Mosikbild gebastelt, das die Daviscup-Karriere des 37-Jährigen Revue passieren lässt. Die erfolgreichen Spieler bekundeten allesamt ihr Interesse, im Februar mitzuwirken. "Natürlich wünsche ich mir ein Heimspiel", sagte Thiem, "es wäre super, wenn wir uns für das finale Event qualifizieren könnten.Neues Format
Österreich wird als Sieger des Relegationsduells mit Australien bei derAuslosung am 26. September in London fix als eine von zwölf Nationen gesetzt sein. Das bedeutet, dass man Top-Nationen wie Frankreich, Spanien, Kroatien, USA, Deutschland, Italien etc. aus dem Weg gehen wird. In Woche fünf 2019 wird an zwei Tagen im Best-of-three-Modus um den Finaleinzug in der Weltgruppe gespielt. Daheim oder auswärts, hängt vom zugelosten Gegner ab. Wie bisher, wird abgewechselt. Gewinnt Österreich in Woche fünf 2019, ist die Teilnahme am einwöchigen Daviscup-Finalturnier garantiert: 18 Mannschaften spielen im November 2019 um den Titel.Erfreuliche Bilanz
Veranstalter Herwig Straka von der Agentur e|motion freute sich über "den tollen Publikumszuspruch". Der Freitag und Sonntag waren mit je 6000 Zuschauern ausverkauft, insgesamt kamen 17.600 Fans auf das Gelände der Grazer Messe. "Ein idealer Austragungsort. Der sportliche Verlauf hat noch dazu gepasst und das Wetter hat mitgespielt. Wir haben eine Punktlandung hingelegt."Stefan Koubek, der dem Team seit 2015 als Kapitän vorsteht, hat sein Ziel erreicht, die Mannschaft in die Weltgruppe zu führen. "Wir haben eine fantastische Woche hinter uns, alles hat perfekt gepasst. Besonders hervorheben möchte ich die Leistung von Dennis, der gegen de Minaur ganz groß aufgetreten ist und sein Potenzial gezeigt hat. Über die Qualitäten von Dominic brauchen wir nicht viel reden. Ich selbst habe nicht wirklich viel zum Sieg beigetragen, ich durfte sitzen und genießen."ÖTV-Präsident Werner Klausner gratulierte dem Team. "Wir haben uns ein Tennisfest erhofft und es ist mehr als ein Tennisfest geworden. Es war eine beeindruckende Vorstellung. Der Aufstieg in die Weltgruppe ist verdient. Wenn wir jetzt einen Gegner mit klingendem Namen zugelost bekommen, würde das der Nationalmannschaft noch einmal einen Push geben."ÖTV-Geschäftsführer Thomas Schweda bedankte sich beim Land Steiermark und der Stadt Graz. "Ohne deren Unterstützung wäre die Veranstaltung in dieser Form nicht möglich gewesen."

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