ATP-Challenger Surbiton: Rodionov stürmt ins Traumfinale gegen Murray
Der ausgezeichnete Start von Jurij Rodionov in die Rasensaison hat am Samstagabend seine Fortsetzung erfahren. Denn der heimische Linkshänder hat bei der Lexus Surbiton Trophy mit seinem bereits vierten Zweisatz-Sieg im Turnierverlauf das Endspiel erreicht. Der 24 Jahre alte Niederösterreicher (ATP 134) ließ sich im Halbfinale des hochdotierten (145.000 Euro Preisgeld) und ziemlich hochkarätig besetzten ATP-125-Challengers auch nicht durch den gleichaltrigen Zizou Bergs (ATP 131) stoppen und setzte sich, nach 1:20 Stunden Spielzeit, mit 6:2, 6:4 gegen den Belgier durch. Dadurch steht dem ÖTV-Ass nun am Sonntag (um nicht vor 15:00 Uhr MESZ) ein wahres Traumfinale gegen den britischen Superstar Andy Murray (ATP 43) bevor. Der zweitgesetzte Schotte, immerhin dreimaliger Grand-Slam-Champion und zweifacher Olympiasieger sowie ehemalige Nummer eins der Welt, hatte für diese Veranstaltung eine Wildcard angenommen und eliminierte zuvor im ersten Semifinalmatch den Australier Jordan Thompson (ATP 76) mit 7:6 (5), 6:3.
Rodionov mit zweiter Revanche binnen 24 Stunden?
Rodionov zeigte sich gegen Bergs besonders im ersten Satz in ähnlicher Verfassung wie in seinen ersten drei Auftritten in dem Vorort beim Südwesten von London. Der rot-weiß-rote Davis-Cup-Spieler nahm seinem Gegner gleich mal zu null den Aufschlag ab, ließ bei 3:1 noch die Chance aufs Doppelbreak aus, holte dieses aber zum 5:2 nach. Bei eigenem Service blieb er ungefährdet. Dies änderte sich im zweiten Durchgang nur kurzzeitig, als er sich nach zuvor vergebenem Breakball bei 1:2 und 15:40 mit zwei Breakmöglichkeiten konfrontiert sah, doch Rodionov wehrte beide ab, schnappte sich im nächsten Game das letztlich vorentscheidende Break und ließ danach nichts mehr anbrennen. Damit glückte ihm die Revanche für die hauchdünne 7:5,-5:7,-2:6-Niederlage im bis dato einzigen Duell der beiden, das vor einem Jahr beim ATP-Challenger in Ilkley ebenfalls in Großbritannien auf Rasen stattgefunden hatte. Auch gegen Murray bietet sich für Rodionov die Chance zu einer Revanche: Gegen den 46-fachen ATP-Titelträger hatte er ebenso im Vorjahr just in Surbiton eine empfindliche 2:6,-1:6-Erstrundenniederlage kassiert.
Die Top 100 rücken für Rodionov immer näher
Für Rodionov geht es an diesem Sonntag um den siebten ATP-Challenger-Triumph seiner Laufbahn nach Almaty 2018, Dallas und Morelos 2020, Biel und Mauthausen 2022 sowie Biel 2023. Ein Finalerfolg brächte ihm stolze 19.650 Euro Preisgeld und 125 ATP-Zähler, die ihn im ATP-Ranking auf Platz 105 katapultieren würden – und damit in unmittelbare Nähe seines großen Ziels, unter die besten 100 der Welt einzuziehen. 11.570 Euro sowie 75 Punkte sind ihm aber jedenfalls schon sicher. Im Liveranking befindet er sich hiermit auf Position 114 und wird hierdurch sein bisheriges Career High von Platz 118 in der am Montag neu erscheinenden Weltrangliste definitiv verbessern.