Der ÖTV, WTV und das Wiener Tennisturnier trauern um Leo-Günther Huemer
Leo-Günther Huemer, Begründer des ATP-Tennisturniers in der Wiener Stadthalle, ist Ende März im Alter von 87 Jahren verstorben. Der gebürtige Linzer nahm im Jahr 1962 seine Tätigkeit in der Wiener Stadthalle auf und wurde 1966 mit der Leitung der Veranstaltungsabteilung betraut. Mit dem Sportjournalisten Hermann Fuchs setzte Huemer 1974 die Idee eines internationalen Tennisturniers in der Wiener Stadthalle um und bekleidete bis 2007 die Funktion des Turnierdirektors. Aus den im Jahr 1974 erstmals ausgetragenen Vienna Open gingen die heutigen Erste Bank Open hervor.
Die Veranstaltung entwickelte sich unter Huemer rasch zu einem Turnier von Weltruf. Stars wie Brian Gottfried, Stan Smith, Ivan Lendl, Michael Stich, Goran Ivanisevic, Andre Agassi, Boris Becker, Pete Sampras, Roger Federer oder Novak Djokovic haben sich in den mehr als drei Jahrzehnten, in denen Leo-Günther Huemer teilweise gemeinsam mit Ex-Creditanstalt- und Bank-Austria-Manager Peter Feigl das Turnier leitete, in die Siegerliste eingetragen. Im Jahr 2008 übergab Huemer seine Agenden an den Steirer Herwig Straka und zunächst auch Feigl, war aber auch danach noch in beratender Funktion tätig.
Schweda hat „großen Mentor verloren“
„Leo-Günther Huemer hat mit größtem Engagement an der Entwicklung des Tennisturniers in der Wiener Stadthalle gearbeitet. Dank seines unermüdlichen Einsatzes hat die Veranstaltung eine große internationale Bedeutung erlangt. Es war für mich Ehre und Auszeichnung zugleich, ihm als Turnierdirektor nachfolgen zu dürfen. Er war aber auch danach noch ein umsichtiger Ratgeber und Freund für mich, dessen Wort stets Gewicht hatte. Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Gattin Christa und allen Angehörigen. Leo wird auf jeden Fall einen Ehrenplatz bei den Erste Bank Open erhalten, denn ohne ihn gäbe es dieses Turnier nicht“, so Straka.
Große Trauer herrscht auch beim Österreichischen Tennisverband. „Leo-Günther Huemer hat gemeinsam mit Hermann Fuchs das Wiener Turnier damals praktisch aus dem Boden gestampft und damit Sensationelles für den österreichischen Tennissport geleistet, der beiden sehr viel zu verdanken hat. Leo-Günther war stets bestrebt, die absoluten Topspieler nach Österreich zu bringen und hat akribisch und hart dafür gearbeitet. Er hat mit dem Turnier auch großen Weitblick bewiesen und war ein einzigartiger Mensch. Sein Ableben schmerzt mich auch persönlich sehr, da ich mit ihm einen großen Mentor aus meinen jungen Berufsjahren und einen Freund verloren habe“, erklärte Thomas Schweda, ÖTV-Geschäftsführer Wirtschaft.
„Leo-Günther Huemer hat die Geschichte der Wiener Stadthalle maßgeblich geprägt und war für viele erfolgreiche Großveranstaltungen verantwortlich. Ihm haben wir es auch zu verdanken, dass wir ein jährliches Tennisturnier auf der ATP-Tour in Wien ausrichten können. Damals starteten wir mit einem Preisgeld von 25.000 US-Dollar und mittlerweile sind die Erste Bank Open in der Wiener Stadthalle eine der größten jährlich wiederkehrenden Sportveranstaltungen Österreichs“, so Wien Holding-Geschäftsführer Kurt Gollowitzer.