Jurij Rodionov als „Mister 6:4“ ins Finale des ATP-Challengers in Biel
Mit dem Halbfinale beim ATP-Challenger in Columbus und dem Achtelfinale beim ATP-Turnier in Dallas aus der Qualifikation heraus hatte er heuer bereits zwei gute Ergebnisse erbracht. Jetzt hat Jurij Rodionov einen draufgesetzt: Der 22-Jährige ist beim ATP-Challenger in Biel, im Nordwesten der Schweiz, am Samstagnachmittag ins Finale eingezogen. Und das nach einem absoluten Fehlstart bei seinem Auftritt im Halbfinale des 45.730-Euro-Hartplatzturniers der Kategorie Challenger 80 (mit 80 Punkten für den Sieger). Der Niederösterreicher (ATP 201) kassierte nämlich im ersten Satz gegen Filip Horansky (ATP 199) die Höchststrafe und verlor bis 0:6, 0:1 die ersten sieben Games, konnte sich im dritten Duell mit dem Slowaken allerdings letztlich mit 0:6, 6:4, 6:4 doch noch erstmals durchsetzen. Am Sonntag kämpft der heimische Davis-Cup-Spieler somit um den vierten Challenger-Titel seiner Karriere nach Almaty 2018 (Sand), Dallas und Morelos 2020 (jeweils Hartplatz). Sein Gegner ist ab 13:00 Uhr der Pole Kacper Zuk (ATP 212), mit dem er im Doppel zusammen angetreten und in der ersten Runde ausgeschieden war.
Rodionov war in seinen ersten drei Partien in Biel ohne Satzverlust geblieben, nach einem 6:3, 6:4 gegen den bosnischen Lucky Loser Aldin Setkic (ATP 364) eliminierte er den niederländischen Qualifikanten Jelle Sels (ATP 274) und den einheimischen Wildcard-Empfänger Leandro Riedi (ATP 590) jeweilig mit 6:4, 6:4. Gegen Horansky waren die Vorzeichen nicht die Besten, hatte er doch in Meerbusch 2018 auf Sand (4:6, 1:6) und erst heuer im Jänner in der Australian-Open-Qualifikation (6:7 (5), 6:4, 5:7) jeweils den Kürzeren gezogen, nun glückte ihm allerdings die Revanche dafür. Gleichzeitig setzte er beim Turnier in der Schweiz heute seinen Run als „Mister 6:4“ fort. Denn bis auf den ersten Satz in der ersten Runde holte er hier jeden einzelnen seiner Gewinnsätze bisher mit diesem Resultat. Finalgegner Zuk ist im Gegensatz zu Rodionov auch in seinem vierten Turniermatch ohne Satzverlust geblieben. Ein womöglich gutes Omen für Rodionov: Auch in diese Begegnung geht er wie gegen Horansky mit einer 0:2-Bilanz, nach Challenger-Niederlagen im Vorjahr in Zagreb (Sand) und Cassis (Hardcourt).
„Habe mich nicht aufgegeben“
„Fühlt sich richtig gut an. Ich hatte zu Beginn Probleme mit einem alten Leiden, bin überhaupt nicht in Schwung gekommen. Aber ich habe mich nicht aufgegeben, alles rausgehaut, den Spieß noch umgedreht und verdient gewonnen“, freute sich Rodionov auf seiner facebook-Seite über den Finaleinzug. Dieser bringt ihn in der Weltrangliste übernächsten Montag wohl unter die besten 180 der Welt, bei einem Finalsieg gingen sich voraussichtlich die Top 170 aus. Weniger gut ergangen war’s in Biel Dennis Novak: Der zweitgesetzte Niederösterreicher (ATP 140) scheiterte gleich in Runde eins mit 4:6, 2:6 am Franzosen Antoine Escoffier (ATP 248). Max Neuchrist, der verletzt nach nur einem Game aufgeben musste, und Alexander Erler verabschiedeten sich gar in der ersten Runde der Qualifikation.