Oberleitner stürmt in Karlsruhe zu 2. ATP-Challenger-Doppeltitel
Im vierten Endspiel nach Liberec (Tschechien) und Meerbusch (Deutschland) vom August 2022 sowie Bratislava (Slowakei) vor drei Wochen hat es jetzt geklappt: Neil Oberleitner hat bei den Tennis Open Karlsruhe den zweiten ATP-Challenger-Doppeltitel seiner jungen Karriere geholt. Der Wiener (ATP-Doppel 159) stürmte im deutschen Bundesland Baden-Württemberg am Samstag mit dem Lokalmatador Tim Sandkaulen (ATP-Doppel 209) mit dem 6:1, 6:1 über den Tschechen Vit Kopriva (ATP-Doppel 368) und den Griechen Michail Pervolarakis (ATP-Doppel 213) in nur 59 Minuten zum Turniersieg. Oberleitner verbessert sich mit den eroberten 75 ATP-Punkten in der Live-Doppelweltrangliste genau auf Platz 150 und könnte damit im nächsten erscheinenden ATP-Ranking am 17. Juli erstmals zu den Top 150 zählen. Zudem erhielt der 23-Jährige 2125 Euro Preisgeld.
Titelgewinn „wirklich ein Wahnsinn“
„Ich freue mich riesig über den Titel“, erzählte Oberleitner dem ÖTV, „das fühlt sich jedes Mal gut an und können im Doppel jede Woche ja nur zwei Personen von sich sagen, dass sie ungeschlagen geblieben sind.“ Dabei hätte die Woche für Oberleitner/Sandkaulen um einiges früher zu Ende gehen können. Denn nach dem starken 6:3,-6:3-Auftaktsieg über das topgesetzte tschechisch-niederländische Duo Roman Jebavy und Sem Verbeek („Da haben wir sehr gut gespielt“) war’s im Viertelfinale, beim 3:6, 7:6 (5), 11:9 gegen Mikelis Libietis (Lettland) und Szymon Walkow (Polen), „eine enge Kiste. Ich würde nicht sagen, dass wir besser als die waren, wir waren eigentlich das ganze Spiel schön am Kämpfen, dass wir da dranbleiben. Wir haben aber unsere Kämpferqualitäten gezeigt, haben nicht aufgegeben und dann den zweiten Satz im Tiebreak für uns entscheiden können.“
Im Match Tiebreak mussten Oberleitner/Sandkaulen dann sogar ein 0:5 aufholen und bei 8:9 einen Matchball abwehren. „Wir haben dann versucht, es Punkt für Punkt zu spielen und jeden zu gewinnen, und schlussendlich hat sich das dann bezahlt gemacht. Nach so einem Match das Semifinale auch im Match Tiebreak und danach überhaupt das Turnier zu gewinnen, ist wirklich ein Wahnsinn.“ Im Finale spielten die beiden ganz groß auf, „da haben wir unseren Level wieder steigern können. Dort konnten wir uns eigentlich gar nix vorwerfen. Speziell im ersten Satz waren ein paar enge Games mit Entscheidungspunkt, aber die sind alle in unsere Richtung gelaufen. Wir haben bei den Entscheidungspunkten gut serviert und ich immer gut returniert“ – und letztlich gingen daher alle fünf Deciding Points an Oberleitner/Sandkaulen.
Voller Vorfreude auf Heimspiel in Salzburg
Voller Vorfreude zeigte sich Oberleitner auf die nächste Woche, in der er beim Sparkasse Salzburg Open auch im Einzel-Hauptfeld aufschlagen darf. „Eine Main-Draw-Wildcard bei einem ATP-125-Challenger im eigenen Lande zu bekommen, ist natürlich ein Wahnsinn. Danke an die Organisation, die das Turnier überhaupt zustande bringt – das ist generell für die österreichischen Tennisspieler cool. Und danke an den ÖTV, dass ich die Wildcard bekommen habe. Ich habe nicht unbedingt damit gerechnet, aber ich habe dieses Jahr bei den Futures schon ganz gut gezeigt, was ich spielen kann. Und jetzt hoffe ich, dass ich das auch bei den Challengern zeigen kann. Das ist natürlich eine schöne Möglichkeit. Ich werde mein Bestes geben und freue mich riesig.“