win2day ÖTV-Staatsmeisterschaften: Schwärzler muss bei Debüt aufgeben
Mit enormer Vorfreude war Joel Schwärzler zum allerersten Mal bei den win2day ÖTV-Staatsmeisterschaften an den Start gegangen. Doch das Debüt des ÖTV-Shootingstars bei den nationalen Titelkämpfen, die bereits zum 16. Mal in Folge beim TC Sport-Hotel-Kurz in Oberpullendorf über die Bühne gehen, ist weitaus kürzer als erwartet verlaufen. Der 18-Jährige musste am Donnerstag in seinem Auftaktmatch nach einem Freilos noch im ersten Satz aufgeben. Der viertgesetzte Vorarlberger (ATP 392) schritt gegen seinen Teamkollegen bei Bundesligafinalist Union Stein&Co Mauthausen, den burgenländischen Lokalmatador Matthias Ujvary (ATP 1075), beim Spielstand von 2:5 mit Doppelbreak aus seiner Sicht, erkrankungsbedingt vorzeitig zum Handshake. Schwärzler ist allerdings der einzige der Topstars des Turniers, der sich beim ersten Eingreifen ins Geschehen bereits im Achtelfinale verabschieden musste.
Rodionov, Misolic und Neumayer im Gleichschritt
„Man hat gesehen, er ist überhaupt nicht im Vollbesitz seiner Kräfte, und dann macht es auch keinen Sinn“, erklärte ÖTV-Sportdirektor und -Davis-Cup-Kapitän Jürgen Melzer zur Aufgabe seines Schützlings und machte klar: „Ich bin ein Feind davon, weiterzuspielen, wenn man krank ist, denn da kann immer was passieren“, sprach der Niederösterreicher ein Risiko von Folgeschäden an. Die Hoffnung bestehe, dass es mit einem Antritt bei den nächstwöchigen Salzburg Open (ATP-125-Challenger) klappt, „aber das hängt ganz vom Verlauf der nächsten Tage ab. Das ist jetzt ein in die Glaskugel Schauen.“ Ujvary, mit Schwärzler aus gemeinsamen Juniorenzeiten befreundet, habe rasch gemerkt, „dass er nicht mit 100 Prozent spielen kann – vor allem an der Kondition. Nach den Ballwechseln war er schnell müde, hat viel gehustet, immer länger gebraucht. Ich hoffe auf schnelle Besserung bei ihm.“ Auf Ujvary wartet im Viertelfinale der Wiener Manuel Lazic, der den achtgereihten Kärntner Patrick Ofner nach starker Leistung 6:3, 6:2 eliminieren konnte.
Die weiteren Zugpferde der heuer mit einem Rekordpreisgeld von 60.500 Euro dotierten Veranstaltung (inklusive Rollstuhltennis) kamen hingegen trotz einiger Gegenwehr durch – allen voran die topgesetzten Davis-Cup-Teamkollegen Jurij Rodionov und Filip Misolic. Der erstgelistete Niederösterreicher Rodionov (KTV; ATP-Rang 152) wehrte den Angriff des 18-jährigen Youngsters Nico Hipfl (OÖTV), der sich beachtlich schlug, durch ein 6:2, 4:6, 6:3 ab. Für ihn geht es jetzt gegen den siebtgereihten Wiener Thomas Statzberger (STTV), ehemals Nummer 433 der Welt. Der zweitgereihte Filip Misolic (OÖTV) behauptete sich gegen den Oberösterreicher Johannes Prammer nach engem erstem Satz mit 7:5, 6:2. Der Steirer (ATP 180) bekommt es hiermit mit dem Niederösterreicher Gerald Melzer (STV/5) mit einem weiteren Daviscupper zu tun. Auch der zweimalige Titelverteidiger ist weiter: Lukas Neumayer (STV/3) schlug das 16-jährige BTV-Ass Thilo Behrmann, der eine Talentprobe ablegte, nach 3:5-Rückstand 7:5, 6:0. Jetzt erwartet den Weltranglisten-242. im Salzburger Duell Gabriel Schmidt, der den sechstgereihten burgenländischen Hausherrn David Pichler (ATP 581), Staatsmeister von 2019, mit 7:6, 6:1 rausnahm.
Grabher feiert 1. Sieg seit Handgelenksverletzung
Auch bei den Damen sind die Top drei aus der Setzliste ins Viertelfinale eingezogen. Den Anfang machte die Nummer zwei Tamara Kostic (OÖTV), die im Wiener Kräftemessen die Qualifikantin Lea Sabadi mit 6:4, 6:3 in die Schranken weisen konnte. Nächste Gegnerin der WTA-Top-500-Vertreterin ist Claudia Gasparovic (NÖTV/8). Kostics Billie-Jean-King-Cup-Mannschaftskollegin Julia Grabher verzeichnete indes ihren ersten Sieg überhaupt in einem offiziellen Wettkampfmatch seit ihrer Ende August 2023 erlittenen, schweren Handgelenksverletzung. Die topgesetzte Vorarlbergerin (WTA 313), vor einem Jahr noch auf ihrem Career High von WTA-Rang 54, zeigte sich übers 7:5, 6:0 nach 3:5-Rückstand gegen die Burgenländerin Leonie Rabl dementsprechend sehr erleichtert: „Das ist auch wichtig, dass man Siege hat, das stärkt natürlich auch das Selbstvertrauen. Es war das Ziel, warum ich hergekommen bin: Dass ich so viel wie möglich spiele und gewinne.“ Die dreifache Staatsmeisterin rechnet nun aber mit einer größeren Herausforderung gegen die 41 Jahre alte, routinierte Tennismutter Betina Stummer (OÖTV): „Ich habe gegen sie hier einmal schon verloren und einmal gewonnen. Das wird sicher ein interessantes und spannendes Match.“ Nur einen Kurzeinsatz hatte die Nummer drei Arabella Koller (OÖTV): Die Salzburgerin, Staatsmeisterin von 2017, profitierte bei einer 5:1-Führung im ersten Satz von der Aufgabe von Qualifikantin Mavie Österreicher (OÖTV). Schon ausgeschieden ist dagegen die Vorjahresfinalistin: Die viertgereihte Tirolerin Anna-Lena Ebster unterlag der Niederösterreicherin Ava Schüller mit 4:6, 7:5, 0:6.
Auch am Freitag überträgt ORF SPORT+ ab 10:00 Uhr live vom Centercourt. Alle Matches auf dem Centercourt und den Courts 3, 4 und 5 sind zudem live auf ÖTV zu sehen, unter www.oetv.tv. Darüber hinaus wird am Superfriday ein Top-Rahmenprogramm geboten – angefangen mit einer hochkarätig besetzten Pressekonferenz um 13:30 Uhr, mit letzten News zum Turnier. Ab 14:30 Uhr steigt dann traditionell das Charity-Doppel, zu dem sich etwa Mag. Heinrich Dorner (Sportlandesrat Burgenland), Georg Wawer, Wolfgang Jethan (beide von Titelsponsor win2day), seitens ÖTV Präsident Martin Ohneberg, Sportdirektor Jürgen Melzer, Geschäftsführer Wirtschaft Thomas Schweda sowie Sportkoordinatorin Marion Maruska angesagt haben. Auch Dr. Stephan Sharma (Präsident Special Olympics Burgenland, CEO Burgenland Energie), die Ex-Profis Stefan Koubek und Petra Schwarz (NÖTV-Präsidentin) werden erwartet, zudem Skisprunglegende Andreas Goldberger, Ex-Fußballteamspieler Gyuri Garics und Ex-Radprofi Rene Haselbacher. Ab 19:00 Uhr geht es mit dem Official Dinner weiter, das ab 20:00 Uhr durch Livemusik von LIGHTWÖRKER begleitet wird. Ein Besuch im Mittelburgenland zahlt sich also auch diesmal aus.
Das Programm auf dem Centercourt am Freitag (live auf ORF SPORT+ und ÖTV TV)
10:00 Uhr: Gabriel Schmidt (STV) – Lukas Neumayer (STV/3)
Nicht vor 11:00 Uhr: Jurij Rodionov (KTV/1) – Thomas Statzberger (STTV/7)
Nicht vor 12:00 Uhr: Gerald Melzer (STV/5) – Filip Misolic (OÖTV/2)
Nicht vor 14:00 Uhr: Julia Grabher (VTV/1) – Betina Stummer (OÖTV)