Alpstar Ladies Open Vienna locken mit 60.000 US-Dollar, Grabher und Kraus
Bereits seit dem Jahr 2006 ist der UTC La Ville im Sommer von Jahr zu Jahr traditionell Gastgeber eines ITF-Damenturniers (bis aufs Coronajahr 2020). Beginnend damals noch mit einer Dotation von 10.000 US-Dollar, legt die internationale Sandplatzveranstaltung 2023 einen echten Quantensprung hin. Von 2019 bis 2022 als 25.000-US-Dollar-Turnier ausgetragen, schwingt sich das Event heuer erstmals in die Kategorie ITF W60 hinauf – mit nunmehr 60.000 US-Dollar Preisgeld. Die Alpstar Ladies Open Vienna vom 4. bis zum 10. September sind damit in diesem Jahr nach dem Upper Austria Ladies Linz (WTA 250) die größte Damentennis-Profiveranstaltung Österreichs. „Es ist somit natürlich ein sehr bedeutendes Turnier fürs Damentennis in unserem Land“, führte ÖTV-Sportkoordinatorin und -Billie-Jean-King-Cup-Kapitänin Marion Maruska aus. „Im letzten Jahr hatten wir in Pörtschach zum ersten Mal ein 60.000-US-Dollar-Event, diesmal ist es in Wien. Das ist ein weiterer Schritt in Richtung Professionalisierung der Turniere in Österreich, sodass wir auch bei den Damen auf fast allen Leveln Turniere haben.“
Eine Preisgelderhöhung um satte 140 Prozent – ein herausforderndes Unterfangen, wie Raimund Stefanits als der Geschäftsführer des UTC La Ville und Turnierveranstalter nur bestätigen kann. „Die Aufstockung war nicht einfach, aber letztlich wollen wir ausloten, was bei uns denn möglich ist. Das wurde es dank Partnern, die es uns ermöglichen, allen voran Titelsponsor Alpstar; ohne Josef Gfrerer wäre das unmöglich gewesen. Aber auch die Unterstützung seitens ÖTV und ITF war für uns ein ganz wesentlicher Schritt. Dieses Mal ist auch die Stadt Wien an Bord, ebenso sind es auch unsere langjährigen, wichtigen Partner wie die Sportunion Wien, die Sport lebt, sowie Babolat, Brau Union und natürlich unsere enge und gute Partnerschaft mit dem WTV.“ Die deutliche Aufwertung war auch aus Sicht von Stefanits eine dringende Notwendigkeit: „Wir hatten im letzten Jahr alles versucht, um neuerlich ein Topturnier auf die Beine stellen, ein 25.000-US-Dollar-Event, wie es nur wenige gibt. Aber leider haben uns die Österreicherinnen gefehlt, was für so ein Turnier nicht förderlich ist. Nachdem sich ja die besten Spielerinnen im WTA-Ranking und vor allem in ihrer Leistung enorm gesteigert haben, war es notwendig, die Dotation deutlich zu erhöhen.“
Ziel: „Ein Topturnier mit den besten Österreicherinnen“
Für Österreichs Nummer eins Julia Grabher, als aktuelle Nummer 54 der Welt, bringt ein ITF-W60-Turnier in der Weltrangliste nicht mehr die großen Sprünge – „weil sie sich ja in die erweiterte Weltspitze katapultiert hat“, freute sich Stefanits. Dennoch befindet sich die Vorarlbergerin erfreulicherweise auf der Nennliste: „Wir haben von Julia, falls sie bei den US Open in der ersten Woche ausscheidet, eine Zusage, dass sie ins La Ville kommt, und darauf sind wir sehr stolz. Julia hat seit ihrem zwölften Lebensjahr viele Turniere im UTC La Ville gespielt – und jetzt kommt sie als eine Weltklassespielerin zurück. Ich kann nur den Hut vor ihren Leistungen ziehen“, lobte Stefanits. Das für eine Startmöglichkeit in Wien nötige, recht frühe Aus beim Grand-Slam-Turnier in New York ereilte Grabher am Montag bereits, unglücklicherweise allerdings noch früher als erhofft und nicht auf dem Tennisplatz. Denn wegen einer im Training erlittenen Handgelenksverletzung musste die Dornbirnerin kurzfristig für ihr US-Open-Hauptbewerbsdebüt absagen. Auch hinter ihrem Start beim Alpstar Ladies Open Vienna steht somit wohl ein Fragezeichen.
Ein Ausfall von Grabher wäre zwar eine bittere Pille, trotzdem zeigte sich Stefanits aber in Summe zuversichtlich: „Wir wollen ein Topturnier mit den besten Österreicherinnen – und das dürfte uns gelingen.“ Denn neben der heimischen Spitzenspielerin befindet sich auch die rot-weiß-rote Nummer zwei Sinja Kraus (WTA 208) auf der Acceptance List. Zur Freude auch von Maruska: „Das ist natürlich super, dass Julia und Sinja beide mitspielen möchten – und ich hoffe, dass ich beide vorm Billie Jean King Cup gegen Mexiko (11./12. November im Multiversum Schwechat; Anmerkung) hier nochmals in Action sehen kann.“ Das war es allerdings keineswegs schon mit der Österreicherinnen-Phalanx: „Mit Melanie Klaffner und vor allem auch mit Tamara Kostic, die ja eine Topentwicklung gemacht hat, sind weitere österreichische Topspielerinnen am Start“, verriet Stefanits, der Letzterer, mit ihren erst 17 Jahren bereits auf Platz 797 im WTA-Ranking, eine der Hauptbewerbs-Wildcards übergab. Die zwei im Besitz des Österreichischen Tennisverbands wurden mit Klaffner (WTA 1316) an eine langjährige und treue Nationalmannschaftsspielerin und an die 22-jährige Arabella Koller (WTA 1021) vergeben. Am Montag, dem 4. September, wird das Turnier mit der Qualifikation eröffnet. Der Eintritt ist an sämtlichen Spieltagen frei.
Rahmenprogramm
Mittwoch, 6. September, 9:00 bis ca. 12:30 Uhr: Trainerinnen-Workshop mit Petra Russegger in Kooperation mit NÖTV und WTV (hier gibt es mehr Informationen!)
Freitag, 8. September, 18:00 Uhr: Spielerinnen- und Sponsorenparty mit Musik
Samstag, 9. September: ProAm-Turnier mit Hans Kary & Co.