ATP Astana: Rodionov und Thiem bei Auftaktsiegen mit starken Nerven
Gelungener Hauptbewerbsstart für die österreichischen Asse bei den Astana Open: Jurij Rodionov und auch Dominic Thiem haben beim ATP-250-Hartplatzturnier am Donnerstag jeweils das Achtelfinale erreicht. Die beiden Niederösterreicher bewiesen dabei bei ihren Auftakterfolgen jeweils starke Nerven. Rodionov (ATP 107) kämpfte nach überstandener Qualifikation zu Mittag (nach MESZ) auch den Franzosen Grégoire Barrère (ATP 63) nach rund 2:21 Stunden sowie Abwehr von zwei Matchbällen mit 2:6, 6:4, 7:6 (5) nieder. Thiem (ATP 81) folgte ihm am Abend, mit einem in 2:11 Stunden erarbeiteten 6:3, 7:6 (8) gegen den Peruaner Juan Pablo Varillas Patino-Samudio (ATP 67) – gegen den er drei Satzbälle zunichtemachte. Sebastian Ofner (ATP 58) spielt erst am Freitag um 8:00 Uhr MESZ sein Erstrundenmatch und trifft hierbei erstmalig auf seinen Weltranglistennachbarn Márton Fucsovics (ATP 57) aus Ungarn.
Rodionov zurück auf der Siegerstraße
Rodionov hatte zuletzt beim Davis Cup gegen Portugal in Schwechat gegen Nuno Borges ebenso eine Dreisatz-Niederlage kassiert wie letzte Woche bei den LAYJET-OPEN in Bad Waltersdorf gegen den späteren Turniersieger Andrea Pellegrino (Italien). In Astana fand er wieder zurück auf die Siegerstraße und hat schon drei Matcherfolge zu Buche stehen. Der 24-Jährige fertigte zuerst in der Vorausscheidung als die Nummer fünf der Setzliste den russischen Ex-Weltranglisten-65. Evgeny Donskoy (ATP 229) mit 6:1, 6:2 ab und ließ im Anschluss auch den neuseeländischen Alternate Rubin Statham (ATP 450) mit 7:6 (7), 6:4 aussteigen – nach anfänglichem 0:3-Rückstand und zwei abgewehrten Breakbällen zum 0:4 sowie zwei Satzbällen gegen sich im Tiebreak. Auch gegen Barrère lag Rodionov gleich 0:3 zurück, vergab bei 2:4 einen Breakball und kassierte danach das Doppelbreak zum Satzverlust, fing sich aber im zweiten Durchgang umso rascher, zog von 0:1 auf 5:1 und servierte im zweiten Anlauf zum Satzausgleich aus. In der Entscheidung sah er sich bei 4:5 und 15:40 mit den einzigen Breakchancen und zugleich Matchbällen konfrontiert und packte just in diesem so heiklen Augenblick einen Servicewinner und ein Ass aus. Im Tiebreak reichte ihm ein einziges Minibreak bei 6:5. Im Kampf ums Viertelfinale erwartet ihn nun am Freitagnachmittag nach MESZ der zweitgereihte Argentinier Sebastián Báez (ATP 27), heuer Gewinner dreier ATP-250-Turniere, darunter der Generali Open Kitzbühel. Der Südamerikaner hatte wie alle der ersten vier Gesetzten zu Beginn ein Freilos.
Thiem muss nach vermeintlichem Sieg nochmal zittern
Thiem legte indes ein erfolgreiches Comeback hin. Der US-Open-Triumphator 2020 hatte zuletzt an seiner damaligen Erfolgsstätte in Runde zwei gegen US-Jungstar Ben Shelton aufgeben müssen. Die daraufhin in der Heimat diagnostizierte Typ-C-Magenentzündung ließ ihn den Davis Cup gegen Portugal bzw. auch den ATP-Challenger in Bad Waltersdorf verpassen. Der erste Auftritt seit exakt vier Wochen lief jetzt aber wieder erfolgreich ab. Um den zweiten Sieg im dritten Duell mit Varillas Patino-Samudio musste er jedoch hart kämpfen. Weniger noch im ersten Satz, wo er die einzige Breakgelegenheit sofort ergriff und eine frühe, letztlich entscheidende 3:0-Führung herausspielte. Viel mehr im zweiten Durchgang, wo er einen Aufschlagverlust zum 1:3 postwendend kontern konnte. Bei 4:4 und 15:40 als Rückschläger hatte er auch zwei Möglichkeiten zur Vorentscheidung, just in diesem Moment packte der Gegner allerdings dessen Asse Nummer zwei, drei und vier in Serie aus. Auch Thiem musste freilich im Spiel zuvor einen Breakball und bei 4:5 einen Satzball abwehren – und im Tiebreak noch zwei weitere Male. Schließlich konnte er den zweiten Matchball aber verwerten. Dabei hatte er kurz zuvor schon vermeintlich seinen ersten genützt, als ein Ball von Varillas Patino-Samudio out gegeben worden war, doch das Hawk-eye revidierte diese Fehlentscheidung. So musste Thiem noch weiter zittern, letztlich allerdings mit Happy End. „Es war ein guter Start. Ich habe sehr gut begonnen und dann im zweiten Satz vielleicht ein bisschen nachgelassen“, analysierte Thiem sein Auftaktspiel. „Gegen Ende ist es richtig eng geworden. Zum Glück habe ich nicht in einen dritten Satz müssen und habe es noch in zwei gemacht. Jetzt habe ich noch ein wenig Zeit, um mich zu verbessern, und ich freue mich aufs nächste Match am Samstag.“ Dort kommt es nicht zum erwarteten Duell der Ex-Grand-Slam-Sieger gegen Stan Wawrinka: Der Schweizer (ATP 47) unterlag dem US-Amerikaner Marcos Giron (ATP 82) nach gleich drei Tiebreak-Sätzen, in einer Partie ohne einer einzigen Breakmöglichkeit.