„Es greift langsam“: „Ladies in Tennis“-Workshops wieder ein voller Erfolg
Am Rande des Billie Jean King Cups Österreich gegen Mexiko am 11./12. November hat der ÖTV, im Rahmen des Projekts „Ladies in Tennis“, je zwei Workshops für Trainerinnen und Funktionärinnen sowie einen Workshop für Schiedsrichterinnen angeboten. Und das mit äußerst erfreulichem Erfolg: Insgesamt 17 Trainerinnen, 15 Schiedsrichterinnen und fünf Funktionärinnen nahmen an den Workshops in Schwechat, Niederösterreich, teil.
Den Anfang hatten samstags die Trainerinnen gemacht – mit den Vorträgen „Coaching-Tools für Trainerinnen“ von Dr. Lisa Tomaschak, MSc, und „Zyklusbasiertes Training“ von ÖTV-Konditionscoach Philipp Wessely, MSc. Der Sonntag begann für Schiedsrichterinnen mit „Verhaltensstrategien und Kommunikationstechniken in Konfliktsituationen On & Off Court“, mit der frischgebackenen KTV-Präsidentin Dr. Elke Romauch, MA, als Referentin. Zudem sprach ihre Nachfolgerin als ÖTV-Vizepräsidentin, Dr. Stephanie Bonner, über das „Vereinsrecht – was ich als Funktionärin wissen sollte“. Den Abschluss bildete „Hilfe, ich leite einen Verein – ein Best-Practice-Beispiel“ mit Mag. Daniela Gschaider. Ohne Zweifel konnten alle Beteiligten zahlreiche praxisnahe und wertvolle Inputs aus den erwähnten Vorträgen für die Zukunft mitnehmen. Und auch der anschließend gemeinsam besuchte Länderkampf bot, trotz Österreichs hauchdünner Niederlage, reichlich Inspiration.
Russegger appelliert: „‚Ladies in Tennis’ muss unbedingt weitergehen“
„Die Veranstaltung war ein voller Erfolg“, berichtete ÖTV-Trainerinnen-Rolemodel Petra Russegger. „Das Projekt ‚Ladies in Tennis’ gibt es – dank der Unterstützung seitens des Bundesministeriums für Kunst, Kultur, öffentlicher Dienst und Sport – seit knappen zwei Jahren, und es greift mittlerweile langsam, aber sicher. Es wird immer erfolgreicher und kriegt mehr Aufmerksamkeit. Es war immer unser Ziel, dass möglichst viele darauf und auf den Frauensport aufmerksam werden, und wir haben das Gefühl, dass das langsam ankommt“, freute sich die Tiroler Ex-Profispielerin. „Das ist ein enorm wichtiger Schritt, dass mehr Aufmerksamkeit und Akzeptanz generiert werden, um eine starke Stimme für die Gleichberechtigung von Mann und Frau im Sport erheben zu können. Gerade aus den verbandseigenen Reihen herrscht ein großer Einsatz für diese Themen“, hob Russegger besonders Verbandsgranden wie Bonner und Romauch hervor, mit ihren abgehaltenen, eigenen Vorträgen, aber etwa auch ÖTV-Sportkoordinatorin und -Billie-Jean-King-Cup-Kapitänin Marion Maruska oder ÖTV-Schiedsrichterinnen-Rolemodel Eva Rungaldier.
Die gesammelten Eindrücke ließen für Russegger lediglich einen klaren Schluss zu: „Das Projekt ‚Ladies in Tennis’ muss unbedingt weitergehen! Es wäre ungemein wichtig, es zu verlängern. Das war auch das eindeutige Feedback der Trainerinnen.“ Für seinen großen Einsatz für den Frauensport erhielt der ÖTV kürzlich gar eine Auszeichnung der ITF beim Gender Equality Award. Nach Kanada (Gold), Australien (Silber) und Neuseeland (Bronze) wurden lediglich acht Nationen in die Kategorie „Highly commended“ („sehr empfohlen“) erhoben und dabei mit 1000 US-Dollar für die Arbeit in Sachen Gleichstellung prämiert – darunter Österreich. „Der ÖTV nimmt hier eine Vorreiterrolle ein, und es wird mittlerweile auch international registriert und gewürdigt“, freute sich darüber auch Russegger – als eine der tragenden Persönlichkeiten des Projekts.