French Open: Starke Grabher feiert 1. Sieg in Grand-Slam-Hauptbewerb
Nach dem letztwöchigen ersten Finaleinzug einer Österreicherin bei einem WTA-Turnier seit fast zehn Jahren in Rabat (Marokko) hat Julia Grabher ihre aktuelle Hochform jetzt auch zu den French Open in Paris mitgenommen. Die 26-Jährige hat beim Highlight der Sandplatzsaison am Dienstag am Nachmittag ihren ersten Erfolg in einem Grand-Slam-Hauptbewerb gefeiert. Die Vorarlbergerin (WTA 61) bezwang mit einer starken Leistung in der ersten Runde die niederländische Qualifikantin Arantxa Rus (WTA 114) nach 1:25 Stunden Spielzeit mit 6:2, 6:3. Der Schützling von Günter Bresnik erspielte sich dadurch ein Zweitrundenduell mit der sechstgereihten US-Vorjahresfinalistin Coco Gauff (WTA 6). Die Begegnung wird am Donnerstag stattfinden. Bereits am Mittwoch kämpft Sebastian Ofner zuvor ebenso um den Einzug unter die letzten 32 von Roland Garros, der steirische Qualifikant (ATP 118) fordert hierbei ab 11:00 Uhr auf Court 13 seinen auf 24 gesetzten US-Namensvetter Sebastian Korda (ATP 30).
Grabher steht erst ein zweites Mal in ihrer Karriere nach den Australian Open am Anfang der Saison in einem Grand-Slam-Hauptfeld. Die Dornbirnerin wusste dabei diesmal – von letztlich neun Doppelfehlern abgesehen – voll und ganz zu überzeugen und sicherte sich so recht souverän ihren Premierensieg. Sie startete gleich exzellent ins Spiel, dominierte Rus mit ihrer mächtigen Vorhand, mit unangenehmen Heavy-Spinbällen, gut abgemischt mit krachenden Punktschlägen. Ihre Kontrahentin fand dagegen kein Mittel, Grabher zog somit rasch auf 5:0 davon und hatte bei diesem Stand bereits ihren ersten Satzball. Rus glückte nur noch Ergebniskosmetik, im zweiten Anlauf servierte die ÖTV-Spitzenspielerin zur Satzführung aus. Der zweite Abschnitt verlief dann ein wenig offener, ab 2:2 folgten drei umkämpfte Games in Serie, die allesamt mehrmalig über Einstand gingen. Nach erst je einer Breakchance auf beiden Seiten gelang Grabher schließlich, nach 40:0 und einem vierten Spielball für Rus, das vorentscheidende Break zum 4:3.
Das Ausservieren ersparte sich Grabher darauf, indem sie ihrer Gegnerin zum Abschluss gleich nochmal zu null den Aufschlag abnahm. Unterm Strich gelangen ihr 20 Winner bei 27 unerzwungenen Fehlern, während Rus lediglich neun Winner erzielen konnte – bei 38 Eigenfehlern. Eine sehr eindrucksvolle Revanche, hatte Grabher doch alle drei bisherigen Duelle mit der Linkshänderin ohne Satzgewinn verloren – einmal übrigens am selben Ort, in der zweiten Runde der Qualifikation 2018.
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