ITF Antalya: Triumph bei der Premiere – bemerkenswerter Titelcoup für Ujvary
In seiner Juniorenkarriere schaffte er es immerhin auf Platz 72 im ITF-Ranking, gewann drei Einzeltitel (einen bei einem J2-Turnier, zwei bei J5-Turnieren) sowie vier Doppeltitel (je einer in den Kategorien J2, J3, J4 und J5). Jetzt versucht Matthias Ujvary, möglichst nahtlos den schweren Übergang ins Profilager zu schaffen. Im Einzel gelang ihm dies im Vorjahr schon mit seinen ersten drei ATP-Punkten, in Kottingbrunn im August, Budapest im September und Antalya im November. Jetzt ist dem erst 18-Jährigen auch im Doppel ein Erfolgserlebnis geglückt – und zwar ein recht bemerkenswertes: Der junge Güssinger hat letzte Woche bei einem ITF-M15-Sandplatzevent in Antalya gleich bei seinem ersten internationalen Herren-Turnierstart im Doppel den Titel abgeräumt.
Der Weg dorthin war für Ujvary aber ein höchst widerstandsreicher. In der ersten Runde nahm der Burgenländer mit dem gleichaltrigen Bulgaren Yanaki Milev die drittgesetzten Alex Barrena (Argentinien) und Jose Francisco Vidal Azorin (Spanien) nach einem klaren 1:6,-1:3-Rückstand und der Abwehr eines Matchballs im Match Tiebreak mit 1:6, 6:4 und 13:11 aus dem Bewerb. Im Viertelfinale drehten Milev/Ujvary gegen Lior Goldenberg und Yshai Oliel (Israel) ein 0:5, 3:6 und 5:7 im Match Tiebreak zu einem 4:6,-6:1,-10:8-Erfolg. Und nach einem 6:3, 6:3 über die Italiener Lorenzo Bocchi und Davide Galoppini folgte im Finale ein 3:6, 6:2 und 10:6 im Match Tiebreak über die topgesetzten Franzosen Quentin Folliot und Arthur Reymond.
Rosenkranz ehrlich: „Es war auch viel Glück dabei“
„Es war auch viel Glück dabei“, gestand Ujvarys Trainer, Herbert Rosenkranz, gegenüber dem ÖTV ein, angesichts der mehrfach aufgeholten, klaren Rückstände. „Dennoch ist es natürlich ein sehr schöner Erfolg, gleich beim ersten Antritt im Doppel bei einem 15.000-Dollar-Turnier zu gewinnen. Matthias hat dabei sicher auch einen guten Griff mit seinem Doppelpartner gemacht – er hat schlicht seinen Zimmerpartner, der bereits im Herbst in Antalya oft bei uns mittrainiert hat, gefragt, ob er mit ihm Doppel spielen will“, lächelte Rosenkranz. Der Rest ist Geschichte. Im Einzel wartet Ujvary 2023 indes noch auf einen ersten zählbaren Erfolg. In der letzten Woche schied er trotz „Junior Reserved“-Fixplatz im Hauptbewerb mit 3:6, 3:6 gegen Doppel-Halbfinalgegner Galoppini in Runde eins aus, in der neuen Woche dieses Mal in der dritten und letzten Qualifikationsrunde. „Ich würde Matthias auch im Einzel mehr zutrauen“, befand Rosenkranz. „Aber dort spielt er derzeit noch nicht so frei auf wie im Doppel.“ Doch auch das werde sich wieder ändern.