ITF Fürth: Der geplante ungeplante Coup des Alexander Wagner
Immerhin ein Semifinale und drei Viertelfinals hat Alexander Wagner im Einzel allein seit Mitte April auf der ITF-Jugendebene verbucht. Jetzt ist dem 16-Jährigen sein allererster internationaler U18-Turniersieg gelungen – dies allerdings im Doppel. Der Burgenländer entschied letzte Woche mit dem Malaysier Imran Daniel Abdul Hazli die Dunlop Bavarian Junior Summer Championships in Fürth für sich. Nach einem Freilos und einem 6:3, 7:6 (4) über die Deutschen Mats Egbring und Tom Sickenberger eliminierte das drittgereihte Duo im Halbfinale die topgesetzten Hanu Patel (USA) und Sydney Zick (Deutschland) mit 6:4, 6:4. Um dann im Titelkampf beim ITF-J60-Sandplatzturnier schließlich die nächsten Deutschen, Aaron Funk und Matwej Popov, mit 6:4, 6:7 (0) und mit einem überzeugenden 10:0 im Match Tiebreak in die Knie zu zwingen.
„Das ist natürlich was ganz Besonderes, weil es mein erster ITF-Titel ist. Ich bin hungrig auf die nächsten“, stellte Wagner – bei aller großer Freude über seinen Premierenerfolg – sogleich klar, am Rande des Generali Open Kitzbühel, wo er als Hittingpartner die ATP-Stars einschlägt. Denn auf der großen Bühne möchte er selbst mal aufschlagen, und da kann ein Sieg wie in Fürth freilich nur eine bescheidene, kleine Zwischenstation sein. In der Jugendweltrangliste schob sich Wagner am Montag um 147 Plätze nach vorn und zählt als Nummer 964 erstmals zu den Top 1000. „Für diesen Sommer habe ich mir noch vorgenommen, unter die Top 600 zu kommen“, verriet er. Und 2024 soll dann der Angriff auf die Jugend-Grand-Slams folgen – wofür ein zweistelliges Ranking für den Schützling von Startrainer Günter Bresnik Grundvoraussetzung sein dürfte.
So geplant ein Coup wie in Fürth auf seinem erhofften Weg nach oben ist, so ungeplant war er andererseits zugleich auch. „Ich habe meinen Doppelpartner vor ein paar Wochen erst beim Turnier in Bludenz kennengelernt“, erzählte Wagner. „Er hat mir auf Instagram geschrieben, ob wir miteinander Doppel spielen wollen. Eigentlich hätte ich in Fürth kein Doppel gespielt, aber ich habe gewusst, dass er gut spielen kann.“ Auch darum ergriff er die Chance. „Das hat sich letztlich gelohnt.“ Auch mit seinen Leistungen im Einzel zeigte er sich nicht unzufrieden: „Ich habe in der ersten Runde sehr gut gespielt, in der zweiten Runde ist es gegen den Erstgesetzten gegangen. Es war auch ein bisschen Pech mit der Auslosung, doch es war eng. Es wäre auch möglich gewesen, es zu gewinnen.“ Am Ende unterlag er dem Ukrainer Glib Sekachov (ITF 371) mit 6:7 (6), 3:6. Das zweite ÖTV-Ass in Fürth, Dario Navarro, verbuchte indes eine Einzel-Erstrundenniederlage und ein Doppel-Viertelfinale.
Weiter geht’s für Wagner und das Gros der heimischen Youngsters kommende Woche in Mauthausen. Dort steht der 3. Upper Austrian Juniors Grand Prix presented by Danubis (6. bis 13. August) auf dem Programm, ein ITF-J100-Sandplatzturnier.