ITF Innsbruck: Kopp jubelt über ersten internationalen Einzeltitel und erstes Double
In seinem Heimatort Kramsach hatte er 2019 sein erstes und bislang einziges Finale bei einem internationalen Herrenturnier erreicht. Nun hat’s für Sandro Kopp auch mit einem ersten Titel geklappt: Der 22-Jährige hat am Sonntag beim ITF-M15-Sandplatzturnier in Innsbruck, nach dem Doppelbewerb mit dem Wiener Neil Oberleitner, nunmehr auch den Einzelbewerb gewonnen und damit in seinem Heimatbundesland Tirol das Double geholt. Der sechstgesetzte Schützling von Hakan Dahlbo aus der ESTESS Tennis Academy in Seefeld schlug im Endspiel den Niederländer Max Houkes mit 5:7, 6:1, 6:2. Durch seinen Premierenerfolg wird Kopp sein erst kürzlich erreichtes Career High in der Weltrangliste von Platz 691 deutlich weiter verbessern und sich nächsten Montag voraussichtlich ein erstes Mal unter den Top 600 finden. Auch im ATP-Doppelranking macht er dank seines zweiten Titels in Serie, nach dem M25-Event in Telfs in der Woche davor, große Sprünge, von Rang 677 bis auf einen Platz um 545.
Erfolgsrezept: „Einfach Spaß gehabt und gutes Tennis gespielt“
„Es war auf jeden Fall ein tolles Event für mich“, freute sich Kopp im Gespräch mit dem Österreichischen Tennisverband. „Ich habe mich auf der Anlage sehr, sehr wohlgefühlt – ich kenne sie ja gut, weil ich hier schon Liga und auch Jugendturniere gespielt habe. Ich kenne die Leute, die Turnierorganisatoren, das Umfeld, ich habe hier auch viele Freunde. Ich habe einfach Spaß gehabt und gutes Tennis gespielt“, mit dem bekannten, positiven Ausgang. Obwohl ihm im Endspiel mit Houkes ein Kontrahent gegenüberstand, der in der Woche zuvor gar auf ATP-Challenger-Level ein Viertelfinale in Amersfoort erreicht hatte. „Ich habe gewusst, dass er ein guter Spieler ist, ich kenne ihn schon lange. Er hat in der Woche davor ein sehr starkes Ergebnis erzielt, ich wusste, dass er sich momentan auch sehr wohlfühlt. Aber ich habe mich dadurch nicht viel aus der Ruhe bringen lassen – nur im ersten Satz vielleicht ein wenig“, lächelte Kopp. Da ließ er nämlich vier Satzbälle aus. „Aber ich bin nach dem verlorenen ersten Satz dann ruhig geblieben.“
Kopp hat den nächsten Sprung nach vorne gemacht
Kopp hatte bereits 2019 mit dem erwähnten Finale in Kramsach, mit guten Auftritten in der Qualifikation des ATP-Turniers in Kitzbühel 2019 bzw. 2020 und immer wieder gegen deutlich besser gereihte Gegner aufgezeigt. So auch heuer im Mai, als er nur ganz knapp und sehr unglücklich die Hauptbewerbsqualifikation beim ATP-Challenger in Mauthausen verpasst hatte. Doch nun hat Kopp den nächsten Sprung nach vorne gemacht. Wie? „Ich habe an ein paar Sachen intensiv gearbeitet. Ich habe jetzt nicht mein komplettes Spiel umgestellt, aber Kleinigkeiten gefestigt und geschliffen, ein bisschen etwas draufgelegt und mich damit nun sehr sicher gefühlt. Es war auch die letzten Wochen vom Niveau her schon sehr gut – auch wenn ich jetzt nicht extrem viel gewonnen habe. Und diesmal war es in Innsbruck wirklich so, dass ich auch in den alles entscheidenden Momenten voll da war. Wenn’s eng wird, musst du eben eine Basis in deinem Spiel haben, und die habe ich jetzt.“
Der Fokus liegt auf der Weiterentwicklung
Für Kopp ging’s noch Sonntagabend mit dem Auto direkt weiter: mit zwei Turnierwochen in Dänemark und zwei in Schweden. Auch nach seinem großen Ranglistensprung möchte er sich für den Rest der Saison jedoch kein konkretes Ranking-Ziel vornehmen, denn „ich schaue wirklich von Turnier zu Turnier und dass ich gut spiele, mich weiterentwickle, ich Punkte sammle. Der Rest kommt dann von selbst.“ Viel Zuversicht habe er besonders in letzter Zeit jedenfalls geschöpft: „Ich weiß ja schon länger, dass ich bis auf Challenger-Ebene mithalten kann. Der Unterschied ist nicht so groß.“