US Open: Thiem verliert nach großem Kampf gegen Carreno Busta
Für Dominic Thiem hat die Rückkehr an die Stätte seines bislang größten Karriereerfolgs mit einer Viersatz-Auftaktniederlage geendet. Der US-Open-Champion von 2020 ist beim letzten Grand-Slam-Turnier des Jahres in New York am Montagabend (Ortszeit) in Runde eins des Hauptbewerbs ausgeschieden. Der Niederösterreicher (ATP 211), der zuvor eine Wildcard erhalten hatte, musste sich dem zwölftgesetzten Spanier Pablo Carreno Busta (ATP 15) nach 3:20-stündiger Gegenwehr mit 5:7, 1:6, 7:5, 3:6 geschlagen geben. Der 28 Jahre alte Ex-Weltranglistendritte muss sich hiermit mit 80.000 US-Dollar Preisgeld und zehn ATP-Punkten für den Antritt trösten. Trotz seines frühen Ausscheidens wird er sich dadurch dem erhofften Comeback unter den Top 200 der Welt weiter annähern. Aus rot-weiß-roter Sicht ist im „Big Apple“ zudem Philipp Oswald dabei: Der Doppelspezialist aus Vorarlberg startet gemeinsam mit dem Niederländer Robin Haase gegen den Weißrussen Ilya Ivashka und den Südkoreaner Soonwoo Kwon.
Thiem war mit einer 8:1-Bilanz ins zehnte Duell mit Carreno Busta gegangen, das jedoch aufgrund der langsam steigenden Formkurve im Rahmen seines Comebacks nach seiner langwierigen Handgelenksverletzung diesmal als Außenseiter. Auch weil sein Gegner bei den US Open bereits zweimal im Halbfinale gestanden war und vor zwei Wochen bei dem ATP-Masters-1000-Event in Montreal seinen bis dato größten Karrieretitel erobert hatte, dementsprechend aktuell in Hochform agiert. Zwar erwischte Thiem mit einem Break im ersten Game den besseren Start, kassierte aber nach gedrehtem 0:40 und dann bereits einem Spielball zum 5:3 doch den Ausgleich zum 4:4. Bei 4:5 und 15:40 konnte er darauf zwei Satzbälle abwehren, nur um allerdings bei 5:6 nach 30:0 und 40:30 den Satzverlust hinnehmen zu müssen. Im zweiten Durchgang entging der Lichtenwörther nur knapp der Höchststrafe, feierte jedoch im dritten Abschnitt mit auch kämpferisch starker Leistung eine bemerkenswerte Wiederauferstehung: Er musste eine 3:0- und 5:2-Führung jeweils wieder hergeben, ein weiteres Break im zwölften Game brachte jedoch den Satzgewinn.
Der mögliche Turnaround scheiterte ein wenig unglücklich: Bei 1:0 im vierten Satz ließ er eine Breakchance liegen, um dann selbst, jeweils nach 40:15, die Aufschlagverluste zum 2:3 und 3:6 hinnehmen zu müssen. An der Konstanz fehlte es noch, Thiem konnte seiner Leistung trotzdem viel Positives abgewinnen: „Wahrscheinlich war es von der Intensität und den Schlägen das Beste seit Paris. Es gibt eine Menge guter Dinge von diesem Spiel mitzunehmen“, meinte der ÖTV-Star. „Es wird langsam, und das stimmt mich positiv für das, was in dem Jahr noch kommt. Es ist ein großes Puzzle, in dem zurzeit noch ein paar Stücke fehlen.“ Ziel müsse es sein, sein Können wieder „Match für Match und Woche für Woche abzurufen. Es war natürlich auch viel Schatten dabei, aber dennoch überwiegt das Licht. Jetzt muss ich schauen, dass ich alles Schritt für Schritt immer konstanter abrufe.“ Für heuer habe er sich noch die Rückkehr unter die Top 100 vorgenommen. Bei den Australian Open im Jänner 2023 wolle er wieder auf Topniveau sein.
Hier alle Ergebnisse und Auslosungen von den US Open in New York: Herren-Qualifikation, Herren-Hauptbewerb, Herren-Doppel, Damen-Qualifikation, Damen-Hauptbewerb, Damen-Doppel.