WTA Cleveland: Grabher mit Erfolgserlebnis vor den US Open

Julia Grabher hat die überzeugende Form von ihrem ersten Titelgewinn der Saison in der vorletzten Woche beim ITF-W100-Sandplatzturnier in Maspalomas (Spanien) auch nach Übersee transportiert und nach ein paar Trainingstagen in New York die Umstellung auf Hartplatz offenbar bereits bestens gemeistert. Denn die 27-Jährige hat beim WTA-250-Event in Cleveland am Montagabend nach MESZ ihre Auftaktpartie für sich entschieden und damit vor den nächstwöchigen US Open im „Big Apple“ ein wichtiges Erfolgserlebnis verzeichnet. Die Vorarlbergerin (WTA 54) bezwang in der ersten Hauptbewerbsrunde die Qualifikantin Xiyu Wang (WTA 84) nach 89 Minuten Spielzeit mit 6:3, 6:4. Im Achtelfinale erwartet den Schützling von Günter Bresnik mit Lin Zhu (WTA 48) eine weitere Chinesin.

Grabher hätte in Cleveland ursprünglich gegen die Ex-Weltranglistendritte und US-Open-Gewinnerin von 2017, Sloane Stephens, spielen sollen. Doch die US-Amerikanerin wurde nach einigen Absagen noch nachträglich gesetzt – und Österreichs Nummer eins wurde Wang zugeteilt. „Vom Papier her ist das sicher die etwas bessere Auslosung“, hatte die Dornbirnerin vor der Partie auf ihrer offiziellen facebook-Fanseite gemeint. „Selbstläufer wird es aber freilich keiner. Ich freue mich auf das Match, hoffe meine Leistung abrufen und anschreiben zu können.“ Und dies gelang ihr trotz eines Fehlstarts gut: Grabher gab gleich zu Beginn ihren Aufschlag ab, musste bei 1:3 und 15:40 sogar zwei Chancen aufs Doppelbreak abwehren – und fand darauf immer besser ins Spiel, während ihre Gegnerin plötzlich mit zahlreichen Eigenfehlern nachhalf. So holte das groß aufspielende ÖTV-Ass satzübergreifend neun Games in Folge. Erst am Schluss wurde es nach 6:3,-5:1-Führung nochmal knapp, aber Grabher servierte im zweiten Anlauf nach 0:30-Rückstand aus.

„Es ist ganz klar noch Luft nach oben“

„Ich tanke damit weiter Selbstvertrauen und bin für den Moment sehr zufrieden“, freute sich Grabher über den Erfolg. „Der Anfang war ein wenig holprig, hinten raus habe ich es unnötig spannend gemacht, dazwischen das, was ich mir vorgenommen habe, auf den Platz gebracht. Es ist ganz klar noch Luft nach oben, aber unterm Strich zählt, dass ich in der zweiten Runde bin und in Hinblick auf die US Open weiter Matchpraxis bekomme.“ Vor ihrer nächsten Kontrahentin, Zhu, zeigte sie sich gewarnt: „Sie hat Anna Blinkova gestern nur drei Games gelassen, das zeigt, wie stark sie im Moment ist. Ich weiß, was auf mich zukommt, glaube an meine Möglichkeiten und freue mich auf die Challenge“, erklärte sie.