ATP-Challenger Tampere: Gerald Melzer nach fast Vier-Stunden-Krimi ausgeschieden
Nach seinem Finaleinzug beim ATP-80-Challenger in Bogota als Titelverteidiger vor zwei Wochen hat Gerald Melzer auch in dieser Woche zunächst aufsteigende Tendenz gezeigt – mit den Siegen über den zweitgereihten Deutschen Mats Moraing (ATP 142) und gegen Landsmann Sebastian Ofner (ATP 227). Doch im Viertelfinale des ATP-80-Challengers in Tampere hat der seit kurzem 32-Jährige nun eine überaus bittere Niederlage hinnehmen müssen. Der Niederösterreicher (ATP 199) unterlag am Freitag, nach fast vierstündigem Sandplatzkrimi (genau 3:53 Stunden Spielzeit), dem Franzosen Laurent Lokoli (ATP 241) mit 6:7 (5), 6:4, 5:7. Damit ist kein Österreicher im Einzel mehr im Bewerb, nachdem Jurij Rodionov (ATP 148) bereits tags zuvor im Achtelfinale, nach unglücklichem erstem Satz, mit 5:7, 6:7 (3) am Niederländer Jelle Sels (ATP 258) gescheitert war.
Melzer wackelte im ersten Satz in fünf von sechs Aufschlagspielen, kassierte nach dem im ersten Game geschafften Break selbst nur eines zum 4:4, zog jedoch im Tiebreak den Kürzeren. Im zweiten Satz kam er nach 0:2, 1:3 und 3:4 mit neuerlichem Breakrückstand zurück und erzwang den dritten Durchgang, wo er erneut zweimal ein Break ausgleichen konnte, allerdings dazwischen bei 4:3 und Breakball auch seinerseits die Chance auf die mögliche Vorentscheidung ausließ. Nachdem der Deutsch-Wagramer zum dritten Mal ein Break bei 5:5 hinnehmen musste, konnte er diesmal nicht mehr kontern: Lokoli servierte nach 0:30 aus. Trotzdem scheint Melzer im ATP-Ranking erstmals seit 29. Oktober 2018 wieder unter den Top 200 auf und wird am Montag noch weiter nach vorne klettern, auf bis zu Rang 186. Zudem geht sich durch seine Niederlage in Finnland immerhin ein Start in der Qualifikation des Generali Open Kitzbühel aus, bei seinem ATP-250-Heimturnier.
Erler/Miedler gewinnen Österreicher-Duell
Im Doppel gibt es in Tampere dafür eine rot-weiß-rote Titelchance. Nachdem Alexander Erler und Lucas Miedler nach einem Freilos die Inder Anirudh Chandrasekar und N. Vijay Sundar Prashanth im Viertelfinale mit 6:3, 7:5 eliminierten und Maximilian Neuchrist mit Tristan-Samuel Weissborn auch deren zweites Spiel mit 6:2, 6:3 gegen die australischen Brüder Adam und Jason Taylor gewann, kam’s im Halbfinale zum Österreicher-Duell. Mit dem besseren Ende für Erler/Miedler: Der Tiroler und der Niederösterreicher zogen durch ein verdientes 6:3, 7:6 (4) in das Endspiel ein. Dort bekommen sie es mit dem Polen Karol Drzewiecki und dem finnischen Lokalmatador Patrik Niklas-Salminen zu tun. Doch schon mit ihrem Finaleinzug nehmen sich Erler/Miedler einigen Druck von ihrer bevorstehenden Titelverteidigung beim Generali Open Kitzbühel weg. Im ATP-Doppelranking werden beide am Montag neue Bestplatzierungen erreichen – Erler erstmals unter den Top 70, Miedler unter den Top 80 der Welt.