ATP-Challenger Tunis: Misolic legt das nächste Halbfinale nach
Beim 13. Start seiner Karriere bei einem ATP-Challenger hatte er letzte Woche in Zagreb nicht nur sein erstes Halbfinale erreicht, sondern letztlich gar seinen ersten Titel geholt. Jetzt hat Filip Misolic gleich sein zweites Semifinale auf diesem Turnierlevel nachgelegt: Der 20-Jährige steht nunmehr auch bei dem ATP-Sandplatz-Challenger der Kategorie 80 in Tunis unter den letzten Vier. Der Steirer (ATP 225) bezwang zuerst seinen Landsmann Lucas Miedler (ATP 284) mit 6:2, 3:6, 6:1, im Achtelfinale am Mittwoch danach sogar den topgesetzten Australier Jordan Thompson (ATP 82) nach 3:06-stündigem Kampf mit 6:7 (5), 7:6 (7), 6:1. Die verbliebenen Kräfte waren ausreichend, um am Donnerstag auch den sechstgesetzten Deutschen Nicola Kuhn (ATP 260) mit 6:3, 6:4 zu eliminieren. Dabei war ein Break pro Satz genug, die einzigen beiden Breakbälle seines Kontrahenten bereits im ersten und im dritten Game konnte er jeweilig zunichtemachen. Um einen Platz im Finale kämpft Misolic Freitagnachmittag gegen den niederländischen Linkshänder Gijs Brouwer (ATP 273). Ihm ist jedoch schon jetzt eine weitere Verbesserung seines aktuellen Career Highs auf eine Position um 210 sicher. Sollte er erneut den Einzug ins Endspiel schaffen, so würde sich sogar erstmals der Sprung unter die Top 200 der Welt ausgehen.
Matchball gegen Thompson „mit Superschlag abgewehrt“
„Ich bin sehr glücklich, dass ich wieder im Semifinale bin“, sagte Misolic gegenüber dem Österreichischen Tennisverband. „Aber ehrlich gesagt denke ich gar nicht darüber nach, welche Runde ich spiele, sondern ich fokussiere mich einfach immer auf mein Spiel und darauf, dass ich immer mein Bestes gebe.“ Letzteres war freilich auch nötig, besonders gegen Thompson, gegen den ihm der zweitbeste Sieg seiner Laufbahn glückte, auch der zweite gegen einen ATP-Top-100-Mann. „Gegen ihn war es ein sehr, sehr anstrengendes Match, vom Mentalen und Physischen her eines meiner bisher anstrengendsten.“ Bei 6:5 im zweiten Satz servierte Thompson gar schon auf den Sieg, im Tiebreak hatte er zudem einen Matchball. „Den habe ich mit einem Superschlag abgewehrt. Ich konnte mich dann rausfighten und den dritten Satz klar 6:1 gewinnen“, erzählte Misolic. Gegen Kuhn sei es ebenso „ziemlich schwer gewesen. Ich habe mich ein bisschen müde gefühlt und ich war schon ein bisschen leer, aber ich habe trotzdem versucht, mein Spiel zu spielen und vorn die Bälle wegzumachen.“ Mit Erfolg. Der nächste Herausforderer Brouwer ist für ihn eher eine Unbekannte: „Ich weiß nicht, wie er spielt, kenne ihn nicht so gut. Aber mein Trainer und ich werden ein paar Videos schauen und vorm Match dann die Taktik besprechen.“
Erler/Mieder im Doppel weiter im Titelrennen
Misolic ist auf Challenger-Niveau nunmehr bereits seit acht Partien ungeschlagen. „Das Selbstvertrauen ist natürlich auf sehr hohem Niveau. Ich fühle die Schläge sehr gut und freue mich richtig auf mein nächstes Match. Ich werde alles geben, um zu gewinnen und neuerlich ein Finale zu spielen“, kündigte er an. Das werden gewiss auch Alexander Erler und Miedler: Die beiden sind im Doppel nämlich weiter im Titelrennen. Der Tiroler und der Niederösterreicher schlugen Maxime Janvier (Frankreich) und Malek Jaziri (Tunesien) mit 7:6 (4), 6:4 sowie Brouwer und dessen Landsmann Jelle Sels klar mit 6:3, 6:2 und stehen damit im Semifinale. Dort erwarten die Topgesetzten die viertgereihten Karol Drzewiecki (Polen) und Alex Lawson (Großbritannien). Im Einzel war Miedler eben gleich zum Start an Misolic gescheitert, während Erler eine lange Durststrecke beenden und zum ersten Mal seit Anfang September wieder punkten konnte. Er qualifizierte sich mit zwei Erfolgen im Tiebreak des dritten Satzes für den Hauptbewerb, wo der 24-Jährige (ATP 479) auch die Nummer acht des Turniers, den Belgier Kimmer Coppejans (ATP 278), mit 7:6 (5), 7:6 (1) ausschalten konnte. Im Achtelfinale war daraufhin jedoch gegen den Spanier Oriol Roca Batalla (ATP 319) mit 5:7, 6:7 (2) Endstation.