ATP Estoril: Thiem kassiert weitere Comeback-Niederlage
„Ich plane, vor Roland Garros jede Woche zu spielen“, hatte Dominic Thiem letzte Woche im Rahmen des ATP-World-Tour-250-Turniers in Belgrad verlautbart. Diese Ankündigung macht der 28-Jährige derzeit auch wahr, die Siege bleiben jedoch – zumindest vorläufig – weiter aus. Österreichs Nummer eins hat Dienstagabend, nach Erstrundenniederlagen beim ATP-Challenger in Marbella und eben in Belgrad, auch beim dritten Comeback-Spiel nach neun Monaten Zwangspause wegen einer langwierigen Handgelenksverletzung das nächste Auftaktaus hinnehmen müssen. Der in der Weltrangliste mittlerweile auf aktuell Position 93 zurückgeflogene Niederösterreicher unterlag bei den Millennium Estoril Open in der ersten Runde dem 25-jährigen Franzosen Benjamin Bonzi (ATP 58) nach rund 106-minütigem Kampf mit 3:6, 6:7 (9).
Auch beim ATP-World-Tour-250-Sandplatzturnier in Portugal zeigte Thiem gute Ansätze. Die nötige Qualität und Konstanz in den Schlägen zur erhofften Rückkehr in die absolute Weltspitze waren allerdings noch immer nicht ganz vorhanden. Dies offenbarte auch der Blick in die Matchstatistik: Der frühere Weltranglistendritte konnte sich in der gesamten Partie keine einzige Breakmöglichkeit erspielen. Vielmehr musste er selbst schon bei 1:2 zwei Breakbälle abwehren, bei 2:3 setzte es aber den im ersten Satz vorentscheidenden Aufschlagverlust, diesmal bei der ersten Chance von Bonzi. Im zweiten Abschnitt konnte Thiem bei 1:1 die einzige Breakgelegenheit zunichtemachen, ohne auch nur eine weitere ging es ins Tiebreak, hier verhinderte der Lichtenwörther zunächst bei 5:6 und Matchball gegen sich mit einem mutigen Vorhand-Drive-Volley-Winner das Aus.
Die Wende blieb dennoch aus. Weil Thiem daraufhin drei Satzbälle allesamt nicht nützen konnte, einen davon gar bei eigenem Service. Beim zweiten Matchball für Bonzi zappelte dann eine Thiem-Vorhand, aus eigentlich ziemlich aussichtsreicher Position, im Netz. Die ihm für seinen Premierenantritt in Estoril vom Veranstalter übergebene Wildcard konnte er also nicht in ein heißersehntes Erfolgserlebnis ummünzen. Um vor den French Open in Paris (ab 22. Mai) doch noch erste Siege und Selbstvertrauen zu sammeln, bleiben Thiem jetzt nur mehr drei weitere Chancen: bei den zwei ATP-Masters-1000-Events in Rom und Madrid in den nächsten beiden Wochen und beim ATP-World-Tour-250-Turnier in Genf in der Woche darauf.