ATP Indian Wells: Thiem mit hauchdünnem Aus gegen Lieblingsgegner – Miedler überzeugt
Viel hat zum Sieg nicht gefehlt, doch Dominic Thiem kommt bei seinen Bestrebungen, an die Tennisweltspitze zurückzukehren, in der neuen Saison weiter nicht so recht in Fahrt. Der US-Open-Gewinner von 2020 hat am frühen Freitagmorgen (MEZ) beim ATP-Masters-1000-Hartplatzturnier in Indian Wells seine dritte Auftaktniederlage in Serie nach Rio de Janeiro (ATP 500) und Santiago (ATP 250) kassiert. Und zwar eine überaus unglückliche: Der Niederösterreicher (ATP 102), der als Sieger des Turniers von 2019 eine Wildcard für den Hauptbewerb bekommen hatte, musste sich dem französischen Linkshänder Adrian Mannarino (ATP 68) trotz mehrmaliger Führung nach 2:43-stündigem Kampf mit 6:4, 4:6, 6:7 (5) geschlagen geben. Im Gegensatz zu Thiem hat Lucas Miedler seine erste Aufgabe gemeistert: Der Niederösterreicher zog im Doppelbewerb mit dem Briten Cameron Norrie durch ein 3:6, 6:3 und 10:6 über die siebtgesetzten Hugo Nys (Monaco) und Jan Zielinski (Polen) ins Achtelfinale ein.
Nur 2 Punkte vom Sieg entfernt gewesen
Mit Mannarino stand Thiem eigentlich sein wahrer Lieblingsgegner auf der anderen Seite des Netzes gegenüber. Der Lichtenwörther hatte die ersten acht Duelle mit der früheren Nummer 22 der Welt allesamt gewonnen, bis er sich beim letzten Vergleich auf Mallorca im Juni 2021 seine folgenschwere Handgelenksverletzung zugezogen hatte und damals trotz 5:2-Führung im ersten Satz aufgeben musste. Beim Wiedersehen lief es für den 29 Jahre alten heimischen Topstar zunächst ganz nach Plan: Thiem drehte den ersten Satz nach 0:2-Rückstand noch um und lag im zweiten, nach einem Break zum 2:0, bereits mit 3:0 und 4:1 voran, als Mannarino mit fünf Spielgewinnen in Serie doch noch einen dritten Durchgang erzwang. Dort konnte Thiem einen 1:3- bzw. 2:4-Rückstand wettmachen, ehe der Sieg bei 2:0, 4:2 und 5:3 im alles entscheidenden Tiebreak zum Greifen nahe schien.
Es sollte aber nicht sein: Mannarino gewann die letzten vier Punkte und damit auch das Match. Thiem hat auch für das nächste ATP-Masters-1000-Turnier in Übersee, die Miami Open in knapp zwei Wochen, eine Hauptfeld-Wildcard erhalten. Dazwischen gäbe es eine Option, beim traditionell bestbesetzten ATP-Challenger der Saison, zwischen den beiden Millionenturnieren in den USA, an den Start zu gehen: dem ATP-175-Event in Phoenix im US-Bundesstaat Arizona. In Indian Wells bleibt Thiem noch der Doppelbewerb, wo er mit dem Norweger Casper Ruud frühestens am Samstag (Ortszeit) im Einsatz ist. Die Gegner sind äußerst hochkarätig: Es warten die viertgesetzten Kroaten Nikola Mektic und Mate Pavic, Wimbledon-Sieger 2021 bzw. -Finalisten 2022 und amtierende Olympiasieger.
Miedler siegt auch beim ATP-Masters-1000-Debüt
Indes bereitet die Entwicklung von Österreichs neuen Stars am Doppelhimmel weiter viel Freude. Nach ihrem dritten ATP-Titelgewinn am letzten Wochenende beim 500er-Turnier in Acapulco flog Alexander Erler vorläufig heimwärts, weil sich nur für Lucas Miedler das Debüt bei einer ATP-Masters-1000-Veranstaltung ausging – dank dem bekanntlich sehr starken Einzelranking des Rio-de-Janeiro-Siegers Norrie an seiner Seite. Der erstmalige gemeinsame Auftritt brachte dabei sogleich einen beachtlichen Erfolg über die heurigen Australian-Open-Finalisten, den sie nach 1:3-Rückstand im Match Tiebreak noch fixieren konnten – vor allem dank sechs gewonnenen Punkten in Folge bei diesem Spielstand. Im Achtelfinale erwartet Miedler/Norrie eine weitere hohe Hürde – in Form der kanadischen Jungstars Félix Auger-Aliassime und Denis Shapovalov. 90 ATP-Punkte haben die beiden schon sicher, in dieser Begegnung geht es um 90 weitere Zähler.
Hier alle Ergebnisse des ATP-Masters-1000-Turniers in Indian Wells.