Australian Open: Schwierige Aufgaben für Ofner und Thiem
Am Donnerstag um 1:00 Uhr in der Nacht nach MEZ hat die Hauptbewerbsauslosung der Australian Open in Melbourne stattgefunden. Den Österreichern hat diese zwar lösbare, aber schwierige Aufgaben beschert. Sebastian Ofner (ATP 37) bekommt es in der ersten Runde des Grand-Slam-Turniers im Melbourne Park mit dem australischen Lokalmatador Thanasi Kokkinakis (ATP 68) zu tun. Dominic Thiem (ATP 94) eröffnet dagegen gegen den auf 27 gesetzten Kanadier Félix Auger-Aliassime (ATP 27). Weitere ÖTV-Asse sind heuer im Einzelbewerb diesmal nicht mehr am Start: Filip Misolic und Sinja Kraus hatten in der ersten Qualifikationsrunde am Mittwoch beide verloren, Julia Grabher kämpft nach ihrer Handgelenksverletzung erst um ihr Comeback, Jurij Rodionov hatte auf seine Teilnahme verzichtet, Dennis Novak und Lukas Neumayer starteten auf ATP-Challenger-Ebene.
Ofner: „Hätte definitiv einfachere Lose gegeben“
Ofner war letzte Woche in Hongkong mit dem dritten ATP-Tour-Halbfinale seiner Karriere hervorragend in die neue Saison gestartet. In dieser Woche war bei einem weiteren ATP-250-Hartplatzevent in Auckland, nach einem klaren Auftaktsieg gegen den kanadischen Ex-Weltranglistenzehnten Denis Shapovalov, im Achtelfinale gegen den Spanier Roberto Carballés Baena Endstation. Der Steirer geht also in Summe mit breiter Brust ins zweite Duell mit Kokkinakis. Der Australier weiß jedoch nicht nur das Heimpublikum hinter sich, sondern konnte auch den bisher einzigen Vergleich für sich entscheiden, just ebenso bei den Australian Open: 2019 hatte sich der ebenfalls 27-Jährige in der zweiten Runde der Qualifikation mit 6:4, 7:6 (4) behauptet. Allerdings hat Kokkinakis im Jahr 2024 bis dato zwei Auftaktniederlagen zu Buche stehen.
„Es hätte definitiv einfachere Lose gegeben“, befand Ofner trotzdem. „Erstens spielt er richtig gut und unangenehm, zweitens in Australien, da werden halt alle Fans vermutlich gegen mich sein. Es wird sicher ein größerer Court werden, deswegen ist’s definitiv kein einfaches Los. Aber nichtsdestotrotz: Wenn ich gut spiele, glaube ich, ist alles drinnen. Er spielt ähnlich wie ich, würde ich mal sagen. Von dem her, glaube ich, wird das sicher ein gutes Match. Ich freue mich schon drauf“, versicherte er. Bis dahin wolle er noch die verbleibenden Tage zur möglichst idealen Vorbereitung nutzen. Das Match wird erst am Dienstag stattfinden, dem letzten Tag der Erstrundenbegegnungen.
Thiem erwartet „ein taffes Match“
Auch Thiem kann bisher genau ein Aufeinandertreffen mit seinem Gegner vorweisen: Bei den US Open 2020 fertigte der Lichtenwörther den mittlerweile 23-Jährigen auf seinem Weg zum ersten und bislang einzigen Grand-Slam-Titel in seiner Karriere im Achtelfinale mit 7:6 (4), 6:1, 6:1 ab. Auger-Aliassime blickte vergangene Saison auf ein hartnäckiges, Ende März beginnendes Formtief zurück, das erst Ende Oktober 2023 mit dem ATP-500-Titel in Basel abrupt eine Unterbrechung sah. In die neue Saison startete er jedoch diese Woche mit einer Auftaktniederlage in Auckland, nach vier vergebenen Satzbällen gegen den Deutschen Daniel Altmaier. Thiem dahingegen konnte sich letzte Woche in Brisbane immerhin mit zwei harterkämpften Siegen für den Hauptbewerb qualifizieren, wo er dem Comebacker und 22-maligen Grand-Slam-Sieger Rafael Nadal unterlag.
Thiem, Australian-Open-Finalist 2020, stellte sich gegen Auger-Aliassime auf „ein taffes Match“ ein: „Er hat letztes Jahr nicht so ein gutes Jahr gehabt, aber sich am Ende noch seine Saison gerettet. Ich werde alles geben und freue mich, wenn’s anfängt.“ Das wird am Montag der Fall sein: Die Begegnung wird offensichtlich auch von den Veranstaltern mit einiger Spannung erwartet und wurde daher immerhin in der Margaret Court Arena, dem zweitgrößten Stadion, in der Nightsession angesetzt, als zweites Match nach 9:00 Uhr MEZ. Donnerstags stand für Thiem erst noch ein Einsatz beim Einladungsturnier im Melbourner Stadtteil Kooyong auf dem Programm, zum Auftakt setzte es für ihn hierbei gegen den Briten Andy Murray (ATP 44) eine 4:6,-2:6-Niederlage. Doch am Freitag erging es ihm dann weitaus besser: Er konnte den Weltranglisten-22. Francisco Cerundolo aus Argentinien mit 6:3, 6:3 besiegen. Eine sehr gelungene Generalprobe für den Auftakt im Melbourne Park.