ATP Marrakesch: Ofner startet Sandsaison nach Krimi mit Niederlage
Nach der durchwachsen verlaufenen US-Hartplatz-Turnierserie hat Sebastian Ofner nun einen höchst bitteren Auftakt in die Sandplatzsaison hingelegt. Der 27-Jährige hat beim Grand Prix Hassan II in Marrakesch am späten Donnerstagabend sein erstes Match nach einem 2:48-stündigen Tenniskrimi verloren. Der zweitgesetzte Steirer (ATP 41) unterlag, nach einem Freilos in der ersten Runde, im Achtelfinale des ATP-250-Events in Marokko dem Australier Aleksandar Vukic (ATP 61) nach gar einem vergebenen Matchball mit 6:7 (11), 6:2, 6:7 (7). Ofner gewann zudem fünf Punkte mehr als sein Gegner (124:119) – und schied am Ende dennoch aus. Weiter geht es für ihn nächste Woche mit seiner Premiere beim Rolex Monte-Carlo Masters, beim ATP-Masters-1000-Millionenevent im Fürstentum Monaco steht er direkt im Hauptbewerb.
Ofner war mit einer 1:1-Bilanz ins dritte Duell mit Vukic gegangen. Jenes auf Sand hatte er bei den French Open in Paris 2022 in der Qualifikation für sich entschieden – nicht so diesmal. Zwar wehrte der St. Mareiner im ersten Satz schon bei 2:5 vier Satzbälle und in der Kurzentscheidung noch zwei weitere ab, doch nur um den Eröffnungsabschnitt nach seinerseits vier vergebenen Satzbällen und unfassbarer Dramatik mit 11:13 im Tiebreak abzugeben. Im zweiten Durchgang gab der Schützling der ATC-Akademie mit den Breaks zum 2:0 und 6:2 klar den Ton an und fand darauf im dritten Satz bei 4:3 zweimal jeweils eine Breakchance zur möglichen Vorentscheidung vor. Diese blieb jedoch ungenützt, und plötzlich war es Ofner, der sich von einem 4:5-Rückstand mit Break, einem 5:5 und 0:40 bei eigenem Aufschlag und einem 2:5 und 4:6 im alles entscheidenden Tiebreak nochmal zurückkämpfen musste. Sein enormer Einsatz und Kampfgeist wurde aber nicht belohnt: Vukic machte einen Matchball Ofners zum 7:7 zunichte und nützte darauf seinen dritten eigenen Matchball zum Sieg.
Miedler im Einzel und im Doppel mit Erler stark
Auch in der Doppelkonkurrenz hatte Ofner am Dienstag seine Erstrundenpartie mit dem Vorarlberger Philipp Oswald verloren, und zwar mit 3:6, 6:7 (4) gegen ihre Landsmänner Alexander Erler und Lucas Miedler. Positiv aus rot-weiß-roter Sicht: Letztere gewannen am Donnerstag auch ihr Viertelfinalspiel und halten damit in Marokko Österreichs Fahne weiterhin hoch. Der Tiroler (ATP-Doppel 42) und der Niederösterreicher (ATP-Doppel 42) bezwangen die Bolivianer Boris Arias (ATP-Doppel 86) und Federico Zeballos (ATP-Doppel 85) nach anfänglichem Breakrückstand und hartem Kampf im ersten Satz letztlich doch sicher mit 7:6 (4), 6:4. Dadurch treffen Erler/Miedler im Doppel-Halbfinale am Freitag im zweiten Spiel nach 14:30 Uhr MESZ auf den Inder Yuki Bhambri (ATP-Doppel 62) und den Franzosen Albano Olivetti (ATP-Doppel 54).
Miedler legte zudem einen starken ersten Einzel-Turnierauftritt seit seinem Heimturnier beim ATP-Challenger in Tulln im September 2023 hin. Der auf das Doppel spezialisierte Niederösterreicher, mittlerweile daher nur noch Nummer 1082 im ATP-Singles-Ranking, rutschte als Alternate noch in die Qualifikation und eliminierte dort mit dem Franzosen Matteo Martineau (ATP 181), nach alleine über eineinhalbstündigem Entscheidungssatz, einen Top-200-Spieler mit 3:6, 6:4, 7:6 (3). Im Kampf um einen Platz im Hauptfeld zog er dann gegen den Ex-Top-Ten-Mann Fabio Fognini (ATP 100) nach Satzführung nur knapp mit 6:3, 3:6, 2:6 den Kürzeren. Der Italiener steht inzwischen im Hauptbewerb schon im Viertelfinale.