Generali Open Kitzbühel: Marathonmatches am Viertelfinaltag
Der Viertelfinaltag beim Generali Open Kitzbühel hat wahre Marathonmatches gebracht. Über dreieinhalb Stunden dauerte an diesem Donnerstag alleine der packende Dreisatz-Krimi zwischen Facundo Díaz Acosta (ATP 77) und dem Spanier Pedro Martínez (ATP 45) um den Einzug ins Halbfinale – mit dem glücklicheren Ende für den Argentinier. Dieser trifft damit am Freitag (live auf ServusTV) um nicht vor 14:30 Uhr auf den Bezwinger seines topgesetzten Landsmanns, Titelverteidiger Sebastián Báez (ATP 18), nämlich Hugo Gaston. Der Franzose (ATP 91) sicherte sich seinen Halbfinalplatz ebenfalls in einer über dreistündigen Partie.
Auch in der vorletzten Runde mit dabei sind der Deutsche Yannick Hanfmann (ATP 116) und „Mister Tiebreak“ Matteo Berrettini (ATP 50), die sich am Freitag um nicht vor 12:30 Uhr das erste Finalticket ausmachen. Hanfmann, 2020 schon einmal Finalist beim Generali Open Kitzbühel, konnte sich zum Auftakt an diesem Donnerstag gegen den Brasilianer Thiago Seyboth Wild (ATP 72) mit 7:6 (2), 6:4 behaupten. Berrettini blieb anschließend weiterhin auf Titelkurs. Der italienische Publikumsliebling gewann gegen den mit einer Wildcard des Lizenzgebers Octagon ausgerüsteten US-Amerikaner Nicolas Moreno de Alboran (ATP 143) mit 7:6 (5), 6:3 und setzte seine in Gstaad begonnene Siegesserie fort. Und seine Serie an Tiebreaks: Seine ersten zwei Matches in Kitzbühel hatte er jeweils mit 7:6, 7:6 für sich entschieden, und auch diesmal war im ersten Satz wieder eine (gewonnene) Kurzentscheidung dabei.
Tenniskrimis sorgen für Begeisterung
Einen wahren Marathon lieferten sich dann bei hochsommerlichen Temperaturen der an Position vier gereihte Martínez und Díaz Acosta, ehe sich Letzterer für sein 6:7 (2), 6:3, 6:4 von den Fans auf den vollbesetzten Rängen feiern lassen konnte. Den Rekord fürs bisher längste Best-of-Three-Match in Kitzbühel (seit Beginn der Aufzeichnungen der Spielzeiten) halten übrigens der Italiener Lorenzo Sonego und der Argentinier Federico Delbonis, die 2019 drei Stunden und 36 Minuten für eine Entscheidung benötigten. Nur vier Minuten darunter lag die heutige Partie, welche die Tennisfans vom Anfang bis zum Ende fesseln sollte.
Aber das war noch nicht das größte Drama des Viertelfinaltages: Denn dieses lieferten Báez und Gaston in einer improvisierten Nightsession ab, die erst kurz vor 23:00 Uhr ihr Ende fand. Nach rund 3:09 Stunden fantastischer Tennisunterhaltung und der Abwehr von zwei Matchbällen im alles entscheidenden Tiebreak des dritten Satzes hatte Gaston mit 7:5, 5:7, 7:6 (6) seinen Halbfinalplatz gegen Díaz Acosta gebucht. Bis zuletzt hatten Massen an Zuschauer:innen diesem Krimi mit lautstarken Jubelströmen hochbegeistert beigewohnt und die Spieler zu absoluten Höchstleistungen gepusht.