ITF Shanghai: Hipfl kämpft sich mit Magenkrämpfen zum größten Doppeltitel
Erfolgreiche Tage für Nico Hipfl beim ITF-J100-Hartplatzturnier von Shanghai. Nach drei glatten Zweisatz-Siegen befand sich der 17-Jährige zunächst auf bestem Weg Richtung seines vierten ITF-Einzeltitels nach Gjövik (Norwegen) im März 2023, Weißkirchen an der Traun (jeweils ITF J60) im Juli 2023 und Prag (Tschechien) im August 2023, den zweiten in dieser Kategorie nach Prag. Doch es kam anders: Der zweitgesetzte Oberösterreicher (ITF 253) musste im Halbfinalspiel gegen den drittgereihten, chinesischen Lokalmatador Boxiong Zhang (ITF 258) beim Stand von 5:7, 0:3 passen.
Trotzdem gelang ihm anschließend sein vierter und bislang größter Doppelcoup bei einer internationalen U18-Veranstaltung: Hipfl gewann, nach zuvor zwei Zweisatz-Siegen und dazwischen einem w.o.-Erfolg, das Endspiel mit Robin Böckli gegen die zwei ungesetzten Chinesen Jinpeng Tang und Denan Zhao glatt mit 6:4, 6:2. Mit seinem Schweizer Partner topgereiht, blieb er also im gesamten Turnierverlauf ohne Satzverlust. Zuvor hatte Hipfl im Juli 2022 im deutschen Fürth (ITF J4, nach alter Kategorisierung) sowie im Dezember 2022 und März 2023 jeweils in Larnaca auf Zypern (ITF J5 bzw. ITF J60) triumphiert.
Die blanken Ergebnisse erzählen dabei allerdings nur die halbe, durchaus ereignisreiche Geschichte. Damit ist weniger gemeint, dass die Matches am Freitag witterungsbedingt gar in die Halle verlegt werden mussten, sondern vielmehr die Tatsache, dass sich Hipfl trotz gravierender gesundheitlicher Probleme im Doppel erfolgreich durchbiss: „Nico hat sich mit starken Halsschmerzen und Durchfall durch die Nacht davor gekämpft, konnte leider nur maximal 20 Prozent Leistung abrufen und hat deshalb im Einzel aufgegeben“, erzählte Vater Werner Hipfl, der seinen Sohn nach China begleitet hat. „Er hat sich dann mit Tabletten vollgepumpt und von Bauchkrämpfen geplagt irgendwie durch das Doppel durchgefightet.“ Ein unter diesen Umständen ganz besonderer Sieg.