Marathonmann Hipfl knackt die Top 100 der Jugendweltrangliste
Österreichs Tennis hat in der aktuellen Jugendweltrangliste der Burschen nach längerer Zeit wieder zwei Spieler unter den Top 100 vorzuweisen. Während Joel Schwärzler zwar den Thron an den Japaner Rei Sakamoto übergeben musste und Zweiter ist, so hat Nico Hipfl im ITF-U18-Ranking am 27. Mai erstmals diese Schallmauer durchbrochen. Und das einmal mehr dank einer starken Leistung: War der 18-Jährige nach seinem Coup bei der Spring Bowl in St. Pölten noch knapp außerhalb der ersten 100 verblieben, so gelangen ihm jetzt die dahingehend letzten Schritte mit einem lediglich knapp verpassten Double beim ITF-J100-Sandplatzturnier in Cakovec. Der Neffe von Ex-Davis-Cup-Spieler Markus Hipfl erreichte in der vergangenen Woche im Norden von Kroatien das Endspiel im Einzel und triumphierte im Doppel.
Nur Übermüdung und Doppelpartner verhindern Double
Hipfl feierte im Single, nach einem Freilos zum Auftakt, vier Siege ohne Satzverlust, und konnte dabei, von seiner ersten Aufgabe an, „sein spielerisches Potenzial 100-prozentig auf dem Court umsetzen“, berichtete sein Vater Werner Hipfl in einer Pressemitteilung. „Er agierte mit extrem starkem erstem Aufschlag (ca. 215 km/h), machte pro Match um die zehn Asse, konnte mit seinem besonderen Kickaufschlag die Gegner weit aus dem Feld treiben und so seine aggressiven Winner-Grundschläge platziert einsetzen.“ Und so eliminierte der Youngster ab dem Achtelfinale der Reihe nach die Nummern 15 (gar mit 6:0, 6:0), sechs und vier der Setzliste – Letztere vernichtend mit 6:2, 6:0, trotz bereits starker Übermüdung. Hipfl hatte vier Wochen nacheinander im Einzel und/oder Doppel ein Endspiel verzeichnet, auch schon erstmals bei den Herren einen ersten Doppeltitel erobert und zusätzlich Einsätze in der win2day Bundesliga absolviert. Im Endspiel wurde es dann zu viel: „Aufgrund totaler Überforderung durch die vielen Matches in den letzten Wochen davor“ musste der junge Welser (ITF 102) gegen den topgereihten Serben Nikola Jovic (ITF 98), seinen Doppelpartner, beim Stand von 3:6, 0:4 aufgeben.
Rot-weiß-rotes Doppelfinalduell mit Gschiel
Im Doppelbewerb war Hipfl gemeinsam mit Jovic angetreten. Auch das sehr erfolgreich: Nach hauchdünnen Siegen im Match Tiebreak in ihren ersten zwei Matches konnten die beiden im Halbfinale die Ungarn Botond Nagy und Barnabas Sift genauso mit 6:4, 6:3 in die Schranken weisen wie im Finale Hipfl-Landsmann Alexander Gschiel und den Ungarn Aron Janos Major. Hipfl egalisierte dadurch seinen bislang größten internationalen U18-Doppeltitel. Neben Hipfl und Gschiel, der im Einzel bis ins Achtelfinale kam, zeigten noch weitere ÖTV-Talente in Cakovec gute Auftritte: Alexander Wagner schaffte es dank zwei Siegen immerhin bis ins Viertelfinale, wo er erst gegen den späteren Gewinner Jovic mit 6:7 (1), 3:6 verlor. Timo Rosenkranz-König verzeichnete ebenso ein Achtelfinale wie ÖTV-Vertragsspielerin Leonie Rabl, Lea Sabadi eine zweite Runde, Niklas Maislinger diesmal eine Auftaktniederlage.