ITF Vrsar: Jungbulle in Hochform – Schwärzler greift nach dem Double
Für Joel Schwärzler läuft es in dieser Woche bisher schlicht perfekt. Am Mittwoch wurde seine Partnerschaft mit Red Bull offiziell, der weltbekannte österreichische Energydrink-Hersteller unterstützt ihn künftig als Sponsor. Am Freitag sicherte er sich beim 38. Perin Memorial, einem ITF-J300-Jugendturnier, seinen fünften und bislang größten Doppeltitel bei einem internationalen U18-Event. Und am Samstagvormittag hat der 17 Jahre junge ÖTV-Vertragsspieler, der vor Ort von Marco Hammerl betreut wird, in Vrsar nun auch das Einzelfinale erreicht. Und zwar mit einer hochsouveränen Vorstellung: Der siebtgesetzte Vorarlberger (ITF 50), der im Verbandsleistungszentrum Südstadt bei ÖTV-Sportdirektor und -Davis-Cup-Kapitän Jürgen Melzer trainiert, fertigte im Halbfinale den gleichaltrigen Schweden Albert Saar (ITF 66) beeindruckend klar mit 6:1, 6:2 ab.
„Das war solide heute“, befand Schwärzler nach seinem starken Auftritt gegenüber dem Österreichischen Tennisverband bescheiden. Der Jungbulle ist auch nach seinem vierten Spiel in der kroatischen Region Istrien weiter ohne Satzverlust. Im Viertelfinale hatte er zuvor bereits die Nummer zwei der Setzliste und Nummer zwölf der Jugendweltrangliste aus dem Rennen genommen, den Serben Branko Djuric. Am Sonntag erhält die große rot-weiß-rote Zukunftshoffnung dadurch die Chance auf den bisher größten ITF-Einzelpokal – auf dieser Ebene hat er bislang zwei J5-Titel im Jahr 2021 (Ostrava und Seefeld) bzw. ein J2-Double in Pilsen 2022 zu Buche stehen. Das Turnier in Vrsar wäre nach den alten Kategoriebezeichnungen ein J1-Event.
Offene Rechnungen mit Finalgegner, aber „Chancen sind immer da“
Schwärzlers Finalgegner ist der an fünf gereihte Este Oliver Ojakaar (ITF 41). Mit dem 18 Jahre alten Balten hat er gar drei offene Rechnungen: Im Einzel standen sich die beiden bislang zwar noch nicht gegenüber, im Doppel jedoch hat der Harder alle drei bisherigen Duelle verloren. Dennoch gab er sich für den finalen Showdown durchaus zuversichtlich: „Chancen sind immer da.“ In der Jugendweltrangliste sollte sich Schwärzler dank seiner Erfolge in Vrsar übrigens rund um sein Career High von Platz 33 einreihen. Sollte er auch das Endspiel für sich entschieden, könnte sich erstmalig der Sprung unter die besten 30 der Welt ausgehen. Und zwar als Jahrgang 2006, der auch im Jahr 2024 immer noch bei U18-Jugendturnieren spielberechtigt ist.