Wiener Tennisverband
Billie Jean King Cup

Kraus unterliegt Ostapenko: ÖTV-Damen gegen Lettland mit 1:2 im Hintertreffen

Damit muss das Alpstar Austria Billie Jean King Cup Team die letzten zwei Matches in Schwechat gewinnen.
Verfasst von: Manuel Wachta, 12.11.2022
© | GEPA pictures/ Walter Luger
Sinja Kraus

Lettlands Weltklassespielerin hat erneut zugeschlagen: Die French-Open-Siegerin 2017, Jelena Ostapenko, hat ihre Nation im Play-off des Billie Jean King Cups im Schwechater Multiversum gegen das Alpstar Austria Billie Jean King Cup Team nun mit 2:1 in Führung gebracht. Sinja Kraus konnte im Einserduell unterm Strich lediglich phasenweise mit der aktuellen Weltranglisten-18. mithalten. Die 20 Jahre junge Wienerin (WTA 197) unterlag ihrer fünf Jahre älteren und erfahreneren Gegnerin nach 1:23 Stunden Spielzeit mit 0:6, 6:3, 1:6. Um doch noch die Überraschung schaffen und die nächstes Frühjahr steigende Qualifikation zu den Billie Jean King Cup Finals 2023 erreichen zu können, müssen somit die ÖTV-Damen um Kapitänin Marion Maruska die letzten beiden Matches gewinnen. Für das vierte Einzelspiel sind an diesem Samstag gleich im Anschluss (live auf ORF SPORT+ und auf www.oetv.tv) Tamira Paszek (WTA 492) für Österreich bzw. Diana Marcinkevica (WTA 300) für Lettland aufgeboten. Letztere ersetzt hiermit kurzfristig Daniela Vismane (WTA 266), die im zweiten Einzelmatch gegen Kraus mit 3:6, 1:6 untergegangen war.

Ostapenko hatte am Eröffnungstag gegen Paszek nach Abwehr zweier Matchbälle noch hauchdünn mit 3:6, 6:2, 7:6 (9) gewonnen und dabei zunächst noch schwer in die Gänge gefunden. Davon war am zweiten Spieltag diesmal gar nichts zu merken: Die 26-Jährige schoss aus allen Rohren, vermochte die Fehlerquote diesmal aber erstaunlich niedrig zu halten und ihre ganze Klasse auszuspielen. Einzig bei 0:2 fand Kraus die Chance auf ein Rebreak vor – sonst war nichts zu holen. Als der heimische Shootingstar bei 0:6, 0:1 das insgesamt 0:8 verhindern konnte, wendete sich das Blatt. Die Wienerin fand zunehmend ihren Rhythmus, während Ostapenko selbigen zunehmend verlor. Das Break zum 3:2 gab Kraus zwar sofort wieder zu null her, zwei glatte Breaks zum 4:3 und 6:3 bescherten ihr jedoch den Satzausgleich. Im entscheidenden dritten Abschnitt legte Ostapenko darauf allerdings ein ähnliches Tempo an den Tag wie im ersten Durchgang, gepaart wieder mit gleichzeitig großer Schlagsicherheit und Effektivität. Mit einem Run von 15:1 in Punkten stellte sie die Weichen früh auf Sieg, ging letztlich sogar mit 5:0 in Front. Ein Ehrengame war Kraus noch vergönnt, dabei blieb es aber.

Zwischen Enttäuschung und Stolz

„Es war sehr schwierig. Ich bin einfach am Anfang überhaupt nicht hineingekommen, sie hat mir die Bälle von Anfang an links-rechts um die Ohren geschossen und kaum Fehler gemacht“, streute Kraus Ostapenko nach dem Match auch Rosen. „Sie hat sich gestern anscheinend ordentlich an den Platz gewöhnt, denn sie hat heute wirklich einfach noch einmal einen Zahn zugelegt und ich bin überhaupt nicht ins Spielen gekommen. Ich habe versucht, sie ein bisschen aus dem Rhythmus zu bringen – mit ein paar höheren Bällen, Slices –, aber das war nichts. Ich habe mich dadurch vielmehr selbst aus dem Rhythmus gebracht. Im zweiten Satz habe ich mir gedacht: ‚Ich spiele einfach mein Spiel. Egal, wer da drüben steht, ich versuche es einfach.’ Es war dann ein bisschen enger, dann hat sie ja auch mehr Fehler gemacht. Das hat man schon gemerkt: Wenn es eng wird, dann wird sie auch genervt und macht ihre Fehler. Aber im dritten Satz ist es halt wieder von vorn losgegangen: Es ist mir einfach davongelaufen. Ich habe in den ersten drei Spielen kaum Punkte gemacht, danach ist sie in ihrem Flow gewesen und hat die Punkte weggespielt, ich bin hinterhergelaufen.“ Unterm Strich steht bei ihrem ersten Auftritt als Österreichs Nummer eins im Team sowie gegen eine WTA-Top-20-Spielerin trotzdem ein Satzgewinn: „Ich bin auch stolz auf mich. Ich habe gefightet bis zum Ende und alles gegeben. Aber es ist natürlich schade, weil ich auch weiß, es hätte noch enger sein können.“

Billie Jean King Cup 2022, Play-off im Multiversum Schwechat:

Österreich – Lettland 1:2

Tamira Paszek – Jelena Ostapenko 6:3, 2:6, 6:7 (9)
Sinja Kraus – Daniela Vismane 6:3, 6:1
Sinja Kraus – Jelena Ostapenko 0:6, 6:3, 1:6
Tamira Paszek – Diana Marcinkevica
Melanie Klaffner / Sinja Kraus – Diana Marcinkevica / Beatrise Zeltina

Das Programm beim Billie Jean King Cup Österreich  Lettland

Freitag, 11. November, 12:45 Uhr: Beginn 1. Spieltag (ab 12:40 Uhr live auf ORF SPORT+ und oetv.tv)

Samstag, 12. November 11:00 Uhr: Beginn 2. Spieltag (ab 10:55 Uhr live auf ORF SPORT+ und oetv.tv)

© | GEPA pictures/ Walter Luger

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