ATP-Challenger Bogotá: Gerald Melzer nach starker Woche im Finale „rasiert“
Eine starken Turnierwoche hat einzig der krönende Schlusspunkt gefehlt: Gerald Melzer hat beim ATP-80-Challenger in Bogotá am Sonntagabend die Titelverteidigung verpasst. Der 31-Jährige hat bei dem 53.120-Dollar-Sandplatzevent in Kolumbiens Hauptstadt im Endspiel eine glatte Zweisatz-Niederlage kassiert. Der fünftgesetzte Niederösterreicher (ATP 247) konnte diesmal nicht an seine vorherigen Leistungen anschließen und musste sich dem zweitgereihten Argentinier Juan Pablo Ficovich (ATP 163) nach 66 Minuten 1:6, 2:6 beugen. Dabei hatte er die bisherigen Vergleiche mit dem Südamerikaner noch beide für sich entschieden. Dennoch nimmt das ÖTV-Davis-Cup-Ass stolze 50 ATP-Punkte mit, dank derer sich der Linkshänder in der Weltrangliste am Montag auf Platz 203 schieben konnte und wieder an den Top 200 kratzt. Für ihn Balsam auf die Wunden einer bis dato überaus unglücklich verlaufenen Saison. Es war erst sein drittes Comeback-Turnier seit seiner beim ATP-Challenger in Mauthausen Anfang Mai erlittenen Knöchelverletzung.
Aufwind für die zweite Jahreshälfte
Zum Finalausgang wollte Melzer gegenüber dem ÖTV nichts beschönigen: „Ich habe eine ziemliche Rasur bekommen. Ich muss sagen, er hat wirklich unglaublich gespielt, für die Verhältnisse und wie schwierig es da zu spielen ist“, spielte er hier auch auf die enorme Höhenlage an – denn Bogotá liegt auf mehr als 2600 Meter Seehöhe. „Man muss da echt den Hut vor ihm ziehen. Und ich habe zudem auch einfach zu schlecht serviert, als dass ich dagegenhalten hätte können“, gab sich Melzer selbstkritisch. Dennoch konnte er den Auftritt auf dem Centercourt – vom Resultat abgesehen – durchaus genießen: „Ich habe bis zum Schluss alles gegeben. Es war eine absolut geile Stimmung im Stadion, also von dem her hat es echt Spaß gemacht, auch wenn’s nur eine Stunde gedauert hat. Aber es ist, wie es ist.“ Vor allem die Siege zuvor stimmten ihn jedoch sehr positiv: „Im Vorhinein hätte ich ein Finale diese Woche unterschrieben, wenn man das Jahr bis jetzt hernimmt und wie es verlaufen ist, auch die letzten Wochen. Von dem her hoffe ich, dass das jetzt ein bisschen Aufwind gibt und die zweite Jahreshälfte um einiges besser wird.“