ATP-Challenger Prag: Ofner gewinnt weiter - Finaleinzug!
Lange sieben Monate musste er wegen eines schmerzhaften Fersenkeils am linken Fuß, der letzten Oktober in Wien letztlich operiert hatte werden müssen, pausieren. Doch nun ist Sebastian Ofner wieder da – und wie! Österreichs derzeit viertbester Spieler im ATP-Ranking hat bereits bei seinem dritten Turnierauftritt im Rahmen seines Comebacks das erste Finale erreicht. Nach einer Erstrundenniederlage in Murcia und einem Viertelfinale in Madrid ist dem 25-Jährigen am Samstagnachmittag beim ATP-Sandplatz-Challenger der Kategorie 80 in Prag schon sein vierter Matcherfolg gelungen. Der Steirer (ATP 216) nahm im Semifinale durch ein 7:5, 1:6, 6:1 gegen Chun-hsin Tseng (ATP 127) aus Taiwan gar die überaus formstarke Nummer drei der Setzliste bei dem 45.730-Euro-Event raus. In seinem ersten Finale seit Nur-Sultan im März 2021 kämpft der St. Mareiner damit um den dritten Challenger-Titel seiner Karriere nach Astana 2018 und Puerto Vallarta 2019. Sein Gegner, am Sonntag um 11:00 Uhr MESZ, ist der erst 19 Jahre alte Vorjahressieger Dalibor Svrcina (ATP 246). Gegen den jungen Tschechen hat er ebenso noch nie gespielt.
Mit Ofner, Jurij Rodionov, Dennis Novak sowie dem Qualifikanten Lucas Miedler waren in Prag gar vier Österreicher bis ins Achtelfinale gekommen. Nach dem dortigen Erfolg von Ofner über Rodionov und den zwei Niederlagen von Novak und Miedler war lediglich noch Ofner übrig. Und der legte nach seinem Sieg gegen den Ex-Jugend-Weltranglistenersten Jonas Forejtek (ATP 292) nun eben auch gegen Tseng nach, der heuer bereits zwei ATP-Challenger für sich entscheiden hatte können und acht Matches in Folge unbesiegt war. Im ersten Satz gab’s bis zum Finish keine einzige Breakmöglichkeit, ehe sich Ofner dann bei 5:5 eine doppelte erarbeiten und die zweite nützen konnte, er servierte anschließend zu null aus. Im zweiten Durchgang geriet er rasch mit 0:4 in Rückstand und konnte trotz eines Rebreaks zum 1:4 den (überaus glatten) ersten Satzverlust im Turnierverlauf nicht mehr ändern. In der Entscheidung war Ofner aber wieder hellwach: Bei 1:1 drehte er erst ein 15:40 bei seinem Aufschlag und gewann schließlich die letzten vier Spiele mit einem stolzen Run von 16:4 in Punkten. Damit zog er verdient ins Endspiel ein und revanchierte zugleich Miedler, der im Achtelfinale gegen Tseng 2:6, 2:6 verloren hatte. Der Schützling der ATC-Akademie von Wolfgang Thiem wird sich in der Weltrangliste wieder dicht an die Top 200 schieben, im Falle eines Titelgewinns gar auf einen Platz um 190.