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Davis Cup

Die Hoffnung lebt: Starkes Duo Erler/Miedler verkürzt im Davis Cup in Kroatien auf 1:2

Tag zwei beim Länderkampf in Rijeka beginnt für Österreichs Herren mit einem erfreulichen Sieg im Doppel.
Verfasst von: Manuel Wachta live aus Rijeka, 05.02.2023
© | GEPA pictures/ Matic Klansek
Alexander Erler und Lucas Miedler

„Wir müssen morgen auf ein Wunder hoffen“, hatte am Samstag ÖTV-Davis-Cup-Kapitän und -Sportdirektor Jürgen Melzer ob des 0:2-Rückstands nach dem ersten Spieltag ganz offen gesagt. Zumindest der erste Schritt zu einem Wunder ist Österreichs Herren in der Qualifikationsrunde zu den Davis Cup by Rakuten Finals 2023 in Kroatien zunächst mal gelungen: Denn Alexander Erler und Lucas Miedler haben am frühen Sonntagnachmittag beim Länderkampf im Sportzentrum Zamet in Rijeka, mit einem Erfolg im Doppel, auf 1:2 aus rot-weiß-roter Sicht verkürzt. Der Tiroler (ATP-Doppel 49) und der Niederösterreicher (ATP-Doppel 56) besiegten, dank einer starken Leistung, als Außenseiter die kroatischen Weltklasseakteure Ivan Dodig (ATP-Doppel 11) und Nikola Mektic (ATP-Doppel 8) mit 6:3, 7:6 (11). Für die beiden ist’s der bisher beste Karrieresieg. Damit ist die Entscheidung in Kroatien zumindest aufgeschoben. Beim vierten Spiel wird ÖTV-Aushängeschild Dominic Thiem (ATP 99) versuchen, im Einser-Duell mit Borna Coric (ATP 23) auf 2:2 zu stellen. In einem etwaigen entscheidenden fünften Match wären nach momentanem Stand Dennis Novak (ATP 144) und Borna Gojo (ATP 121) aufgestellt.

Erler/Miedler bewahren im Nervenkrimi kühlen Kopf

Aufgrund der Niederlagen von Novak und Thiem waren Erler und Miedler mit der denkbar ungünstigsten Ausgangslage in ihr Doppel gegangen. Doch das aufstrebende, heimische Duo bewies, als Sieger der Generali Open Kitzbühel 2021 und der Erste Bank Open 2022, einmal mehr, mittlerweile auch gegen die absolute Weltspitze reüssieren zu können. Die beiden hatten im ersten Satz zwar in allen ihren Aufschlagspielen Mühe, konnten jedoch mit einer auch mental starken Performance das Service bis zuletzt halten und im ersten und siebten Game die einzigen Breakmöglichkeiten gegen sich abwehren. Selbst nützten sie die einzige Schwächephase ihrer Kontrahenten zur letztlichen Vorentscheidung zum 3:1. Im Finish konnten Erler/Miedler mit großer Mühe bei ihrem fünften Satzball den Sack zumachen. Im zweiten Durchgang ging es lange mit dem Aufschlag, bis Erler/Miedler bei 5:6 nach 30:0-Führung einen Satzball zunichtemachen konnten. Anschließend wogte es im Tiebreak hin und her. In einem Nervenkrimi vergaben die Österreicher vier Matchbälle und wehrten drei Satzbälle ab, ehe sie beim fünften Matchball befreit aufjubeln durften.

„Tipps von Jürgen haben ziemlich geholfen und gut gewirkt“

„Wir haben wirklich gut begonnen, bei 2:1 ein Break gemacht und es danach geschafft, unsere Aufschlagspiele zu halten. Der zweite Satz war richtig eng. Das war ein wirklich gutes Match für uns und ich bin sehr glücklich, dass wir es am Ende gewonnen haben – und unser Team dadurch weiter im Rennen ist“, sagte Erler in der Pressekonferenz nach dem furiosen Sieg. Vor allem der zweite Satz „hätte in beide Richtungen laufen können“, bekannte Miedler, „aber wir haben ziemlich gut serviert, und das war der Schlüssel zum Erfolg. Natürlich sind wir sehr happy, dass die Siegchance damit noch intakt ist, und wir hoffen, dass Dominic jetzt das 2:2 holt.“ Dass Kroatien den verletzten Mate Pavic durch Dodig ersetzen musste, habe keinen nennenswerten Unterschied gemacht, denn: „Dodig ist die Nummer elf der Welt, Pavic die Nummer sieben.“ Einzig, dass der Linkshänder auf der anderen Seite weggefallen sei, wäre sicher kein Nachteil gewesen, ergänzte Miedler. „Auch die Erfahrung von Jürgen auf der Bank hat viel geholfen, er hat gegen beide noch selbst gespielt. Er hat uns einige Tipps gegeben, und das hat ziemlich geholfen und gut gewirkt.“ Erler freute sich über „unseren ersten Sieg gegen einen Top-Ten-Mann. Unsere Turniersiege in Kitzbühel und Wien waren natürlich mega, aber das ist schon auch sehr weit oben in unserer Erfolgsliste. Auch vor den ganzen Fans war’s unglaublich.“ Klar sei die Ausgangslage im Vorhinein schwierig gewesen, „aber wenn du da nicht dran glaubst, hätten wir’s gar nicht spielen brauchen“, betonte Miedler. „Wir glauben alle daran, dass wir es noch schaffen können – und ich sehe auch gar keinen Grund, warum wir es nicht schaffen sollten.“

Davis Cup 2023, Qualifikationsrunde in Rijeka:

Kroatien – Österreich 2:1

Samstag, 14:00 Uhr:
Borna Coric – Dennis Novak 6:3, 7:5
Borna Gojo – Dominic Thiem 6:3, 6:4

Sonntag, 13:00 Uhr
Ivan Dodig / Nikola Mektic – Alexander Erler / Lucas Miedler 3:6, 6:7 (11)
Borna Coric – Dominic Thiem
Borna Gojo – Dennis Novak

© | GEPA pictures/ Matic Klansek

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