Wiener Tennisverband

Losglück! Österreich im Davis Cup mit Heimspiel gegen Pakistan

Die ÖTV-Herren sind im September klarer Favorit und haben gute Chancen, 2023 wieder um einen Platz im Finalturnier zu spielen.
Verfasst von: Manuel Wachta, 31.03.2022
© GEPA pictures/ Christian Moser
Dennis Novak, Jürgen Melzer

Losglück für Österreichs Davis-Cup-Team! Die ÖTV-Herren haben am Donnerstag am Nachmittag in London bei der Auslosung fürs Play-off gegen den Abstieg in die Weltgruppe I (16./17. September 2022) ein Heimspiel gegen Pakistan erhalten. Die Mannschaft von Kapitän Jürgen Melzer hatte hierbei doppeltes Glück: Pakistan war eine von vier Nationen bei der Auslosung, gegen die mangels vorangegangenem Vergleich der Losentscheid übers Heimrecht entschied – dieser fiel zugunsten der gesetzten Nation aus, Österreich. Zudem hat man mit der Islamischen Republik im Süden Asiens eine sicherlich machbare Aufgabe zugeteilt bekommen. Pakistan hat in der Einzel-Weltrangliste derzeit gerade mal einen einzigen Spieler aufzubieten: Ahmed Choudhary, der lediglich auf ATP-Rang 1565 geführt wird. Im Doppel kann man dafür mit Aisam-Ul-Haq Qureshi (ATP 47) einen jahrzehntelangen, absoluten Weltklassespieler vorweisen, auch Choudhary und Muzammil Murtaza (beide ATP 2531) sind hier ATP-gereiht.

Vorsicht ist allerdings geboten. Denn während Österreich am 4. und 5. März ja eine 1:3-Niederlage in Südkorea im Kampf ums Finalturnier 2022 kassiert hatte, hatte Pakistan im Play-off der Weltgruppe I immerhin das favorisierte Team aus Litauen auf Rasen 3:2 geschlagen – mit einer Mannschaft, in der (außer Qureshi im Doppel) aktuell kein einziger Mann ein ATP-Ranking aufweist. Der 42 Jahre alte Aqeel Khan, 2004 die Nummer 349 der Welt, hatte zuerst überraschend Laurynas Grigelis (ATP 743) besiegt und auch im Doppel mit Qureshi gegen Ricardas Berankis und Grigelis gewonnen. Und nachdem der 20 Jahre junge Muhammad Shoaib am ersten Tag und Khan am zweiten Tag gegen den aktuellen Weltranglisten-87. Berankis jeweils nur hauchdünn mit 4:6 im dritten Satz verloren, siegte Qureshi letzten Endes auch im alles entscheidenden fünften Match gegen Edas Butvilas (ATP 2112).

Unbestreitbar ist jedoch, dass Österreich als klarer Favorit in diese Begegnung mit Pakistan gehen wird – unabhängig davon, ob man auch auf die Dienste der klaren Nummer eins im Lande, Dominic Thiem (ATP 50), zählen wird können. Mit Dennis Novak (ATP 140) und Biel-Challenger-Sieger Jurij Rodionov (ATP 201), die das Team in Südkorea im Einzel vertreten hatten, wird man am Montag in der Weltrangliste wieder zwei weitere Spieler in den Top 200 der Welt vorweisen können – und damit eine ganz andere Schlagkraft als Pakistan.

Die Stimmen aus dem ÖTV

Jürgen Melzer (ÖTV-Sportdirektor und -Davis-Cup-Kapitän): „Pakistan daheim war von vornherein mein Wunschlos. Das Beste ist, daheim gegen einen Gegner zu spielen, der nicht unbedingt zu den stärksten der zwölf Nationen zählt. Das ist hiermit der Fall. Ich habe mir ein paar Ausschnitte von Pakistans Sieg über Litauen angesehen, sie haben auf Rasen gespielt, einem sehr tief springenden Rasen. Ich habe noch nicht mit unseren Spielern über den bevorzugten Belag gesprochen – aber der, für den wir uns entscheiden werden, wird bestimmt nicht zu vergleichen sein mit jenem, den Pakistan daheim aufgelegt hatte. Mit Qureshi hat Pakistan natürlich einen sehr erfahrenen, starken Doppelspieler, aber da sind wir zuhause trotzdem Favorit. Wenn wir den Anspruch erheben, 2023 abermals um einen Platz beim Finalturnier spielen zu wollen, dann müssen wir dieses Duell gewinnen. Ich persönlich bin felsenfest davon überzeugt, dass wir nächstes Jahr wieder um das Finalturnier spielen werden.“

Martin Ohneberg (ÖTV-Präsident): „Ich bin in erster Linie sehr froh, dass uns das Losglück hold war und wir bei der Auslosung ein Heimspiel erhalten haben. Dass wir dieses mit Pakistan gegen einen sicherlich absolut schlagbaren Gegner und als klarer Favorit bestreiten werden, macht es nur umso besser. Es ist ein Kontrahent, den man zwar auch nicht unterschätzen darf, wie man an dessen überraschenden 3:2-Sieg gegen Litauen gesehen hat, aber ich bin guter Dinge, dass wir mit unserer Mannschaft hier die Oberhand behalten sollten und 2023 wieder um einen Platz beim Finalturnier spielen werden können.“

Thomas Schweda (ÖTV-Geschäftsführer Wirtschaft): „Ich freue mich sehr, dass wir ein Heimspiel haben und unser ÖTV-Team vor heimischem Publikum antreten darf. Dadurch werden die Augen von Tennis-Österreich am 16. und 17. September umso mehr auf unsere Nationalmannschaft blicken. Und auch aus wirtschaftlicher Sicht ist es natürlich sehr vorteilhaft, daheim spielen zu können. Wir werden in den nächsten Tagen mittels Ausschreibungsverfahren schauen, welche die am besten geeignete Location für diesen Länderkampf ist.“

Davis Cup, Play-off gegen den Abstieg in Weltgruppe I (16./17. September):

Österreich (1) – Pakistan
Kolumbien (2) – Türkei
Israel – Tschechien (3)
Usbekistan – Japan (4)
Ecuador (5) - Schweiz
Peru – Chile (6)
Portugal – Brasilien (7)
Norwegen – Indien (8)
Ukraine – Ungarn (9)
Slowakei (10) – Rumänien
Finnland (11) – Neuseeland
Bosnien-Herzegowina (12) – Mexiko

© GEPA pictures/ Christian Moser
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