Sparkasse Salzburg Open: Ofner und Neumayer bleiben im Titelrennen
Die rot-weiß-roten Festspiele bei den Sparkasse Salzburg Open gehen munter so weiter. Denn zwei der drei Österreicher im Viertelfinale des ATP-125-Sandplatz-Challengers am 1. STC im Salzburger Volksgarten haben am Freitag jetzt gar das Halbfinale erreicht. Als Erstem gelang dies der heimischen Nummer eins, Sebastian Ofner: Der auf drei gesetzte Steirer (ATP 72) bezwang vor dem zahlreich erschienenen Heimpublikum den bosnischen Alternate Nerman Fatic (ATP 228) nach 2:38-stündigem Kampf mit 4:6, 7:6 (4), 7:5. Doch Lukas Neumayer legte anschließend noch nach: Der Salzburger Lokalmatador (ATP 269) nahm mit dem viertpositionierten, brasilianischen Linkshänder Thiago Monteiro (ATP 95) den Titelverteidiger mit 6:4, 6:4 raus und steht hierdurch ausgerechnet in seiner Heimat erstmals im Semifinale eines ATP-Challengers.
Ein solches hat Filip Misolic zuvor hingegen verpasst: Der achtgereihte Steirer (ATP 141) musste sich am Anfang dieses Spieltags dem slowenischen Qualifikanten Blaz Rola (ATP 723) mit 3:6, 3:6 geschlagen geben. Dennoch sollte sich schließlich aus österreichischer Perspektive die doppelte Chance auf rot-weiß-rote Beteiligung beim Finaltag ausgehen. Den Halbfinaltag wird Ofner am Samstag um 11:00 Uhr (live auf ORF SPORT+ und ÖTV TV unter www.oetv.tv) gegen den fünftgesetzten, argentinischen Linkshänder Juan Manuel Cerundolo (ATP 111) eröffnen. Im Anschluss trifft Neumayer, um nicht vor 13:00 Uhr, auf Misolic-Bezwinger Rola (live auf ÖTV TV). Zu guter Letzt findet das Doppelfinale statt, wo die drittpositionierten Andrey Golubev (Kasachstan) und Denys Molchanov (Ukraine) aufs viertgelistete, indische Team Anirudh Chandrasekar und Vijay Sundar Prashanth prallen werden (ebenfalls live auf ÖTV TV).
Doppelter Staatsmeister Neumayer weiter in Hochform
Misolic spielte am Freitag auf dem Centre Court als Erster aus dem ÖTV-Trio, doch nicht erfolgreich. Zwar kam er bei 2:1 zur ersten Breakchance der Partie, musste danach aber jeweils nach mehreren Spielbällen seine Aufschlaggames zum 3:4 bzw. 3:6 hergeben. Im zweiten Satz gelang ihm zwar nach einem 3:1 und 30:0 bzw. 40:30 für Rola das Rebreak zum 3:3, selbst musste er jedoch zwei Servicespiele nach 40:30-Führung seinem Gegner überlassen: im vierten Game und vorentscheidend im achten Game, zum 3:5. Rola ließ im Anschluss nichts mehr anbrennen, servierte aus und stellt sich nun mit Neumayer gleich dem nächsten Österreicher entgegen. Dieser verbuchte gegen Monteiro seinen nunmehr zweiten Sieg über einen aktuellen Top-100-Spieler nach jenem im Salzburg-Achtelfinale 2022 gegen den damaligen Weltranglisten-62. Arthur Rinderknech. Der 20-Jährige legte mit einem Break im ersten Spiel ideal los, fing sich nach kurzer Schwächephase mit dem Ausgleich zum 3:3 sofort wieder und holte sich dank eines weiteren Breaks zum 4:3 den ersten Satz.
Im Zweiten startete Monteiro deutlich besser, Neumayer konterte auf den 0:3- bzw. 1:4-Rückstand dafür eindrucksvoll mit fünf Games in Folge und machte nach 15:40 am Ende den Sack zu. „Ich fühle mich unglaublich“, strahlte der Salzburger beim Siegerinterview auf dem Platz. „So eine schöne Location hier in Salzburg, mit meiner ganzen Familie und meinen Freunden hier. Ich finde, ich habe ein wirklich gutes Tennis gespielt. Ich war zum Beginn des Matches ein klein wenig nervös, auch am Ende des zweiten Satzes. Aber ich denke, mit der Unterstützung der Fans war ich zum Ende der Glücklichere.“ Zuvor hatte Ofner seine Chancen auf sein bereits sechstes ATP-Challenger-Endspiel in dieser Saison aufrechterhalten. Die Partie gegen Fatic stand jedoch auf des Messers Schneide, als der ÖTV-Profi im zweiten Satz Breaks zum 3:1 und 4:2 jeweilig sofort wieder abgeben und in ein Tiebreak musste sowie als er sich bei 2:3 im dritten Abschnitt mit einem 15:40 beim eigenen Aufschlag konfrontiert sah. Doch es war Ofner, der in der Entscheidung zum 5:4 und 6:5 breakte und schließlich im zweiten Anlauf ausservierte.
„Ich denke, Nerman hat ein wirklich gutes Match gespielt“, fand Ofner für seinen Gegner lobende Worte, „ich habe heute definitiv kämpfen müssen. Ich habe mich übers gesamte Match nicht so wohl gefühlt. Ich weiß nicht wie, aber irgendwie habe ich’s geschafft, es zu gewinnen, denn ich finde, dass er großartig gespielt hat. Ich bin sehr happy über den Sieg.“ Wie ihm dieser gelungen sei? „Das weiß ich selbst nicht, wie ich’s jetzt gewonnen habe. Es war eine sehr gute mentale Leistung“, stand für den St. Mareiner jedoch außer Frage. Und richtete sich darauf ans Publikum: „Die Stimmung ist unglaublich. Danke fürs Kommen! Und ich hoffe, ihr seid’s morgen auch wieder dabei …“