Starke ÖTV-Kids wiederholen Kantersieg im Vergleichskampf mit Bayern
Jahr für Jahr (bis auf eine kurze, coronabedingte Pause) liefert sich Österreichs Jugend einen schon traditionellen Vergleichskampf mit dem Tennisnachwuchs aus Bayern, dem flächenmäßig größten Bundesland Deutschlands. Nicht zuletzt wohl auch aufgrund der zahlenmäßigen Überlegenheit der Nachbarn (der Bayerische Tennisverband umfasst ca. 325.700 Mitglieder und damit rund 130.000 mehr als ganz Österreich) ging das besagte Kräftemessen aus rot-weiß-roter Sicht in den letzten Jahren zumeist verloren. Bis 2022, als die heimische U10-Auswahl gleich einen starken 38:12-Kantersieg gefeiert hatte. An diesen konnten die österreichischen Kids am vergangenen Wochenende nun auf äußerst beeindruckende Weise anschließen. Wohl ein erstes Mal in der Vergleichskampf-Historie gelangen gegen den bayerischen Nachwuchs zwei Siege in Folge, heuer fiel der Erfolg in der TennisBase Oberhaching mit 34:16 nur unwesentlich knapper aus. „Ich bin stolz auf unsere Kids und diesen zweiten Sieg in Serie. Das gab’s wohl noch nie“, freute sich ÖTV-U10-Nationaltrainer Martin Kondert.
„Eindrucksvoll vorgezeigt, was unsere Kinder auszeichnet“
Kondert und WTV-Kids/Jugendkoordinator Stefan Weber hatten Jonas Mittermayr, Luca Hofstetter, Julian Reischl, Alexander Derflinger (alle OÖTV), Sebastian Schöls (NÖTV) und Jan Celiscak (WTV) bei den Burschen sowie Lena Angleitner, Elisa Freudenthaler (beide OÖTV), Nina Buchegger (STV) und Marta Decristoforo (TTV) heuer mit nach Oberhaching genommen. Spielte man am ersten Tag im Modus Nummer 1 Österreichs gegen Nummer 1 Bayerns, Nummer 2 Österreichs gegen Nummer 2 Bayerns und daraufhin Kreuzspiele sowie zum Abschluss ein Doppel (also stets fünf Partien in jeder Gruppe mit je zwei Kids auf beiden Seiten), so wurde am zweiten Spieltag am Sonntag zwischen den Gruppen getauscht, um für Abwechslung zu sorgen. An beiden Spieltagen hieß das Endresultat letztlich 17:8 für die ÖTV-Kids und wurde „eindrucksvoll vorgezeigt, was unsere Kinder auszeichnet. Der Jahrgang 2013 ist unglaublich geschlossen, mit einer überaus großen Dichte. Wir sind hier auch in der Breite sehr, sehr gut aufgestellt“, beurteilte Kondert.
Besonders klar fiel das Resultat bei den Burschen aus, wo die heimischen Youngsters an beiden Spieltagen jeweils mit 13:2 dominierten (gesamt 26:4). Bei den Mädchen dagegen unterlag man zweimal mit 4:6 (gesamt 8:12), für Kondert allerdings leicht erklärbar: „Die Burschen waren für die Konkurrenz hier zu stark und einfach besser als die bayerischen Jungs. Bei den Mädchen ist es hingegen so, dass die bayerischen Mädels hier schon sehr leistungsstark einzuordnen sind, vom spielerischen Niveau her relativ gesehen bisschen höher als die bayerischen Jungs. Unsere ÖTV-Mädels hatten da also wirklich sehr starke Konkurrenz, die – meiner Einschätzung nach – auch deutschlandweit wohl gut dabei ist. Dementsprechend sind die Ergebnisse zu bewerten.“
ÖTV-Kids „außergewöhnlich diszipliniert und verlässlich“
Kondert freuten jedoch keineswegs nur die blanken Resultate, sondern die insgesamten Auftritte der ÖTV-Kinder. „Auch, was das Verhalten auf dem Platz anbelangt: Wann und wie feuere ich mich an? Diese Kontrolle auf emotionaler Ebene. Im Vergleich zu den Kids aus Bayern sind unsere da schon deutlich weiter, auch stets fair, diszipliniert und schon sehr professionell. Es ist bei diesem Jahrgang schon außergewöhnlich, wie diszipliniert und verlässlich alle sind.“ Dies merke man in vielen Aspekten, „so etwa beim Einspielen, das qualitativ wirklich gut ist. Man besitzt nicht das Gefühl, dass jemand viel Anlaufzeit braucht oder nicht bei der Sache ist – sondern es läuft so ab, wie man es sich wünscht. Das hat sich auch in den Matches so widergespiegelt. Das Gesamtergebnis ist also nicht so zustande gekommen, weil Bayern da vielleicht einen nicht so starken Jahrgang hätte – sondern weil unsere Kids top aufgetreten sind“, befand Kondert. Der dem Bayerischen Tennisverband „ein ganz großes Dankeschön“ aussprach: „Ich schätze es sehr, dass sie uns in Oberhaching immer so toll willkommen heißen.“