Thiem gegen Monfils oder Grand-Slam-Champion gegen Tennisentertainer
Es ist am Montag der ganz große „Kracher“ in der Auftaktrunde der mit 1.005.340 Euro dotierten Mallorca Championships presented by waterdrop® in Calvia. Die Rede ist vom Aufeinandertreffen zwischen Dominic Thiem und Gael Monfils, das auf dem Centre Court im Mallorca Country Club nicht vor 18:00 Uhr beginnt. Für den österreichischen US-Open-Champion von 2020, Thiem, ist es die Rückkehr an den Ort, an dem seine Laufbahn vor drei Jahren eine dramatische Wende nahm. Damals hatte die frühere Nummer drei der Weltrangliste im Achtelfinale gegen den Franzosen Adrian Mannarino jene Handgelenksverletzung im rechten Schlagarm erlitten, die Thiem als einen der Gründe anführte, warum er seine beeindruckende Karriere nach dieser Saison beenden wird.
Die Verletzung spiele aber jetzt überhaupt keine Rolle mehr. „Ich bin damals schon mit ein bisschen Schmerzen hergekommen, die jedes Jahr auf Rasen da waren, vielleicht auch wegen den schweren Bällen. Dann ist hier halt die Verletzung passiert. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass das Handgelenk schon von den Anstrengungen in den Jahren davor stark vorbelastet war. Es hat auch der Arzt gesagt, wenn es nicht hier passiert wäre, wäre es ziemlich sicher woanders passiert“, sagte Thiem, bei dem die Vorfreude auf den Showdown mit dem französischen Tennisentertainer Monfils sehr groß ist. „Es ist einerseits eine schwierige Auslosung, aber andererseits auch eine geile. Gael Monfils ist jetzt auch schon 37, aber eine der großen Figuren in den letzten zehn bis 15 Jahren. Einer, den jeder Tennisfan kennt und liebt“, betonte der Niederösterreicher. „Wir haben schon einige sehr geile Matches gehabt. Vielleicht wird es das letzte Match zwischen uns beiden, und ich freue mich drauf.“ Thiem hat bisher keines der Duelle mit Monfils auf dem Platz verloren, beide gaben zudem jeweils einmal schon vor dem Match w.o.
Ofner sieht gute Chancen gegen Munar
Mit Sebastian Ofner (ATP 54) ist am Montag auch Österreichs aktuelle Nummer eins gegen den spanischen Lokalmatador Jaume Munar (ATP 63) im Einsatz. Ofner rechnet sich gegen den 27-jährigen Mallorquiner trotz einer 0:3-Bilanz im Head-to-head gute Chancen auf ein Weiterkommen aus. „Er spielt sein bestes Tennis sicher auf Sand, aber man muss in jeder Partie zu 100 Prozent ready sein und seine Leistung bringen, sonst reicht es nicht“, weiß Ofner. Bei seinen zwei bisherigen Rasenturnieren in dieser Saison war der Steirer in Stuttgart (gegen den späteren Sieger Jack Draper aus Großbritannien) und in Halle (gegen den späteren Halbfinalisten Zhizhen Zhang aus China) zwar jeweils in der ersten Runde ausgeschieden, zeigte dabei aber ansprechende Leistungen. „Die zwei Partien waren wirklich auf einem guten Niveau, ich habe aber das Quäntchen Glück nicht auf meiner Seite gehabt. Ich muss einfach dranbleiben, dann werde ich auch wieder Matches gewinnen. Im Tennis geht das so schnell, man darf nur nicht aufgeben“, gab sich Ofner kämpferisch.
Bei der Generalprobe war den ÖTV-Assen zunächst kein Erfolgserlebnis vergönnt: Sowohl Ofner mit dem Italiener Luciano Darderi als auch Thiem mit Landsmann Lucas Miedler unterlag im Doppelbewerb am Sonntag gleich in der ersten Runde. Darderi/Ofner hielten beim 4:6, 6:7 (6) gegen die topgesetzten US-Amerikaner Nathaniel Lammons und Jackson Withrow aber stark dagegen und fanden im zweiten Satz bei 5:4 und 15:40 als Rückschläger sogar drei Satzbälle vor. Miedler/Thiem spielten bei ihrem ersten gemeinsamen Auftritt nur anfangs groß auf, führten gegen Pedro Martínez Portero und Ofners Einzelgegner Munar schnell mit 2:0, samt Chance aufs Doppelbreak zum 3:0. Am Ende stand gegen die Spanier jedoch eine 3:6,-1:6-Niederlage.