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Wimbledon: Melzer im Legendendoppel guter Gruppenzweiter

Mit dem Luxemburger Gilles Muller ist es nur relativ knapp nichts mit dem Finaleinzug in London geworden.
Verfasst von: Manuel Wachta, 10.07.2022
© GEPA pictures/ Oliver Lerch
Jürgen Melzer

Seine aktive Profilaufbahn hatte Jürgen Melzer vor rund neun Monaten im Doppelbewerb der Erste Bank Open 500 in Wien beendet, für die Einladung des All England Lawn Tennis Clubs zum Legendendoppel in Wimbledon nahm er aber erneut auf internationaler Bühne das Racket in die Hand. Dort, wo er 1999 im Juniorenbewerb, 2010 im Herrendoppel und 2011 im Mixed-Doppel triumphiert hatte, zeigte der Niederösterreicher wieder mal seine zweifellos noch vorhandenen Qualitäten. Der ÖTV-Sportdirektor und -Davis-Cup-Kapitän verpasste im Einladungsdoppel auf dem „Heiligen Rasen“ nämlich nach zwei Siegen erst im letzten Gruppenspiel den Finaleinzug und wurde mit seinem Partner Gruppenzweiter.

„Drei coole Matches, die Spaß gemacht haben“

Melzer gewann, als ungewöhnliche Linkshänder-Kombination, mit dem aufschlagstarken Luxemburger Gilles Muller sowohl am Dienstag mit dem 7:6 (3), 6:4 über die Wimbledon-Sieger von 2012 Jonathan Marray (Großbritannien) und Frederik Nielsen (Dänemark) als auch am Mittwoch mit dem 5:7, 6:2 und 10:4 im Match Tiebreak über Fernando Gonzalez (Chile) und Sebastian Grosjean (Frankreich). Im Duell um den Gruppensieg und damit den Sprung in das sonntägige Endspiel verloren die beiden allerdings am Samstag gegen die US-Zwillingsbrüder Bob und Mike Bryan 6:7 (5), 2:6. Melzer/Muller holten dabei im ersten Satz bis zum Tiebreak mehr Punkte und führten dort 3:0, daraus wurde aber ein 3:6 und doch der Satzverlust und letztlich eine Zweisatz-Niederlage.

„Im ersten Satz waren Chancen da“, erklärte Melzer, trauerte dem verpassten Final aber nicht so lange nach: „Bei dem Bewerb geht’s jetzt nicht unbedingt immer ums Gewinnen. Zudem haben es sich die Bryan-Brothers auch aufgrund ihrer Historie verdient, dass sie da im Finale spielen. Es waren echt drei coole Matches, die Spaß gemacht haben. Es war schön, wieder alte Bekannte zu sehen, ein wenig zu tratschen und auch auf den Plätzen zu spielen.“ Zudem konnte der Deutsch-Wagramer das ÖTV-Nachwuchstalent Maximilian Heidlmair beim erstmals ausgetragenen U14-Wettbewerb genau unter die Lupe nehmen: „Es war cool, ihm zuzuschauen. Ich habe drei Matches von ihm gesehen. Es war von dem her auch eine Bereicherung und im Großen und Ganzen eine tolle Reise.“

Kein Erfolgserlebnis für Schett-Eagle

Neben Melzer und Heidlmair ist in der zweiten Wimbledon-Woche aus rein rot-weiß-roter Sicht auch Barbara Schett-Eagle im Einsatz gewesen. Österreichs bester Spielerin aller Zeiten war im Damen-Legendendoppel allerdings diesmal kein Erfolgserlebnis vergönnt. Denn die Tirolerin verlor mit der Französin Nathalie Dechy alle drei Gruppenpartien – am Dienstag mit 0:6, 3:6 gegen das Spitzenteam Kim Clijsters (Belgien) und Martina Hingis (Schweiz), am Donnerstag mit 2:6, 4:6 gegen Vania King (USA) und Yaroslava Shvedova (Kasachstan), am Samstag trotz 4:2-Führung mit 4:6, 3:6 gegen Anna-Lena Grönefeld (Deutschland) und Karolina Sprem (Kroatien). Die Ehre, überhaupt zu dem Rasen-Grand-Slam-Klassiker und prestigeträchtigsten Turnier auf der Welt eingeladen zu werden, die überwiegt jedoch gewiss bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern.

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