win2day Bundesliga: Rieder „Mentalitätsmonster“ landen Gruppensieg
Die letzten Entscheidungen bei der Gruppenphase der win2day Bundesliga sind gefallen. Mit Hochspannung war speziell auf die fünfte Runde der Damen geblickt worden, hatten doch einzig die vierfachen Titelverteidigerinnen von LINZ AG Team OÖ bereits das Ticket fürs Halbfinale in der Tasche. Zu den Linzerinnen kam in Gruppe A erwartungsgemäß TC Bakl Weigelsdorf hinzu. In Gruppe B hatte UTC Fischer Ried zum Schluss drei Siegpunkte (6:1 oder 7:0) und KLC zwei Siegpunkte (5:2 oder 4:3) benötigt, um sicher ins Halbfinale einzuziehen. Beide meisterten diese Aufgabe – zum Leidwesen der an diesem Tag bloß zusehenden Ladies des Grazer Park Club, die nun mit acht von zwölf möglichen Punkten mit Pech ins Untere Play-Off müssen. Punktegleich mit dem KLC, gab das direkte Duell zu Ungunsten von Graz den Ausschlag. Ried, das bei Punktegleichheit aller drei Teams durch die Finger geschaut hätte, schnappte sich mit einem Zähler mehr Platz eins und den vierten Halbfinaleinzug in Folge. So wie bei den Männern stehen drei Mannschaften unter den letzten Vier, die es auch 2023 dorthin geschafft hatten. Bei den Damen sind statt dem Grazer Park Club mit dem KLC die Finalistinnen von 2022 neu dabei.
Bei den Herren waren alle vier Halbfinaltickets bereits nach der vierten Runde vergeben gewesen – an TC Raiffeisen Schwaz, TC Harland, Union Stein&Co Mauthausen und STC Rabbiter Team Salzburg, die allesamt noch unbesiegt waren. Zum Abschluss sicherten sich Schwaz (in Gruppe A gegen Harland) und Mauthausen (in Gruppe B gegen Salzburg) in den direkten Vergleichen jeweils den Gruppensieg und somit das Heimrecht im Kampf um den Finaleinzug. Am 22. Juni stehen sich in den Halbfinals (ab 11:00 Uhr live auf ÖTV TV unter www.oetv.tv) Schwaz und Salzburg bzw. Mauthausen und Harland gegenüber. Bei den Damen matchen sich zeitgleich Linz gegen den KLC und Ried gegen Weigelsdorf um die Plätze im Finale. Schon zuvor geht es in der höchsten Spielklasse der heimischen Mannschaftsmeisterschaft am 8. und 15. Juni mit dem Unteren Play-Off weiter, mit der ersten und zweiten Runde – und der letzten Runde ebenfalls am 22. Juni.
Nachfolgend wieder die Zusammenfassung aller Begegnungen der fünften Runde.
DAMEN
Gruppe A
BMTC-Brühl Mödlinger TC – LINZ AG Team OÖ 2:5. Fürs Halbfinale waren die Linzerinnen schon vor der letzten Runde des Grunddurchgangs qualifiziert gewesen. Doch mit ihrem abschließenden Erfolg in Niederösterreich sicherten sich die Ladies aus Oberösterreichs Landeshauptstadt auch ungeschlagen den ersten Platz und das Heimrecht beim Kampf um den Finaleinzug. Siege der zwei Tschechinnen Jesika Malecková und Petra Krejsová bzw. von Evergreen Betina Stummer (im Doppel mit Mannschaftsführerin Barbara Haas) im Einzel und Doppel reichten den Gästen, obwohl Nationalmannschaftsspielerin Melanie Klaffner gegen Österreichs Hallenmeisterin Alexandra Zimmer zum zweiten Mal in dieser Saison ihr Einzelspiel nicht beenden konnte. Für die so junge Auswahl des BMTC geht es trotz drei Punktgewinnen sieglos ins Untere Play-Off gegen den Abstieg.
TC Sparkasse Kufstein – TC Bakl Weigelsdorf 2:5. Ein Siegpunkt hätte den Gästen schon zum zweiten Gruppenplatz und damit dem erneuten Aufstieg ins Halbfinale genügt, zwei sind es am Ende geworden. Auf die Kufsteinerinnen wartet hiermit neuerlich das Untere Play-Off. Die Entscheidung zu Gunsten der Niederösterreicherinnen war dabei bereits in den Einzelpartien gefallen, in denen lediglich Michaela Niedermeier überraschend gegen Österreichs Vizehallenmeisterin 2022, Ines Faltinger, für die Kufsteinerinnen punktete. Diese hätten nur bei einem 6:1- oder 7:0-Gesamterfolg (= drei Siegpunkten) Weigelsdorf den Aufstiegsplatz wegschnappen können. Mehr als ein im Doppel verbuchter Siegpunkt war jedoch nicht drinnen. Für die Weigelsdorferinnen konnte lediglich die Slowakin Jana Cepelová zweimal punkten.
Spielfrei: Raiffeisenbank TC Bludenz
Gruppe B
UTC Fischer Ried – TC Kitzbühel 6:1. Mit abschließend zweimal drei Siegpunkten gegen den 1. Klosterneuburger TV und nun gegen Kitzbühel gelang den Oberösterreicherinnen nicht bloß der Sprung ins Halbfinale, sondern sogar noch auf Platz eins. Das 6:1 und die drei Siegpunkte waren dazu auch bitter nötig, denn durch die „nur“ zwei Siegpunkte des KLC in Klosterneuburg wäre Ried bei einem 5:2 oder 4:3 punktegleich mit KLC und Graz lediglich Dritter geworden und ins Untere Play-off gewandert. Die Einzelmatches gegen Kitzbühel stiegen witterungsbedingt in der Halle, die Heimmannschaft verlor nur im rein deutschen Einserduell zwischen Lena Papadakis und Kathleen Kanev (3:6, 6:3 und 9:11 im Match Tiebreak). In den weiteren sechs Partien gaben die Riederinnen gesamt nur elf Games ab, drei im Doppel, das im Freien gespielt werden konnte – und „fast gleichzeitig zu Ende ging“, schilderte Rieds Kapitän Florian Reiter. „Wir haben immer dran geglaubt, auch nach der Auftaktniederlage in Graz, und steigen verdient als Gruppensieger auf“, befand Reiter. „Alle eingesetzten Mädels haben in allen vier Gruppenspielen überragend gespielt. Im Fußball würden man sagen, dieses Team ist ein ‚Mentalitätsmonster’!“
1. Klosterneuburger TV – KLC 2:5. Zumindest zwei Siegpunkte waren vom KLC gefordert, um ins Halbfinale einzuziehen – und die Klagenfurterinnen lieferten ab. In den Einzeln an eins bis drei gab die Auswahl von Josko Skugor insgesamt lediglich sieben Spiele ab. Für die Hausherrinnen aus Niederösterreich sollten Caroline Ilowska und Lisa Reichmann an vier und fünf jeweils nach hartem Kampf punkten. Doch im Doppel machte der KLC, der noch einen Sieg benötigte, den Sack dann zu: Das Einserdoppel mit den im Einzel bereits höchst überlegen auftretenden Legionärinnen Polona Hercog (Slowenien) und Alexandra Cadantu-Ignatik (Rumänien) gewann klar, das Zweierdoppel Nina Plihal und Emily Meyer im Match Tiebreak. Die Klosterneuburgerinnen durften zwar ihren dritten Punktgewinn in der Saison 2024 notieren, an Gesamtrang vier und dem Gang ins Untere Play-Off konnte das aber nichts mehr ändern.
Spielfrei: Grazer Park Club
HERREN
Gruppe A
TC Harland – TC Raiffeisen Schwaz 4:5. In der Neuauflage des letztjährigen Halbfinales konnten sich die Tiroler dieses Mal revanchieren – trotz eines 1:2-Rückstands nach den Doppelmatches, durch zwei hauchdünne Niederlagen im Match Tiebreak. Auch im Einzel gingen alle Partien außer eine in die Kurzentscheidung, vier von fünf Mal jedoch mit dem besseren Ende für die Gäste. Für die Heimmannschaft aus Niederösterreich konnten nur noch der Deutsche Timo Stodder (im Spitzenspiel gegen den Tschechen Andrew Paulson) und Jonas Gundacker (gegen Philipp Schroll) punkten. Der Tscheche Marek Gengel sowie Matthias Haim, Luca Maldoner, Felix Obermair fixierten allesamt im Match Tiebreak den Schwazer Gesamterfolg. Besonders gefährdet war dieser an Position fünf, wo Maldoner gegen Markus Sedletzky gar erst mit 13:11 im langen Tiebreak die Oberhand behielt. Es war letztlich der Schlüssel zum Sieg für Schwaz.
ASKÖ TC Burgenland Energie Eisenstadt – UTC Strassburg 0:9. Beim Duell der Aufsteiger konnten die Kärntner einen zweiten Sieg ins Untere Play-Off mitnehmen und damit einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt setzen. Und das höchst souverän: Zum zweiten Mal in Folge in extrem starker Besetzung angetreten, ließ man den Gastgebern aus dem Burgenland nicht mal einen Punkt und lediglich zwei Sätze. In fast allen Matches verlief aber mindestens ein Satz eng. Österreichs Davis-Cup-Spieler Jurij Rodionov gewann im Spitzeneinzel gegen den Tschechen Dominik Kellovsky klar mit 6:2, 6:3, an zwei der 18-jährige Steirer Sebastian Sorger im Duell der Nachwuchstalente gegen den 19-jährigen Serben Branko Djuric mit 7:6, 4:6, 10:6. Auch die Ex-Profis Janez Semrajc (Slowenien), Deni Zmak (Kroatien) und Patrick Ofner punkteten an drei bis fünf, Niklas Grünefeldt an sechs. Drei vorangegangene Doppelsiege inklusive.
Spielfrei: TSV Hartberg-Tennis
Gruppe B
UTC Casa Moda Steyr – TC GM-Sports Anif 4:5. Zweite 4:5-Niederlage hintereinander für die Steyrer: Der am längsten dienende Bundesliga-Klub bleibt glücklos und dadurch akut abstiegsgefährdet. Alle drei erst im Match Tiebreak entschiedenen Partien gingen an die Gäste, durch ÖTV-Sportdirektor und Davis-Cup-Kapitän Jürgen Melzer mit seinem Bruder Gerald Melzer und Jakob Aichhorn mit Bernd Kößler im Doppel sowie durch Letzteren im Einzel gegen Philip Bachmaier. Außerdem steuerten Aichhorn (gegen Simon Traxler) und Gerald Melzer (gegen Marko Andrejic) die weiteren, letztlich entscheidenden Siege für die Salzburger bei. Für Steyr waren Erfolge von Vitaliy Sachko (Ukraine) und Martin Krumich (Tschechien) in den Legionärsduellen an eins und zwei sowie von Tobias Leitner (gegen Jürgen Melzer) und zuvor vom Doppel Sachko/Traxler zu wenig. Abstiegsgefahr sollte in Anif im Unteren Play-Off nun kaum noch aufkommen.
Union Stein&Co Mauthausen – STC Rabbiter Team Salzburg 8:1. Im Kontrast zu Gruppe A war das Duell um Rang eins in Gruppe B eine klare Sache. Den einzigen Sieg der Gäste landete der amtierende, zweifache Champion der win2day ÖTV-Staatsmeisterschaften Lukas Neumayer (ATP-Rang 228), der den Ungarn Zsombor Piros (ATP 154) im Topspiel erstaunlich deutlich mit 6:2, 6:2 in die Schranken wies. Durch seinen heuer erstmaligen Bundesliga-Auftritt ist der Salzburger nunmehr auch ab dem Halbfinale spielberechtigt. Die übrigen acht Begegnungen dominierte der oberste Titelkandidat aus Oberösterreich großteils fast nach Belieben, dem freilich auch die frühe Aufgabe von Salzburgs Gabriel Schmidt im Zweierdoppel mit dem Tschechen Lukas Rosol in die Karten spielte. Dennis Novak, Jerome Kym (Schweiz) und ÖTV-Youngster Joel Schwärzler ließen ebenso wenig im Einzel anbrennen wie die Ex-Profis Andreas Haider-Maurer und Lenny Hampel – und Nachwuchstalent Nico Hipfl im Doppel mit Schwärzler.
Spielfrei: TC Raiffeisen Dornbirn
2. BUNDESLIGA
Die makellosen Damen des TC Raiffeisen Schwaz nahmen mit ihrem vierten Dreipunkter in der vierten Begegnung (ein 7:0 beim Tiroler Derby gegen TC Wörgl) die Aufsteigerinnen des TC St. Andrä, die in der letzten Runde nur zuschauen durften, mit ins Obere Play-Off. Zwar gelang es UTC Stockerau, mit den Kärntnerinnen punktemäßig gleichzuziehen, das direkte Duell hatten die Niederösterreicherinnen allerdings verloren. Wörgl blieb lediglich einen Punkt dahinter Platz vier. In Gruppe B war an ATSV Steyr Tennis gleichfalls bereits ein Platz im Oberen Play-Off vergeben. Das zweite Ticket löste Tennisclub Union Mödling durch ein 6:1 bei SPG Rainbach / Grünbach in Oberösterreich. Schon ein Siegpunkt hätte den Niederösterreicherinnen gereicht, um TC Dornbirn by Tannenhof Resort den zweiten Platz wegzuschnappen. Den 1.-Bundesliga-Absteigerinnen aus Vorarlberg fehlten dabei ganz besonders ihre Aushängeschilder Julia Grabher und Tamira Paszek in sämtlichen Begegnungen schmerzlich, mit dem Unteren Play-off als bitterer Konsequenz.
Unglaubliche Spannung gab es bei den Herren in Gruppe A. Hier machten sich am letzten Spieltag TC Sparkasse Seebenstein und ATV RE team future IRDNING bei einem direkten Vergleich aus, wer aus dem Führungstrio mit dem spielfreien TC Hard ins Obere Play-Off wandert. Die richtige Antwort: beide. Weil Seebenstein in einem Krimi Irdning 5:4 schlug, kamen die drei Spitzenteams alle auf gesamt drei Siege und in den direkten Duellen auf jeweils einen 5:4-Sieg. Somit entschied als nächstes Kriterium die bessere Satzdifferenz bei den direkten Duellen – und auch das nur hauchdünn: Mit einem 12:9 in Sätzen gegen Irdning kam Seebenstein hierbei noch auf +1, Irdning auf 0 und Hard auf -1. Durch diese unfassbar enge Entscheidung sind die Niederösterreicher und die Steirer also weiter, die Vorarlberger müssen mit dem Unteren Play-Off vorliebnehmen. Mit solch einer Dramatik konnte die Gruppe B nicht ganz mithalten. Dort sicherte sich, neben dem bereits fix fürs Obere Play-Off qualifizierten TC Telfs, Aufsteiger Tennisnet Juniors UTC Bad Sauerbrunn durch ein 7:2 bei ÖTB TV Urfahr Platz eins. Dadurch hätte UTC Mistelbach auch ein Sieg zum Abschluss nicht mehr zum Halbfinaleinzug genügt – der Erfolg im Niederösterreich-Derby gegen TSG St. Pölten (4:5) blieb ohnehin denkbar knapp aus.
In der 2. Bundesliga startet nun am 8. Juni das Untere Play-Off. Am 15. und am 22. Juni wird dann jeweils im Oberen Play-Off und im Unteren Play-Off gespielt.
DAMEN
Gruppe A
UTC Stockerau – TK IEV MED-EL 6:1
TC Raiffeisen Schwaz – TC Wörgl 7:0
Spielfrei: TC St. Andrä
Gruppe B
SPG Rainbach / Grünbach – Tennisclub Union Mödling 1:6
TSV Hartberg-Tennis – ATSV Steyr-Tennis 1:6
Spielfrei: TC Dornbirn by Tannenhof Resort
HERREN
Gruppe A
UTC Amstetten – TV Hochwolkersdorf 3:6
TC Sparkasse Seebenstein – ATV RE team future IRDNING 5:4
Spielfrei: TC Hard
Gruppe B
UTC Mistelbach – TSG St. Pölten 4:5
ÖTB TV Urfahr – Tennisnet Juniors UTC Bad Sauerbrunn 2:7
Spielfrei: TC Telfs