ATP-Challenger Heilbronn: Bann gebrochen – Oswald erreicht 1. Saisonfinale
Lediglich drei Semifinalteilnahmen beim ATP-250-Turnier in München sowie bei den ATP-Challengern in Lugano und Aix-en-Provence standen bis dato zu Buche: 2023 ist bislang nicht die Saison des Philipp Oswald. Doch womöglich stellt die laufende Woche jetzt den so ersehnten Wendepunkt in diesem wenig erfreulich verlaufenen Jahr dar. Denn der 37 Jahre alte Routinier hat beim Neckar Cup in Heilbronn am Samstagabend endlich seinen allerersten Finaleinzug im Doppel in dieser Saison verzeichnet. Der Vorarlberger fertigte beim ATP-125-Sandplatz-Challenger im deutschen Bundesland Baden-Württemberg, mit dem Rumänen Victor Vlad Cornea auf Position drei gesetzt, in der Vorschlussrunde den Spanier Pedro Martínez Portero und den Italiener Andrea Pellegrino nach bloß knapp 53 Minuten locker mit 6:1, 6:2 ab. Damit spielen die beiden am Sonntag ab 13:00 Uhr gegen die deutschen Hausherren Constantin Frantzen und Hendrik Jebens um den Turniersieg.
Cornea/Oswald treten in Heilbronn das erste Mal überhaupt gemeinsam an und mussten in den Runden zuvor starke Nerven beweisen. Gegen Dustin Brown (Jamaika) und Petros Tsitsipas (Griechenland), einen jüngeren Bruder von Weltstar Stefanos Tsitsipas, hatten sie sich zum Auftakt hauchdünn mit 7:5, 6:7 (4) und 10:8 im Match Tiebreak behauptet. Und im Viertelfinalspiel hatten die beiden beim 1:6, 7:6 (9), 10:1 über Nicolas Barrientos (Kolumbien) und Diego Hidalgo (Ecuador) sogar zwei Matchbälle abwehren müssen. Das Match gegen Martínez Portero, der zuvor ein 2:25-stündiges Einzelhalbfinale absolvieren musste, und Pellegrino verlief dahingegen von Anfang an sehr eindeutig. Cornea/Oswald stürmten im ersten Satz gleich auf 5:0 und im zweiten Durchgang, nach der Abwehr von zwei Breakmöglichkeiten im vierten Game, auf 4:0 davon. Und nachdem sie bei 4:1 auch die Breakchancen Nummern drei, vier und fünf gegen sich zunichtemachen konnten, war die Partie kurz darauf zu ihren Gunsten beendet.
Cornea/Oswald haben mit dem Finaleinzug bereits 75 ATP-Punkte sicher. Letzterer wird sich dank diesen im ATP-Doppelranking um acht Positionen auf Platz 64 verbessern. Ein Titelgewinn brächte dem Feldkircher 50 weitere Zähler und Rang 62. Im Endspiel können er und Cornea einen anderen Österreicher revanchieren: Der Wiener Sam Weissborn und der Monegasse Romain Arneodo hatte nämlich in Runde eins knapp mit 6:7 (3), 6:3, 6:10 gegen Frantzen/Jebens verloren.