ATP München: Erler/Miedler im Halbfinale, Thiem mit Sieg und Niederlage
Auch der Freitag ist bei den BMW Open by American Express, aus österreichischer Sicht, durchaus erfreulich verlaufen. Der drittletzte Spieltag beim ATP-250-Sandplatzturnier in München begann mit zwei Siegen für die ÖTV-Vertreter und endete mit einer Niederlage. Einen Sieg und eine Niederlage am selben Tag verzeichnete dabei Dominic Thiem: Der 29 Jahre alte Niederösterreicher (ATP 101) gewann zuerst die Fortsetzung des Achtelfinals gegen den achtgesetzten Schweizer Marc-Andrea Hüsler (ATP 63) mit 5:7, 6:4, 6:4. Doch im Viertelfinale am späten Nachmittag ereilte ihn das Aus gegen den auf zwei gereihten US-Amerikaner Taylor Fritz (ATP 10), dem er mit 3:6, 4:6 unterlag. Und im Doppelbewerb folgten Alexander Erler und Lucas Miedler ihrem routinierten Landsmann Philipp Oswald und Robin Haase (Niederlande) in das Halbfinale. Der Tiroler und der Niederösterreicher schlugen im Viertelfinale Quentin Halys (Frankreich) und David Pel (Niederlande) mit 6:4, 6:7 (7) und 10:7 im Match Tiebreak.
Thiem mit 2. Viertelfinale und besserem Gefühl nach Madrid
Thiems Auftritt gegen Hüsler war am späten Donnerstagabend beim Stande von 5:7, 3:3 wegen der einbrechenden Dunkelheit abgebrochen worden. Einen Tag später erzwang er dank starker Returns den Satzausgleich, musste im dritten Durchgang ein erstes Break zum 3:1 zwar sofort wieder abgeben, schlug aber schließlich neuerlich im zehnten Game zur Entscheidung zu. Im fünften Duell mit Fritz ging er letztlich jedoch zum zweiten Mal als Verlierer vom Platz, beim ersten Vergleich der beiden auf Sand. Im ersten Abschnitt entschied ein früher Aufschlagverlust zum 0:2 gegen ihn, im zweiten Satz erwischte er den weitaus besseren Start, aus einer 2:0-Führung wurde allerdings ebenso schnell ein 2:4-Rückstand, den er nicht mehr aufholen konnte. „Es ist alles da, aber nicht immer“, resümierte Thiem etwas zwiespältig. „Es gibt Löcher im Spiel, nach dem Break zum 2:0 muss von mir mehr kommen. Auch gegen Ende hin, da sind Fehler dabei, die ich früher nicht gemacht habe. Die gilt es auszumerzen.“
Positiv sei aber: „Generell fühle ich mich besser, und man muss auch sagen, dass Taylor letzte Woche im Monaco-Halbfinale gestanden ist“ und sich also – wie nicht alle seiner Landsleute – auch auf Sand gut zurechtfindet. „Ich bin teilweise schon bei 100 Prozent, aber wenn es dann von 2:0 auf 2:4 geht, bin ich bei 50 oder 60. Ich muss in dieser Partie zumindest stets auf 80 bleiben und von da aus nach oben kommen. Es war von mir auch schon besser als gegen Rune, von dem her: Auf nach Madrid!“ Beim ATP-Masters-1000-Turnier in der spanischen Hauptstadt erhielt Thiem eine Wildcard für den Hauptbewerb. Im Gepäck nimmt er immerhin sein zweites ATP-Tour-Viertelfinale dieser Saison binnen kurzer Zeit mit, nach Estoril in der vorletzten Woche. Im ATP-Ranking wird er sich durch die 45 eroberten ATP-Punkte wieder zurück unter die Top 100 schieben, auf einen Platz um 93.
Erler/Miedler müssen nach klarer Führung noch ein wenig zittern
Im Doppelbewerb läuft es für Erler/Miedler indes weiterhin nach Plan. Die beiden ließen im Tiebreak des zweiten Satzes gegen Halys/Pel zwar einen Matchball aus und mussten im Match Tiebreak nach klarer 7:1-Führung noch ein wenig zittern, brachten ihren zuvor herausgeholten Vorsprung jedoch letztlich ins Trockene. Im Semifinale am Samstag um 12:00 Uhr treffen sie nun auf die Inder Yuki Bhambri und Saketh Myneni. Ein Endspiel, in dem drei der vier Beteiligten auf dem Platz aus Österreich kommen, ist somit möglich –in der zweiten Vorschlussrunde treffen Haase/Oswald nämlich bereits ab 11:30 Uhr auf die topgesetzten, deutschen Lokalmatadore Kevin Krawietz und Tim Pütz.