ATP-Challenger Lille: Form gefunden – Rodionov legt nächstes Halbfinale nach
Erst in der Vorwoche hatte er seinen Titel in Biel verteidigt und damit den sechsten ATP-Challenger-Triumph in seiner Karriere gefeiert. Und auch in dieser Woche bestätigt Jurij Rodionov auf dem Court sehr eindrucksvoll, nach einem zunächst eher durchwachsenen Saisonstart seine Form wiedergefunden zu haben. Der 23-Jährige hat nun auch bei dem ATP-100-Hartplatz-Challenger in Lille schon die Vorschlussrunde erreicht. Auf dem Weg dorthin holte der zweitgesetzte Niederösterreicher (ATP 131) dabei gleich zweimal einen Satzrückstand auf. Er ist seit nunmehr acht Matches ungeschlagen.
In der ersten Runde eliminierte Rodionov den Australier Li Tu (ATP 229), den er erst fünf Wochen zuvor in Rovereto (Italien) mit 6:3, 6:3 besiegt hatte, dieses Mal mit 5:7, 6:2, 6:2. Im Achtelfinale stellte er in einem Linkshänderduell mit dem französischen Qualifikanten Kenny de Schepper (ATP 348), einst die Nummer 62 der Welt, durch ein 6:4, 6:4 ebenfalls auf 2:0 im Head-to-head. In Cherbourg 2021 hatte er sich mit 7:5, 3:6, 6:3 durchgesetzt. Und im Viertelfinale am späten Freitagabend bezwang der heimische Davis-Cup-Spieler den aufstrebenden, 21-jährigen Kanadier Gabriel Diallo (ATP 212) mit 2:6, 7:5, 6:1. Dabei musste Rodionov speziell beim Stand von 2:6, 3:4 und dreimal Breakball gegen sich eine heikle Situation überwinden. Nach dem Satzausgleich gab er jedoch im dritten Abschnitt klar den Ton an und verlor ab dem 0:1 nur noch acht Punkte.
Das Career High im Visier
„Ein erneutes 3-Satz-Match, wo ich den Längeren gezogen habe“, freute sich Rodionov auf seiner offiziellen facebook-Fanseite. „Im 1. Satz spielte mein Gegner heute einfach zu gut. Nach einer Umstellung meiner Taktik im 2. Satz konnte ich mich dann jedoch wieder fangen und das Match souverän zu Ende spielen. Ich freue mich, wieder in einem Halbfinale zu stehen und gebe alles“, kündigte er schon mal an. Am Samstag trifft er im zweiten Spiel nach 14:00 Uhr im Kampf um einen Platz im Finale auf den viertgereihten Finnen Otto Virtanen (ATP 139), den er bereits in Biel im Viertelfinale mit 7:6 (4), 5:7, 6:3 niedergerungen hatte. 36 ATP-Zähler sind ihm sicher, mit diesen überholt er Landsmann Sebastian Ofner um zwei Punkte zurück, bleibt im ATP-Ranking am Montag Österreichs Nummer zwei. Zudem könnte er sein Career High von Platz vom 28. November 2022 um einen Rang verbessern, denn im Liveranking liegt er derzeit an 119. Stelle. Ein weiterer Sieg würde ihn erstmals unter die besten 110 bringen, der nächste Titelgewinn gar bis dicht an die Top 100.
Für den zweiten Österreicher in Lille lief es indes weniger nach Wunsch. Tristan-Samuel Weissborn überstand im Doppel mit Romain Arneodo durch ein 6:2, 6:3 gegen die beiden Franzosen Harold Mayot und Benoit Paire zwar die erste Runde. Im Viertelfinale unterlag der Wiener mit dem Monegassen aber der finnisch-niederländischen Kombination Patrik Niklas-Salminen und Bart Stevens mit 3:6, 3:6.