Danube Upper Austria Open: Auch Miedler, Melzer und Novak kommen weiter
Auch am dritten Tag der Danube Upper Austria Open wurde in Mauthausen wieder Tennis auf höchstem Niveau geboten. Und aus österreichischer Sicht gab es am zweiten Hauptbewerbstag neuerlich sehr viel Erfreuliches zu vermelden. Denn nebst dem topgesetzten Australier John Millman schafften mit Lucas Miedler, Gerald Melzer und Dennis Novak noch drei weitere ÖTV-Herren den Sprung ins Achtelfinale des ATP-Sandplatz-Challengers der Kategorie 100. Einzig Lukas Neumayer ist am Dienstag gescheitert. Filip Misolic und Jurij Rodionov hatten bereits am Montag die zweite Hauptrunde erreicht. Damit stehen insgesamt fünf der sechs im Hauptfeld gestarteten rot-weiß-roten Akteure unter den letzten 16 – und einer von ihnen schon fix unter den letzten Acht, denn Melzer und Novak treffen nun aufeinander. Eine fulminante Ausbeute der Lokalmatadore.
Hartes Stück Arbeit für Millman
Millman betrat am Dienstag erstmals den Centre Court im Danubis-Trainingszentrum. Der 32-Jährige, der im April Dominic Thiem beim ATP-World-Tour-250-Turnier in Belgrad besiegen hatte können, ging nach einigen optimalen Vorbereitungstagen auf der Tennisanlage in Oberösterreich als klarer Favorit in das Duell mit dem Spanier Nikolas Sanchez Izquierdo. Doch Millman hatte alle Hände voll zu tun und war länger als geplant beschäftigt. Am Ende ließ der Australier seinem Kontrahenten im dritten Satz jedoch keine Chance und schaffte mit einem 6:3, 4:6, 6:2 verdient den Aufstieg in die nächste Runde.
Miedlers „Set-up funktioniert aktuell sehr gut“
Erfreuliche Nachrichten gibt es aus dem Lager der Österreicher. Miedler ist bei den Danube Upper Austria Open im Flow und sorgte zunächst für einen gelungenen rot-weiß-roten Start in den Tag. Nach zwei ebenfalls überzeugenden Vorstellungen in der Qualifikation konnte der Niederösterreicher auch im Hauptbewerb in Mauthausen seinen Erfolgslauf fortsetzen und qualifizierte sich nach einem 7:5,-6:4-Erfolg gegen den neuntgesetzten Weißrussen Egor Gerasimov für das Achtelfinale.
„Das war heute ein hartes Stück Arbeit und es hat lange nicht gut ausgesehen. Ich bin lange einem Break nachgelaufen und musste auch Satzbälle abwehren. Mit einem wahren Kraftakt habe ich den ersten Durchgang zu meinen Gunsten drehen können. Auch im zweiten Satz gab es viele enge Games, aber ich konnte mich am Ende behaupten und verdient in die nächste Runde aufsteigen. Im Achtelfinale will ich an die bisherigen Leistungen anschließen, vor allem spielerisch funktioniert mein Set-up aktuell sehr gut. Man hat immer Potenzial nach oben, das will ich in der nächsten Partie noch weiter ausschöpfen“, erklärte Miedler nach seiner intensiven Partie. Auf ihn wartet nun der Kroate Nino Serdarusic.
Melzer ortet „klare Steigerung“, Neumayer ausgeschieden
Ebenfalls in die nächste Runde zog am Dienstagnachmittag Melzer ein. Der 31-Jährige setzte sich gegen seinen kroatischen Kontrahenten Borna Gojo recht glatt mit 6:4, 6:3 durch und zog eine erste Bilanz: „Das Wichtigste ist, dass ich gewonnen habe. So viele Erfolgserlebnisse hatte ich in letzter Zeit nicht. Es war definitiv ein Schritt in die richtige Richtung und eine klare Steigerung. Es hat heute sehr viel Spaß gemacht, auch wenn ich nicht restlos zufrieden war. Borna (Gojo; Anmerkung) hat sehr hohes Risiko genommen, aber ich habe mich gut dagegengestellt. Jetzt werde ich mir meinen nächsten Gegner in Ruhe anschauen.“
Dieser wurde im Anschluss ermittelt – und wird Novak sein, der den Deutschen Daniel Masur mit 6:3, 6:4 bezwang. „Es war heute von mir ein sehr gutes Match, bis auf das vorletzte Game. Beim Ausservieren habe ich ein paar blöde Fehler gemacht. Die letzten Wochen waren für mich sehr hart und nicht ganz zufriedenstellend. Von dem her tut das heute sehr gut. Ich war echt überrascht, wie viele Leute heute da waren – die Atmosphäre war wirklich spitzenmäßig. Besonders schön war es, dass meine Verlobte und mein Kleiner dabei waren. Jetzt freue ich mich auf das Spiel gegen Gerald (Melzer; Anmerkung). Wir kennen uns in- und auswendig, von dem her wird es keine großen Überraschungen geben“, erzählte Novak nach einer Trainingseinheit, die er unmittelbar nach seiner Auftaktpartie noch absolviert hat.
Neumayer verliert nach Führung und im Doppel mit Misolic
Mit Neumayer war am Dienstag ein weiterer Österreicher im Einzel im Einsatz. Nach klarem Gewinn des ersten Satzes musste sich der 19-jährige Salzburger allerdings in einem Stallduell – denn beide trainieren bei der heimischen Trainerlegende Günter Bresnik – dem russischen Qualifikanten Alexander Shevchenko noch mit 6:2, 3:6, 0:6 geschlagen geben. Neumayer führte dabei auch im zweiten Durchgang bereits kurzzeitig 2:1 mit Break, doch danach war ihm nur noch ein einziger Spielgewinn vergönnt. Auch im Doppel kam für Neumayer das Aus: Mit Misolic war gegen die viertgesetzten Hunter Reese (USA) und Sam Verbeek (Niederlande) beim 2:6, 1:6 nicht viel zu holen.
Österreicher-Doppelduell an Oswald
Am späten Abend ging ein spannendes Österreicher-Doppelduell erst um 20:04 Uhr, kurz vor Sonnenuntergang, zu Ende: Der Vorarlberger Philipp Oswald, mit dem Mexikaner Hans Hach Verdugo topgesetzt, behauptete sich gegen das Wiener Wildcard-Duo Max Neuchrist und Neil Oberleitner mit 6:4, 6:7 (9) und 10:5 im Match Tiebreak. Novak fällt indes um seinen Doppelauftritt um: Sein deutscher Partner Mats Moraing musste ihm mit Rückenschmerzen absagen. Statt den beiden rutschten die Alternates Johannes Härteis (Deutschland) und Benjamin Hassan (Libanon) ins Feld nach und spielen am Mittwoch gegen Franco Agamenone (Italien) und Sergio Martos Gornés (Spanien). Der Sieger dieser Begegnung trifft im Viertelfinale auf Oswald und Hach Verdugo.