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Erfolgslauf geht weiter: Schwärzler bei ITF Junior Finals schon im Endspiel

Der ÖTV-Shootingstar spielt in China damit um seinen bisher größten Karriereerfolg.
Verfasst von: Manuel Wachta, 21.10.2023
© GEPA pictures / Mario Bühner-Weinrauch
Joel Schwärzler

Erst in der Vorwoche hatte er mit dem Triumph beim Osaka Mayor’s Cup für den größten österreichischen Jugenderfolg seit dem Coup von Dominic Thiem bei der Orange Bowl in Plantation 2011 gesorgt. Dies könnte Joel Schwärzler in dieser Woche jetzt gar toppen: Der 17-Jährige hat bei den ITF Junior Finals in Chengdu, dem Abschlussturnier der acht besten Spieler:innen des Jahres, sensationell bereits den Einzug ins Endspiel geschafft. Der drittgesetzte Vorarlberger (ITF 7) ließ sich im Semifinale auch vom an vier gereihten Iliyan Radulov (ITF 8) nicht aufhalten und setzte sich mit 6:3, 7:6 (4) durch. Im Kampf um seinen bis dato eindeutig größten Karriereerfolg geht es für den U16-Europameister des Vorjahres jetzt am Sonntag gegen den topgesetzten Mexikaner Rodrigo Pacheco Mendez (ITF 2), der im gesamten Turnierverlauf nach vier Matches noch ohne Satzverlust ist.

Schwärzler behält nach Hänger die Nerven

Schwärzler hatte beim bisher einzigen Duell mit Radulov im April 2023 im Halbfinale des ITF-J300-Sandplatzevents in dessen bulgarischer Heimat in Plovdiv damals mit 5:7, 2:6 den Kürzeren gezogen. Auf dem Hartplatz des Centre Courts in Chengdu gelang ihm nun die Revanche dafür. Dabei musste der Harder im ersten Spiel seinen Aufschlag abgeben, konterte aber mit dem Rebreak und nahm Radulov nach dessen 40:15-Führung nochmal das Service zum 3:1 ab, dank eines Doppelfehlers. Im Anschluss servierte er trocken zur 1:0-Satzführung aus. Der zweite Abschnitt wurde zum Hin und Her: Schwärzler startete mit einem Break und hatte bis 2:0 und 3:1 weiterhin alles Kontrolle – und sah sich nach dem Aufschlagverlust zum 3:3, zwei vergebenen Breakchancen im nächsten Game und einem vergebenen Spielball zum 4:4 plötzlich bei 3:5 wieder. Doch er behielt die Nerven, schaffte das Rebreak und holte sich im Tiebreak eine 4:1-Führung mit zwei Minibreaks.

Im finalen Showdown „bereit für eine Revanche“

Bei 5:4 wurde es nochmal knapp, Schwärzler machte den Sack aber auf beeindruckende Weise zu: mit einem knallharten Rückhand-Longline und einem Servicewinner. Die große Erleichterung war ihm beim Siegerinterview auf dem Platz anzumerken: „Er ist nicht gut gestartet“, befand der ÖTV-Youngster. „Er hat mich im ersten Game gebreakt – aber ich finde, ich habe die ersten 30 Minuten besser gespielt und konnte den ersten Satz relativ leicht gewinnen. Im zweiten Satz hat er angefangen, besser zu spielen – ich habe damit und mental gekämpft, aber ich konnte zurückkommen und mir am Ende den Sieg holen.“ Dem Endspiel blickte er ziemlich entspannt entgegen: „Wir sind hier Zimmerkollegen. Wir schlafen diese Woche im selben Zimmer und sind sehr gute Freunde. Wir haben heuer ja auf Sand schon einmal gegeneinander gespielt, ich habe in drei Sätzen verloren. Ich bin bereit für eine Revanche. Es wird Spaß machen morgen.“

Melzer: „Ein Riesenerfolg, aber ein Match ist noch zu spielen“

„Heute hat Joel – abgesehen vom ersten Game, wo er vier Fehler gemacht hat – bis 6:3, 3:1 unglaublich gespielt. Genau so, wie ich mir das vorstelle: konzentriert, ruhig“, freute sich ÖTV-Sportdirektor und -Davis-Cup-Kapitän Jürgen Melzer, als Betreuer vor Ort. Das Aber: „Dann macht er viel Returnfehler in einem Game und fängt zu plaudern an, verliert die Konzentration – und auf einmal ist er 3:5 hinten. Dann ist er zwar zurückgekommen, weil er wieder besser gespielt hat, doch dieser Konzentrationsverlust kann ihn halt den Satz und die Partie kosten. Da sind wir dran, das sind die Dinge, die wir noch verbessern müssen. Aber das war heute schon ordentliches Tennis, es hat gut gepasst. Da sind wir wohl beide echt happy darüber.“ Und auch Melzer traut Schwärzler im Titelkampf gegen Pacheco Mendez nunmehr alles zu: „Das ist für mich ein offenes Match. Ich glaube, dass er definitiv seine Chancen hat. Wenn er an die Leistung des heutigen Tages anschließt, dann ist das definitiv drinnen“, befand der Niederösterreicher. Und machte klar: „Es ist bis jetzt schon mal ein Riesenerfolg, aber ein Match ist noch zu spielen. Und das wollen wir auch!“

| GEPA pictures / Mario Bühner-Weinrauch

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