Wieder durchgekämpft: Schwärzler bei ITF-Topturnier in Osaka im Endspiel
Der Erfolgslauf von Joel Schwärzler beim Osaka Mayor’s Cup, auch World Super Junior Tennis Championships genannt, ist auch am Samstag weitergegangen. Der 17-Jährige hat beim ITF-J500-Hartplatzturnier in Osaka – ein Event der höchsten Kategorie nach den Jugend-Grand-Slams, Olympischen Jugendspielen und den ITF Junior Finals – das Endspiel erreicht. Und das erneut nach hartem Kampf: Der zweitgesetzte Vorarlberger (ITF 13) hatte bereits im Viertelfinale, nach zuvor drei klaren Zweisatz-Siegen, den auf zehn gereihten Chinesen Tianhui Zhang (ITF 52) mit 6:7 (5), 7:6 (8), 6:2 niedergerungen und dabei sogar zwei Matchbälle abgewehrt. Im Halbfinale konnte er jetzt auch den auf drei positionierten, japanischen Lokalmatador Rei Sakamoto (ITF 19) mit 5:7, 7:6 (0), 6:3 in die Knie zwingen. Schwärzler spielt damit am Sonntag um seinen bisher am höchsten einzuschätzenden Sieg, neben dem Gewinn des U16-Europameistertitels in Prerov 2022. Sein Gegner ist im zweiten Spiel nach 4:00 Uhr MESZ der viertgelistete Norweger Nicolai Budkov Kjaer (ITF 23). Es wird das erste Duell der beiden.
Melzer: „Steigerung zum gestrigen Match – die war auch notwendig“
„Es war eine Steigerung zum gestrigen Match – die war auch notwendig“, erzählte ÖTV-Sportdirektor und -Davis-Cup-Kapitän Jürgen Melzer, der seinen Schützling dieser Tage in Asien höchstpersönlich betreut. „Der erste Satz war ganz okay, bis er mit den bei 5:4 gewechselten, neuen Bällen bei 5:5 ein fürchterliches Aufschlaggame gespielt hat, mit gefühlt sieben Eigenfehlern. Am Anfang des zweiten Durchgangs hat er direkt das Break gekriegt, sich aber gleich zurückgekämpft und gleich das Rebreak gemacht.“ Auch einen weiteren Serviceverlust zum 2:3 machte Schwärzler postwendend wieder wett. „Danach ist das Match noch besser geworden. Joel hat dann echt gut gespielt, ein unglaubliches Tiebreak hingelegt – da ist er immer besser hineingekommen. Der dritte Satz war zwar vom Ergebnis her 6:3 mit zwei Breaks, hätte aber noch glatter ausgehen können.“ Zwar war beim Spielstand von 3:3 zunächst alles offen, „aber sein Gegner hätte sich da nicht beschweren können, wenn Joel da schon 5:1 vorne gelegen wäre. Aber es war eine gute Steigerung im dritten Satz, das freut mich extrem“, so Melzer.
Im Finale „geht es morgen nun um alles“
Schwärzler hat bislang vier ITF-Titel zu Buche stehen. Der größte war ihm erst vor sechs Wochen im kanadischen Repentigny gelungen, wo er sogar das Double gefeiert hatte. Im Finale „geht es morgen nun um alles“, sagte Melzer. „Jetzt noch gut erholen – und dann ist er morgen bereit.“ Nach dem Endspiel geht’s für die beiden gemeinsam weiter zu den 2023 ITF World Tennis Junior Tour Finals nach Chengdu, China, wo Schwärzler nach der Absage des US-Amerikaners Darwin Blanch kurzfristig noch ins Feld gerutscht war. Die Generalprobe dafür kann jedenfalls schon jetzt als höchst gelungen bezeichnet werden.