French Open: Ofner schafft Qualifikation, gute Lose für Thiem und Grabher
Dominic Thiem und Julia Grabher erhalten in den Hauptfeldern der French Open in Paris rot-weiß-rote Gesellschaft. Sebastian Ofner hat beim Sandplatz-Grand-Slam-Klassiker Roland Garros als drittes ÖTV-Ass den Hauptbewerb erreicht und sich dabei als Einziger erfolgreich durch die Qualifikation gespielt – wie bereits im Vorjahr. Der auf 14 gesetzte Steirer (ATP 118) bezwang in der dritten und letzten Runde am Freitag zu Mittag den auf 24 gereihten Argentinier Facundo Diaz Acosta (ATP 137) mit 7:5, 6:3. Zwar gab der 26-Jährige gleich nach 40:15 seinen Aufschlag zum 0:2 her und vergab drei Chancen aufs Rebreak, nach 0:3- und 1:4-Rückstand entschied er den ersten Satz durch Breaks zum 3:4 und 6:5 aber noch für sich. Im zweiten Durchgang schlug er zum 2:1 und – nach erst mehreren vergebenen Möglichkeiten aufs Doppelbreak – nochmal zum 6:3 zu und ließ so nichts mehr anbrennen. Ofner zog dadurch zum dritten Mal nach Wimbledon 2017 (dritte Runde) und den French Open 2022 (erste Runde) in ein 128er-Major-Tableau ein.
Im Main Draw kennen Thiem und Grabher inzwischen seit diesem Donnerstagnachmittag ihre Auslosung. Während die Vorarlbergerin (WTA 74), die bei ihrer Generalprobe in Rabat (Marokko) in ihrem ersten WTA-Semifinale steht, auf eine Qualifikantin treffen wird, wird es der Niederösterreicher (ATP 91) zu Beginn mit dem Argentinier Pedro Cachin (ATP 63) zu tun bekommen. Das einzige Duell hatte der US-Open-Champion von 2020 zwar direkt bei seinem ersten Comeback-Match nach seiner Handgelenksverletzung beim ATP-125-Challenger in Marbella Ende März 2022 mit 3:6, 4:6 verloren, dennoch beurteilte Thiems deutscher Trainer Benjamin Ebrahimzadeh den Südamerikaner als „eigentlich ein gutes Los, aber darf man auf keinen Fall unterschätzen. Dominic spielt gut und jetzt heißt es Fokus auf die erste Runde. Man muss von Match zu Match schauen.“ Ofner, genauso ein Schützling von Wolfgang Thiems ATC-Akademie, kennt seinen ersten Gegner noch nicht. Er muss noch auf die Zuteilung der Qualifikanten warten. Eine leichtere Aufgabe als der deutsche Topstar Alexander Zverev im Vorjahr wäre freilich erfolgsversprechender.
Jurij Rodionov war am Donnerstagabend hingegen über die dritte Hürde gestolpert: Der auf 22 positionierte Niederösterreicher (ATP 134) hatte sich dem französischen Ex-ATP-Top-Ten-Spieler und Lokalmatador Lucas Pouille (ATP 670) mit 6:1, 5:7, 0:6 geschlagen geben müssen. Da im Hauptbewerb aber schon drei Spieler rausgezogen haben, besteht für ihn immer noch eine kleine Chance, als Lucky Loser in den Main Draw nachrücken zu können – was voraussichtlich jedoch weitere Absagen erfordern würde. Rodionov hatte den ersten Satz gegen Pouille nach 0:40-Rückstand im ersten Game und Abwehr eines vierten Breakballs geradezu nach Belieben dominiert und im zweiten Durchgang einen 3:5-Rückstand wettgemacht. Nachdem der zweite Abschnitt aber letztlich doch an den Hausherr ging, war der Matzener in der Entscheidung schließlich klar unterlegen.
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