„Unglaubliche Geschichte“: Freitag stürmt in Aizkraukle zu Tennis-Europe-Double
Lettland bleibt ein guter Boden für den rot-weiß-roten Nachwuchs. Im Vorjahr hatte sich Gabriel Niedermayr bei einem Tennis-Europe-U14-Jugendturnier in Aizkraukle den Titel gesichert, heuer ist dies am gleichen Ort Moritz Freitag gelungen. Als Jahrgangsjüngerer konnte sich der erst Zwölfjährige beim Vilar International am vergangenen Wochenende sensationell das Double holen. Im Einzel blieb Freitag gar ohne Satzverlust und schlug in der Finalbegegnung den Iren David Somers mit 6:2, 6:3. Im Doppelfinale stand er mit drei Litauern auf dem Platz und triumphierte, zusammen mit Vilius Vaskys topgesetzt, gegen die Wildcard-Paarung Mindaugas Banys und Jokubas Kasparas mit 2:6, 6:1 und 10:4 im Match Tiebreak. Für ihn sind dies nach vier U12-Einzel- und zwei U12-Doppelerfolgen im letzten Jahr die ersten Siegerpokale in der Altersklasse U14 auf Tennis-Europe-Niveau. Einen großen Anteil daran hatte auch sein älterer Bruder Filip, der ihn wieder einmal vor Ort betreute und unterstützte.
„Unglaubliche Geschichten, die der Tennissport schreibt“, freute sich sein Vater Sascha Freitag mit. Denn Moritz hatte sich nach einer Erstrundenniederlage in der Woche davor in Breclav (Tschechien) erst kurzfristig für einen Start beim Kategorie-3-Teppichturnier in Aizkraukle entschieden. Ein Entschluss, der sich letztlich bezahlt machen sollte: Trotz des für ihn ungewohnt zügigen Belags stürmte Freitag durch den Raster, fertigte zuerst den Slowenen Jaka Brolih mit 6:0, 6:3 ab, danach den litauischen Qualifikanten Margiris Murauskas mit 6:1, 6:0. Auch gegen den drittgesetzten, lettischen Lokalmatador Jekabs Stikuts gab sich das sechstgelistete ÖTV-Ass beim 6:4, 6:1 keine Blöße, genauso wie im Semifinale beim 6:4, 6:2 gegen den siebtgereihten Portugiesen Lourenco Correia. Härter kämpfen musste Freitag beim Doppel mit Vaskys, die beiden kamen zweimal nach einem Satzrückstand zurück. Nach einem 7:5, 6:0 über dessen Landsleute Mykolas Baltaduonis und Matas Luksevicius rangen sie Brolih und dessen Landmann Erik Meolic 3:6, 7:5, 10:8 nieder. Nach einem 6:4, 6:2 in der Vorschlussrunde gegen Correia und den Briten Jayden Oladiemeji drehten Freitag/Vaskys schließlich auch das Endspiel zu ihren Gunsten.
Fronek überzeugt in Skandinavien
Der Coup von Freitag war jedoch nicht der einzige für die heimische Tennisjugend in der Vorwoche. Denn beim Vierumäki Cup 2 konnte sich Kara Fronek zum ersten Mal in einem Tennis-Europe-Einzelbewerb die Krone aufsetzen. Die drittgesetzte Wienerin musste bei dem Kategorie-3-Hardcourtevent in Finnland lediglich einen Satzverlust hinnehmen. Sie nahm zum Beginn die Lokalmatadorinnen Siiri Metsäranta und Vanessa Lagerlöf mit 6:2, 6:2 bzw. 6:1, 6:1 raus, ehe sie im Viertelfinalspiel gegen die Lettin Kira Shurashova von deren Aufgabe beim Stand von 5:7, 6:1, 2:2 profitierte. Nach einem überzeugenden 6:3, 6:1 in der Vorschlussrunde gegen die topgesetzte Vasilisa Dorina ließ sich Fronek auch von der nächsten Russin nicht mehr aufhalten: Nach dem 6:0, 7:5 über die achtgereihte Valeriia Timofeeva durfte sie den Siegespokal in die Höhe stemmen.