US Open: Österreichs Tenniselite vor kniffligen Aufgaben
Es war für Österreichs Tennisstar ein echter Befreiungsschlag: Nach mehr als zweieinhalb Jahren konnte Dominic Thiem bei einem Grand-Slam-Turnier wieder ein Match gewinnen – und das gleich klar in drei Sätzen gegen die Nummer 27 der Welt, den auf 25 gesetzten Kasachen Alexander Bublik. Doch nicht nur der Lichtenwörther (ATP 81) bewies sich einmal mehr in der Tenniselite, denn auch Sebastian Ofner (ATP 58) setzte sich nach knapp drei Stunden gegen den Portugiesen Nuno Borges (ATP 79) durch. Die bevorstehenden Hürden werden allerdings nicht leichter. Für Thiem wartet in Runde zwei mit Ben Shelton die aktuelle Nummer 47 der Welt und auf Ofner sogar Publikumsliebling Francis Tiafoe (ATP 10). Beiden ÖTV-Herren wird dabei am Mittwoch von den Veranstaltern die ganz große Bühne gegönnt: Thiem bestreitet das dritte Match nach 17:00 Uhr MESZ im Louis Armstrong Stadium, das bis zu 14.000 Fans Platz bietet. Ofner läuft gar in der Nightsession in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag um nicht vor 1:00 Uhr MESZ im größten Tennisstadion der Welt ein, dem Arthur Ashe Stadium (Fassungsvermögen ca. 23.000 Zuschauer:innen). Zu sehen jeweils live beim deutschen Rechteinhaber auf www.sportdeutschland.tv und die Österreicher-Matches auf www.joyn.at.
Thiem und Ofner vor Showdown betont gelassen und zuversichtlich
Trotz der kniffligen Aufgaben geben sich die rot-weiß-roten Spitzenspieler vor ihren Partien jedoch zuversichtlich. Thiem kann gegen Shelton zudem eine positive Bilanz vorweisen: Der Niederösterreicher konnte das bisher einzige Duell der beiden im April 2023 klar mit 6:2, 6:2 für sich entscheiden. Allerdings fand dieses in Estoril auf Sand statt – nun treffen die beiden erstmals auf Hardcourt aufeinander, wo sich der 20 Jahre junge US-Amerikaner wesentlich wohler fühlt. „Er bewegt sich auch richtig gut und hat einen unglaublichen Zug im Arm“, schätzte Thiem die Skills von Shelton hoch ein. Den Schlüssel zum Erfolg sieht der Schützling von Benjamin Ebrahimzadeh im Return. Thiems gastritisähnliche Erkrankung, welche besonders die heimischen Tennisfans vor Beginn des Turniers zittern ließ, dürfte den 29-Jährigen nicht mehr wesentlich beeinträchtigen und den Wohlfühlfaktor scheint wieder vorhanden zu sein. „Zurzeit fühle ich mich auch mit meinem Tennis einfach wohl. Natürlich ist es das Ziel, das mir vorschwebt, bei einem großen Turnier nochmal so richtig zu zünden“, sagte er nach seinem Zweitrundenerfolg.
Die wohl noch größere Aufgabe wartet auf Ofner. Die aktuelle Nummer eins des Landes trifft auf Tiafoe, der als aktuelle Nummer zehn der Welt als klarer Favorit in das Match geht. Doch dass Ofner mit der Außenseiterrolle gut umgehen kann, das bewies er etwa heuer auch schon bei den French Open in Paris. Nachdem der Steirer etwa Sebastian Korda und Fabio Fognini geschlagen hatte, war er erst im Achtelfinale von Stefanos Tsitsipas gestoppt worden. Der 27-Jährige gab sich vor dem Duell mit Tiafoe gelassen und äußerte sich so: „Ich habe in meiner Karriere noch nicht so oft gegen solche Spieler gespielt und werde sicher ein bisschen lockerer reingehen. Wer weiß was passiert, wenn ein bisschen was aufgeht und dann vielleicht ein Satz da ist?“
Österreicher-Großkampftag im Doppel
Doch nicht nur im Einzel sind die ÖTV-Asse in Flushing Meadows am Mittwoch eingespannt, im Doppelbewerb befinden sich sogar alle rot-weiß-roten Vertreter bis auf Ofner sogleich am ersten Doppel-Spieltag im Erstrundeneinsatz. Sam Weissborn eröffnet um 17:00 Uhr MESZ auf Court 14 mit Romain Arneodo (Monaco) gegen Nicolas Barrientos (Kolumbien) und André Göransson (Schweden). Auf demselben Platz läuft später im dritten Match des Tages plangemäß Österreichs Davis-Cup-Doppel Alexander Erler und Lucas Miedler gegen die Japaner Ben McLachlan und Yoshihito Nishioka ein. Philipp Oswald bestreitet indes mit dem Niederländer Botic van de Zandschulp das dritte Match nach 17:00 Uhr MESZ auf Court 8 gegen Ariel Behar (Uruguay) und Adam Pavlásek (Tschechien).