WTA-Challenger Bari: Halbfinale – Grabher nimmt auch die Nummer 1 raus
Julia Grabher hat bei den Open delle Puglie in Bari auch ihren dritten Auftritt erfolgreich gestaltet und ist damit erstmals ins Halbfinale eines WTA-125-Challengers eingezogen. Die Vorarlbergerin (WTA 120) besiegte in der Hafenstadt an der Adria im Viertelfinale am späten Freitagabend nun auch die Nummer eins der Setzliste des Sandplatzturniers, die formstarke Ungarin Panna Udvardy (WTA 78), mit 4:6, 6:4, 6:1. Für die 26-Jährige war es der bereits sechste Saisonerfolg über eine Spielerin aus den Top 100 der Welt. Sie spielt damit am Samstagabend, im zweiten Match nach 16:30 Uhr, gegen die nächste Ungarin, Reka Luca Jani (WTA 133), um einen Platz im Endspiel.
Grabher hatte Ende Juli beim ITF-W60-Event in Cordenons im Semifinale gegen Udvardy 5:7, 1:6 verloren. Nun glückte ihr jedoch eine rasche Revanche dafür und der zweite Sieg beim dritten Duell mit der 23-Jährigen. Auf ihrer facebook-Fanseite freute sich Grabher über eine „starke Leistung“: „Ich war im ersten Satz etwas zu passiv, konnte mich aber mit Fortdauer der Partie steigern, mein Spiel immer besser durchziehen und habe hinten raus dann komplett die Kontrolle übernommen. Der Sieg gibt viel Selbstvertrauen, ich freue mich auf das Halbfinale!“ Dort trifft sie auf eine weitere Spielerin, gegen die sie 2022 bereits verloren hat: Ende April war sie Jani beim ITF-W60-Turnier in Zagreb beim bis dato einzigen Vergleich der beiden überhaupt auf internationaler Ebene mit 3:6, 2:6 unterlegen gewesen.
Endet die Durststrecke ohne österreichische Top-100-Spielerin?
Mit ihrem Einzug ins Halbfinale wird Grabher ihr bislang beste Weltranglistenplatzierung von 117 weiter verbessern. Sollte sie gar das Finale erreichen, so würde sie sich künftig auf Position 107 einreihen. Historisches würde der Dornbirnerin im Fall des Titelgewinns gelingen: Dann würde sie erstmals in die Top 100 der Welt einziehen – und zugleich eine ungewohnt lange Durststrecke der ÖTV-Damen beenden. Denn seit Yvonne Meusburger, die am 19. Jänner 2015 die Nummer 93 der Welt gewesen war und sich direkt nach dem letzten Turnierauftritt ihrer Karriere bei den Australian Open 2015 aus der Weltrangliste streichen hatte lassen, war keine Österreicherin mehr in diesem elitären Kreis vertreten. Das heimische Damentennis ist also wieder im Aufwind.