Antonitsch schwärmt von Kitzbühel-Sensationsmann Misolic: „Sowas habe ich noch nicht erlebt“
Als Debütant auf der ATP-Tour schon mal zumindest ins Halbfinale: Mit seinen Auftritten bei den Generali Open Kitzbühel hat Filip Misolic in diesen Tagen für mächtiges Aufsehen gesorgt. Ganz besonders am gestrigen Freitag, als ihm im Viertelfinale und im Halbfinale gleich zwei sehenswerte Aufholjagden gelangen. Und ganz besonders bei Turnierdirektor Alexander Antonitsch, dem vor allem die Einstellung des ÖTV-Senkrechtstarters gefällt – ungeachtet des Ausgangs des Vorschlussrundenmatches gegen den Deutschen Yannick Hanfmann, das beim Stande von 6:2, 2:6, 6:6 und 1:0 für Misolic im Tiebreak des dritten Satzes am Freitagabend abgebrochen wurde.
„Der Bursche ist 20 Jahre alt, spielt wirklich gutes Tennis, lamentiert nicht lang herum. Vielleicht ein kurzes Kopfschütteln – und dann schaut er gleich wieder nach vorne“, ließ Antonitsch die Journalisten an seinen erfreulichen Beobachtungen teilhaben. „Ich habe schon ganz andere gesehen, auch Superstars, die dann jammern und lamentieren oder sonst irgendwas. Es ist einfach beeindruckend. Er spielt großes Tennis, geht dann auch nach und sucht nach unterschiedlichen Möglichkeiten. Vielleicht ist der Volley jetzt noch nicht so sein Hausschlag. Aber du hast das Gefühl: Er weiß, was er da tut, und er macht das Richtige und stellt seine Gegner auch laufend vor Probleme.“
„Wenn die Nadal spielt, dann sagt man dazu ‚absolute Weltklasse’“
Besonders beeindruckt hat Antonitsch in der Hinsicht das Semifinale gegen Hanfmann: „Alleine die Partie, wo ich bei 1:4 (mit Doppelbreak im dritten Satz; Anmerkung) gesagt habe: ‚Der Bursche jammert noch immer nicht’ – das war für mich beeindruckend. Und kaum kriegt er eine Chance, ist er da. Das hängt von zwei Sachen ab: Der Eine muss ein bisschen wackeln und dir was geben, aber dann muss er eben auch erst mal da sein. Er hat plötzlich viel mehr Returns gebracht, ist auch draufgegangen“ – und habe so selbst den größten Anteil an der Aufholjagd. Eine solche war Misolic bereits im Viertelfinale am selben Tag zuvor gelungen, als er den Serben Dusan Lajovic eliminiert hatte – nach 2:6,-3:5-Rückstand.