ATP-Challenger Ottignies-Louvain-la-Neuve: Weissborn gelingt großer Doppelcoup
Trotz 90:83 nach Punkten und zwei Matchbällen hatten Tristan-Samuel Weissborn und Romain Arneodo zum Jahresbeginn in der Woche davor eine höchst bittere Erstrundenniederlage beim ATP-100-Challenger auf Teneriffa hinnehmen müssen. Beim zweiten Saisonturnier ist es für die beiden jetzt dafür umso besser gelaufen: Der Wiener hat gemeinsam mit dem Monegassen am Sonntagnachmittag den ATP-125-Hartplatz-Challenger in Ottignies-Louvain-la-Neuve in Belgien gewonnen. Nach schon zuvor überzeugenden Leistungen, mit zwei Zweisatz-Siegen und einem knappen Halbfinalerfolg gegen die beiden topgesetzten Niederländer Sander Arends und David Pel, ließen sie sich im Finale auch von den zweitgereihten Tschechen Roman Jebavý und Adam Pavlásek nicht aufhalten: Mit einem 6:4, 6:3 glückte ihnen ein großer, erfreulicher Doppelcoup. Für Weissborn ist es der 19. ATP-Challenger-Titel in seiner Karriere.
Arneodo/Weissborn konnten einen Aufschlagverlust zum 1:2, trotz 40:30 für Jebavý/Pavlásek, zum 3:3 ausgleichen und holten mit einem weiteren Break zum 6:4 den ersten Satz. Im zweiten Durchgang gelang ihnen, nach zuvor Chancen auf beiden Seiten, das Break zum 5:3, daraufhin servierten die beiden über den Entscheidungspunkt aus und nützten ihren zweiten Matchball. Arneodo/Weissborn schnappten sich dadurch je 4210 Euro Preisgeld bzw. 125 ATP-Punkte. Mit diesen schiebt sich Weissborn im ATP-Doppelranking wieder dicht an die Top 100, auf Position 103 und damit 26 Ränge hinter seiner bisher besten Klassierung. Doch diese ist nächste Woche erst mal nicht in Gefahr. Im Gegenteil: Dem 31-Jährigen fällt aus dem Vorjahr der Einzug in sein erstes ATP-Doppelfinale aus Cordoba (Argentinien) aus der Wertung, wodurch ihm nun wieder ein kleiner Absturz aus den besten 120 droht. In dieser Form erscheint trotzdem eine erhoffte, baldige Rückkehr unter die Top 100 mehr als realistisch.
Weissborn zuversichtlich, „dass das meine beste Saison werden könnte“
Eben dies ist freilich auch Weissborns Ziel – und mehr als das: ein Fixplatz bei den Grand-Slam-Turnieren. „Dafür müssten wir die Top 70 oder Top 60 knacken.“ Was jedoch plausibel scheint, hat Weissborn doch nach dem letztjährigen Finaleinzug beim ATP-250-Turnier in Cordoba eine „relativ schwache Saison hingelegt. Bis die Hallensaison wieder angefangen hat, erst dann war es wieder in Ordnung.“ Das recht Angenehme daran: „Dass ich jetzt nichts zu verteidigen habe und eigentlich beste Voraussetzungen habe, das zu schaffen – mit einem guten Partner. Ich bin gut drauf, bin fit und deswegen recht zuversichtlich, dass das eventuell gar meine beste Saison werden könnte.“ Die Partnerschaft mit Arneodo funktioniere bestens: „Wir spielen jetzt schon viele Wochen zusammen, früher auch schon. Da ist es sich damals nie langfristig ausgegangen, das ist jetzt aber der Fall. Es ist recht angenehm, denn es harmoniert bei uns auf dem Platz und abseits des Platzes, er ist echt ein Superkerl.“
Nahziel sei es jetzt erst mal, „einen guten Turnierplan zusammenzustellen. Gefühlt spielen wir auf dieser Ebene auf Hartplatz in jeder Woche um den Titel mit. Die erste Woche auf Teneriffa haben wir gegen ein sehr gutes Team mit zwei Matchbällen verloren. Da geht es halt oft auch um ein bisschen Glück und auch um das nötige Selbstvertrauen, aber das haben wir uns jetzt, glaube ich, erarbeitet.“
Hier alle Ergebnisse des ATP-125-Challengers in Ottignies-Louvain-la-Neuve.