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ATP/WTA Madrid: Grabher schlägt sich gegen die Nummer 1 der Welt wacker

Das ÖTV-Ass unterliegt in der spanischen Hauptstadt Iga Swiatek dennoch in zwei Sätzen.
Verfasst von: Manuel Wachta, 28.04.2023
© | GEPA pictures/ Manfred Binder
Julia Grabher

Nach den zwei Auftritten gegen Coco Gauff (WTA 6) und Jessica Pegula (WTA 3) vor zwei Wochen beim Billie Jean King Cup gegen die USA in Delray Beach, die jeweils mit einem 1:6, 3:6 geendet hatten, ist Julia Grabher zum nunmehr dritten Mal in kurzer Zeit und in ihrer Karriere zu einem Kräftemessen mit einer aktuellen Top-Ten-Spielerin gekommen. Diesmal war es gleich die Nummer eins der Welt, die sich Österreichs Nummer eins am Freitagabend bei den Mutua Madrid Open entgegenstellte. Ein Sieg war dabei freilich nicht zwingend zu erwarten, die heimische Spitzenspielerin hat sich jedoch gegen die Branchenprima durchaus achtbar aus der Affäre gezogen. Die Vorarlbergerin (WTA 92) musste sich der topgesetzten Polin Iga Swiatek in der zweiten Hauptbewerbsrunde des Millionenevents in der spanischen Hauptstadt nach rund 1:19 Stunden Spielzeit mit 3:6, 2:6 geschlagen geben.

40:57 in Punkten: Gute Gegenwehr geboten

Grabher war zunächst nach einem Sieg und einer Niederlage in der Qualifikation noch in das Hauptfeld nachgerückt und hatte dort durch ein 6:1, 7:6 (5) in einem Duell der Lucky Loserinnen gegen die Bulgarin Viktoriya Tomova (WTA 73) ihre zweite Chance erfolgreich genützt. Es war beim vierten Antritt überhaupt auf dieser Ebene ihr erster Matchsieg im Hauptbewerb eines WTA-1000-Turniers. Mit Swiatek stand ihr in Runde zwei schließlich eine mehrfache Grand-Slam-Gewinnerin gegenüber, die erst 21-Jährige hatte die French Open 2020 und 2022 sowie die US Open 2022 für sich entscheiden können. Angesichts dessen zeugt ein 40:57 nach Punkten in der Abendsession im Manolo Santana Stadium, dem Centercourt im Caja Mágica, von einem zufriedenstellenden Arbeitsnachweis. Auch tatsächlich schlug sich die Dornbirnerin im ersten Aufeinandertreffen mit der 13-fachen WTA-Titelträgerin wacker, wenngleich die Sensation außer Reichweite blieb.

Grabher konnte gegen Swiatek auf imposante 82 Prozent an ersten Aufschlägen im Feld setzen, musste ihr Service aber trotzdem relativ früh zum 1:3 erstmals abgeben. Bei 1:4 konnte sie ein Doppelbreak knapp verhindern, mehr als diese zwei Breakchancen gab es im ersten Satz nicht. Im zweiten Abschnitt geriet sie 0:3 mit Doppelbreak in Rückstand, zeigte allerdings anschließend auf, indem sie Swiatek zum ersten und einzigen Mal den Aufschlag abnahm und danach sogar auf 2:3 verkürzte. Immer wieder wurde eine starke Aktion Grabhers mit kräftigem Applaus gewürdigt und sie vom Publikum dazwischen mit aufmunterndem Beifall unterstützt. Zweimal trennten sie lediglich zwei Punkte vom 3:3-Ausgleich, doch am Ende zog ihre Gegnerin nochmals das Tempo an. Nach dem erneuten Doppelbreak zum 5:2 servierte Swiatek nach einem 0:30 aus. 27.045 Euro Preisgeld und 55 WTA-Punkte sind dennoch der verdiente Lohn für Grabhers gute Leistungen in dieser Woche. In der Weltrangliste sollte sie sich damit wieder unter die Top 90 schieben.

Thiem fordert Tsitsipas, Erler/Miedler als Alternates dabei

Im Einzel ist Tennis-Österreich in Madrid damit nur noch durch Dominic Thiem vertreten. Dem mit einer Wildcard ausgestatteten Niederösterreicher wird am Samstag ebenso die Ehre zuteil, die Abendpartie auf dem Centercourt zu bestreiten. Der US-Open-Sieger von 2020 (ATP 93) trifft nicht vor 20:00 Uhr in Runde zwei des zugleich stattfindenden ATP-Masters-1000-Sandplatzevents auf den viertgesetzten Griechen Stefanos Tsitsipas, die aktuelle Nummer fünf der Welt. Thiem geht mit bis dato einer 5:3-Bilanz ins neunte Duell der beiden, welches ihm als weitere Standortbestimmung auf dem erhofften Weg zurück in die Weltspitze dienen kann. Indes hat sich auch für Alexander Erler und Lucas Miedler die verspätet angetretene Reise nach Madrid noch bezahlt gemacht: Der Tiroler und der Niederösterreicher sind wegen der verletzungsbedingten Absage des Italieners Lorenzo Musetti, der mit dem Argentinier Diego Sebastian Schwartzman eingelaufen wäre, noch als Alternates ins Doppelfeld gerutscht. Am Samstagnachmittag treffen die beiden, die letzte Woche beim ATP-250-Turnier in München ihren vierten ATP-Doppeltitel gewonnen hatten, auf die Australian-Open-Finalisten Hugo Nys (Monaco) und Jan Zielinski (Polen). Im Erfolgsfall würden im Achtelfinale die achtgesetzten Santiago Gonzalez (Mexiko) und Edouard Roger-Vasselin (Frankreich) warten.

Hier alle Ergebnisse des ATP-Masters-1000-Turniers in Madrid.

Hier alle Ergebnisse des WTA-1000-Turniers in Madrid.

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