ATP Monte-Carlo: Thiem in der zweiten Runde von Jungstar Rune gestoppt
„Ich bin gespannt. Weil ich diese drei – Alcaraz, Sinner und Rune – beobachtet habe, als ich verletzt war. Und ich wollte die ganze Zeit gegen sie spielen, weil das die Besten aus der neuen Generation sind. Ich habe öfters mit Rune trainiert, auch mit hoher Intensität, und jetzt freue ich mich auf dieses Match“, hatte Dominic Thiem im Vorfeld verraten. Ein erstes Kräftemessen mit einem aus dem genannten NextGen-Trio hat der 29-Jährige an diesem Mittwoch nunmehr bekommen. Ein Sieg war ihm dabei jedoch nicht vergönnt: Der mit einer Hauptbewerbs-Wildcard ausgerüstete Niederösterreicher (ATP 106) unterlag in der zweiten Runde des Rolex Monte-Carlo Masters dem sechstgereihten, 19 Jahre alten, dänischen Jungstar Holger Vitus Nodskov Rune (ATP 9) nach 1:36 Stunden Spielzeit mit 2:6, 4:6. Doch durch seinen Erstrundensieg beim ATP-Masters-1000-Sandplatzturnier in Monaco sollte sich Thiem, als aktuelle Nummer 98 im Liveranking, dennoch wieder unter den Top 100 der Welt finden. Hiermit dürfte ihm auch der angepeilte Platz im Hauptfeld der French Open in Paris (Hauptbewerb vom 28. Mai bis zum 11. Juni 2023) sicher sein, ist dafür doch das ATP-Ranking am kommenden Montag ausschlaggebend.
Nach verpatztem Saisonstart: Die Siege mehren sich
Thiem hatte letzte Woche beim ATP-250-Event in Estoril mit seinem ersten Viertelfinale seit Oktober 2022 und zugleich in dieser Saison aufsteigende Tendenz demonstriert und daran in Monte-Carlo angeknüpft. Beim 6:1, 6:4 über den routinierten, französischen Ex-Weltranglistensiebten Richard Gasquet (ATP 43) hatte er eine überzeugende Vorstellung gegeben und sich dadurch die für einen Roland-Garros-Hauptbewerbsplatz so wichtigen, womöglich entscheidenden 45 ATP-Punkte gesichert. Und auch im Vergleich gegen Rune leistete er phasenweise gute und vehemente Gegenwehr. Weniger im ersten Durchgang, wo Thiem ab dem 2:1 auf verlorenem Posten stand und bloß noch sechs Punkte gewann. Mehr im zweiten Satz, wo sich beide bei eigenem Aufschlag mehrmalig aus recht heiklen Situationen befreien konnten, speziell Thiem. Bei 3:3 war es letztlich aber doch so weit: Nach einem gedrehten 15:40 vergab der Lichtenwörther den Spielball zum 4:3, kassierte bei der fünften Chance dann doch das vorentscheidende Break zum 3:4. Im letzten Spiel konnte er sich noch seine ersten zwei Breakmöglichkeiten in der Partie erarbeiten, diese allerdings nicht verwerten. Beim dritten Matchball machte Rune den Sack zu.
Okay-Match, gute Woche, sehr gute Chemie
„Das Match heute war echt okay“, resümierte Thiem. „Am Anfang war ich zu langsam, er hat auch das Spiel sehr schnell gemacht, gut returniert, und ich hatte eine zu niedrige Quote beim ersten Aufschlag. Im zweiten Satz bin ich besser damit zurechtgekommen und habe danach bei 3:4 und speziell bei 4:5 gute Chancen gehabt, dass ich ins Match zurückkomme – aber er hat dann auch gut gespielt, muss man sagen. Aber ich schaue, dass ich beim nächsten Mal dann gegen solche Leute von Anfang an mit diesem Tempo zurechtkomme.“ Dennoch sprach der Ex-Weltranglistendritte von „einer guten Woche“: „Ich habe sehr viel trainiert und gute Umfänge gehabt, aber man sieht auch im Training noch viele Sachen, die einfach nicht passen, und die muss ich einfach ausmerzen – mit dem Ziel bis Paris, sodass ich dort wieder sehr, sehr gut spiele.“ Der Start in die frische, auf Probe befindliche Zusammenarbeit mit seinem Trainer Benjamin Ebrahimzadeh und Physiotherapeut Matthias Kapl sei optimal verlaufen: „Die Chemie mit den neuen Leuten passt sehr gut. Es waren nur vier oder fünf Tage, aber die waren top, und ich freue mich auf die nächsten Wochen.“ Diese bringen Thiem zunächst kommende Woche zum ATP-250-Turnier nach München.
Hier alle Ergebnisse des ATP-Masters-1000-Turniers in Monte-Carlo.