ATP/WTA Madrid: Rodionov schafft beim Debüt Sprung in Masters-1000-Hauptbewerb
Nachdem in der ersten Runde einzig Filip Misolic ausgeschieden war, ist das verbliebene ÖTV-Trio Jurij Rodionov, Sebastian Ofner sowie Julia Grabher bei den Mutua Madrid Open am Dienstag neuerlich im Qualifikationseinsatz gestanden. Ersterer hat dabei bei seiner persönlichen Premiere bei einem ATP-Masters-1000-Event auf Anhieb den Sprung in den Hauptbewerb geschafft. Der auf 15 gereihte Rodionov (ATP 119) besiegte in der zweiten und letzten Runde der Vorausscheidung den viertgesetzten Deutschen Daniel Altmaier (ATP 92) mit 6:4, 6:3. Der an 16 positionierte Ofner (ATP 130) unterlag hingegen bei der Sandplatz-Millionenveranstaltung in Spaniens Hauptstadt, gleichfalls bei seinem Debüt auf dieser Turnierebene, dem an neun geführten Russen Roman Safiullin (ATP 112) mit 4:6, 6:7 (4). Beim parallel stattfindenden WTA-1000-Bewerb erwischte Grabher (WTA 92) dieses Mal keinen guten Tag und musste sich darum der Ukrainerin Dayana Yastremska (WTA 149) mit 1:6, 2:6 geschlagen geben. Ofner und Grabher dürfen sich allerdings beide noch Chancen ausrechnen, als Lucky LoserIn noch ins jeweilige Hauptfeld zu rutschen.
Dort werden aus rot-weiß-roter Sichtweise jedenfalls Thiem und Rodionov aufschlagen. Während der Madrid-Finalist von 2017 und 2018 sowie -Halbfinalist von 2019 und 2021, der als derzeitige ATP-Nummer 93 auf eine Wildcard angewiesen war, bereits seit Tagen mit dem britischen Protected-Ranking-Anwender Kyle Edmund (ATP 498) seinen Gegner kennt, ist dieser seit dem späten Abend auch Rodionov geläufig. Der Niederösterreicher wird erstmalig den aufstrebenden Chinesen Zhizhen Zhang (ATP 99) fordern. Bei einem keineswegs unrealistischen Sieg würde anschließend der an 21 gesetzte Kanadier Denis Shapovalov (ATP 27) warten, gegen den er schon gewonnen hat und von zwei Duellen in der Wiener Stadthalle 2020 und 2022 eine 1:1-Bilanz vorweisen kann. Diese Möglichkeit verdiente sich Rodionov durch einen starken Auftritt am frühen Dienstagnachmittag. Im ersten Vergleich mit Altmaier beim ATP-Challenger in Heilbronn 2019 hatte er noch eine klare 4:6,-2:6-Niederlage hinnehmen müssen, dafür revanchierte er sich nun mit einiger Verspätung. Im zweiten Satz drehte der 23-Jährige einen 0:2- und 1:3-Rückstand, samt 40:15 und insgesamt vier Spielbällen seines Gegners zum 1:4. „Ich bin absolut zufrieden mit meiner heutigen Leistung und freue mich auf das morgige Match“, schrieb Rodionov auf seiner offiziellen facebook-Fanseite. Los geht es für ihn und auch für Thiem jedoch erst am Donnerstag mit dem ersten Hauptbewerbsspiel.
Kampf von Ofner unbelohnt, Ärger bei Grabher
Unbelohnt blieb hingegen der Kampf von Ofner, der trotz guten 80 Prozent gewonnenen Punkten über den ersten Aufschlag (33 von 41) ausschied. Hatte im ersten Abschnitt ein einziger Breakball im dritten Game die Vorentscheidung zu seinen Ungunsten gebracht, so arbeitete sich der Steirer im zweiten Durchgang nach dem Break für Safiullin zum 5:4 und bereits einem Matchball bei dessen Aufschlag in die Partie zurück. Im Tiebreak holte er zweimal einen Rückstand von einem Minibreak auf, ein weiteres zum 3:5 jedoch nicht mehr. Während Rodionov 16 ATP-Punkte plus zehn für den Hauptfeldantritt erhält (aber in diesen Tagen auch 100 durch den Vorjahrescoup beim ATP-Challenger in Mauthausen verliert), muss sich Ofner zumindest vorläufig mit acht ATP-Zählern trösten. Für Grabher lief’s indes gegen Yastremska so gar nicht nach Wunsch: „Unterm Strich war es in allen Bereichen zu wenig, besonders bitter und ärgerlich waren die heutige Serviceleistung und die vielen ungenützten Breakchancen“, so die Vorarlbergerin im Nachgang auf ihrer offiziellen facebook-Fanseite. Die offizielle Spielstatistik bestätigt die Berechtigung des Ärgers: Gesamt unterliefen ihr acht Doppelfehler, zudem konnte sie bloß zwei von neun Breakbällen verwerten. „Hinzu kommt ein beleidigter Hüftbeuger, was die Laune aktuell nicht besser macht.“ 20 WTA-Punkte konnte sie sich für ihren Auftaktsieg vom Montag dennoch erspielen. Im Doppel schafften die frischgebackenen Champions des ATP-250-Turniers in München, Alexander Erler und Lucas Miedler, knapp nicht den Cut.
Hier alle Ergebnisse und Auslosungen des ATP-Masters-1000-Turniers in Madrid.
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